art.wikisort.org - Forscher

Search / Calendar

Lotte Brand Philip (geboren 27. Mai 1910 in Altona; gestorben 2. Mai 1986 in New York City) war eine deutschamerikanische Kunsthistorikerin.

Lotte Brand Philip (Foto ohne Autor, ohne Datum)
Lotte Brand Philip (Foto ohne Autor, ohne Datum)
Untersuchung zum Genter Altar (1971)
Untersuchung zum Genter Altar (1971)
Albrecht Dürers Eltern (1480). Fotomontage zu einem Diptychon
Albrecht Dürers Eltern (1480). Fotomontage zu einem Diptychon

Leben


Lotte Johanna Friederike Brand war eine Tochter des Reeders Friedrich Wilhelm Brand und der Anna Majud. Ihr Vater starb 1913, und die Mutter führte die Geschäfte der Reederei weiter. Sie wurde 1943 im Ghetto Theresienstadt ermordet[1].

Brand studierte Kunstgeschichte, Archäologie und Geschichte an der Technischen Hochschule München, an der Universität Heidelberg sowie bei Erwin Panofsky an der Universität Hamburg. Sie schrieb ihre Dissertation 1937 an der Universität Freiburg im Breisgau bei Kurt Bauch über Stefan Lochners Altar der Stadtpatrone.

Otto H. Förster vermittelte ihr 1938 ein Volontariat am Wallraf-Richartz-Museum, 1940 war sie beim Kölnischen Kunstverein beschäftigt. Da sie wegen ihrer Zugehörigkeit zum Judentum Nachteile erwarten musste, ging sie 1941 eine Scheinehe mit dem Hamburger Juristen Herbert L. Philip (1909–1988)[2] ein, und beide emigrierten auf getrennten Umwegen in die USA und lösten ihre Ehe alsbald wieder auf. Sie gelangte 1941 mit dem japanischen Auswandererschiff Hikawa Maru in die USA.

In Providence fand sie eine Lohnarbeit in einer Schmuckfabrik und stieg zur Kleiderschmuck-Designerin[3] auf. Ab 1953 war sie nebenher auch wieder wissenschaftlich tätig und veröffentlichte 1955 eine Monografie über Hieronymus Bosch. Durch Vermittlung von William S. Heckscher wurde sie 1957 zu einer einjährigen Gastdozentur in die Niederlande eingeladen. 1959/60 hielt sie ein Gastseminar über Hieronymus Bosch am Bryn Mawr College und an der New School for Social Research. 1960 erhielt sie auf Vermittlung von Horst W. Janson eine feste Dozentur an der New York University, und 1961 begann ihre 25-jährige Karriere als Dozentin, ab 1969 als Professorin und ab 1980 als Emerita am Queens College in New York. Einer ihrer Studenten war Gary Schwartz. 1970 heiratete sie Otto H. Förster (1894–1975).

Brand Philip arbeitete über Jan van Eyck, Albrecht Dürer und Hieronymus Bosch. Sie machte sich durch neue Fragestellungen einen Namen. So sorgte sie dafür, dass zu dem Bild von Dürers Vater, das in den Uffizien hängt, ein bis dahin unidentifiziertes Frauenporträt aus dem Germanischen Nationalmuseum als das Porträt von Dürers Mutter kunstgeschichtlich an die Seite gestellt wurde.


Schriften (Auswahl)



Literatur




Commons: Lotte Brand Philip – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Brand, Anna geb. Majud 17.08.1875 Rostock 15.09.1943 Theresienstadt, bei Juden in Mecklenburg.
  2. Philip, Herbert Leopold Wolfgang, in: Heiko Morisse: Ausgrenzung und Verfolgung der Hamburger jüdischen Juristen im Nationalsozialismus: Band 2: Beamtete Juristen. Göttingen : Wallstein, 2013 ISBN 978-3-8353-1225-8, S. 176
  3. „costume jewelry designer“ (Heckscher, in: Festschrift, 1985, S. 10).
Personendaten
NAME Brand Philip, Lotte
ALTERNATIVNAMEN Philip, Lotte Brand; Brand, Lotte; Foerster, Lotte
KURZBESCHREIBUNG deutschamerikanische Kunsthistorikerin
GEBURTSDATUM 27. Mai 1910
GEBURTSORT Altona
STERBEDATUM 2. Mai 1986
STERBEORT New York City

На других языках


- [de] Lotte Brand Philip

[en] Lotte Brand Philip

Lotte Brand Philip (May 27, 1910 – May 2, 1986) was a German art historian, professor and expert on Netherlandish art, one of the most notable and incisive experts on 14th- and 15th-century art to have studied under Erwin Panofsky. Born a Christian of Jewish descent, she resisted state intimidation to leave Germany, only moving to the United States in 1941.[1] She began her new life as a jewelry designer, before establishing a career as an art historian and writer, and taking professorship at a number of universities, including New York University and Queens College, Flushing. During her long career, Brand wrote highly regarded books and monographs on artists such as Jan van Eyck, Albrecht Dürer and Hieronymus Bosch, and in 1980 became emeritus at Queens. Brand Philip died on May 2, 1986 in New York City.



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2025
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии