Eike Dieter Schmidt (* 22. April 1968 in Freiburg im Breisgau) ist ein deutscher Kunsthistoriker und seit 2015 Museumsdirektor der Uffizien in Florenz.
Eike Schmidt (2016)
Leben
Eike Schmidt studierte Moderne und Mittelalterliche Kunst an der Universität Heidelberg.[1] In den neunziger Jahren lebte und arbeitete er mehrere Jahre als Stipendiat in Florenz und Bologna. Danach arbeitete er bis 2001 am Deutschen Kunsthistorischen Institut in Florenz. Er erhielt 1997 den Nicoletta Quinto-Nachwuchspreis der Galileo-Galilei-Stiftung.[2]
Er ging 2001 als Kurator an die National Gallery of Art in Washington, D.C. und von 2006 bis 2008 an das Getty Museum in Los Angeles und war ein Jahr Direktor für europäische Plastik im Auktionshaus Sotheby’s in London.
Im Jahr 2009 wurde Eike D. Schmidt in Heidelberg mit einer Arbeit über die Elfenbeinskulpturen der Medici promoviert.[3]
Ab 2009 leitete Schmidt im Minneapolis Institute of Arts die Skulpturenabteilung und kuratierte in dieser Zeit im Palazzo Pitti eine Ausstellung barocker Elfenbeinkunst.
Im September 2015 wurde er zum Leiter der Uffizien ernannt. Er forderte die Rückgabe von Raubkunst, insbesondere eines Stilllebens von Jan van Huysum, das deutsche Soldaten 1944 aus der Villa Bossi Pucci entwendet hatten. Seit 2017 ist er Honorarprofessor an der Humboldt-Universität zu Berlin.[4]
Zu Beginn des Jahres 2020 sorgte er im Uffizienmuseum, dessen Leitung er weiter innehat, für eine kontroverse Diskussion, die zum Rücktritt aller vier Mitglieder des wissenschaftlichen Komitees führte. Der Grund war eine Leihgabe eines Gemäldes von Papst Leo X. an eine Raffael-Schau in Rom: die bisher größte diesem Künstler gewidmete Ausstellung, gemeinsam organisiert von den Uffizien und den Scuderie del Quirinale.[8] Allerdings stehe dieses Gemälde auf der Sperrliste, nach der es die Sammlung nicht verlassen dürfe.[9] Diese Sperrliste bezieht sich jedoch ausschließlich auf Ausleihen ins Ausland; zudem liegt es im Ermessen des Museumsdirektors, Ausnahmen davon zu autorisieren, wie das italienische Kulturministerium klarstellte.[10]
Schriften (Auswahl)
Francis van Bossuit: the third dimension. Essay. Photogr. von Christian Mitko. München, E. D. Schmidt, 2014
mit Giovanni Casini; Pietro Cipriani; Rita Balleri; David Ekserdjian; Dan Dennehy; Kaywin Feldman: The Hours of Night and Day: a rediscovered cycle of bronze reliefs by Giovanni Casini and Pietro Cipriani. Minneapolis, Minneapolis Institute of Arts, 2014
Das Elfenbein der Medici: Bildhauerarbeiten für den Florentiner Hof von Giovanni Antonio Gualterio, dem Furienmeister, Leonhard Kern, Johann Balthasar Stockamer, Melchior Barthel, Lorenz Rues, Francis van Bossuit, Balthasar Griessmann und Balthasar Permoser. München, Hirmer, 2012
Fruits of desire: a seventeenth-century carved ivory cup. Los Angeles, J. Paul Getty Museum, 2009
mit Nicholas Penny (Hrsg.): Collecting sculpture in early modern Europe. New Haven, Yale University Press, 2008, ISBN 978-0-300-12160-5
mit Roberta Panzanelli, Kenneth Lapatin (Hrsg.): The Color of Life: Polychromy in Sculpture from Antiquity to the Present. Ausstellungskatalog. Los Angeles, Getty Research Institute, 2008. ISBN 0-89236-918-3
Paul Heermann: (1673–1732). Meister der Barockskulptur in Böhmen und Sachsen. neue Aspekte seines Schaffens. S. Mehringer, München 2005, ISBN 3-9809470-1-7.
Die Überlieferung von Michelangelos verlorenem Samson-Modell. Mitteilungen des Kunsthistorischen Institutes in Florenz, Bd. 40, H. 1/2, 1996, S. 78–147
Eike Schmidt (Mementodes Originals vom 7. Oktober 2015 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.uffizi.org, bei Uffizien
Eike D. Schmidt: Das Elfenbein der Medici: Bildhauerarbeiten für den Florentiner Hof von Giovanni Antonio Gualterio, dem Furienmeister, Leonhard Kern, Johann Balthasar Stockamer, Melchior Barthel, Lorenz Rues, Francis van Bossuit, Balthasar Griessmann und Balthasar Permoser. München, Hirmer, 2012, S. 325 und S. 328.
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