Wolfgang Braunfels (* 5. Oktober 1911 in München; † 5. März 1987 in Krailling) war ein deutscher Kunsthistoriker.
Wolfgang Braunfels wurde 1938, nach einem Studium in Köln, Paris, Florenz und Bonn, an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Bonn mit einer Arbeit über den Rokoko-Dekorationskünstler François de Cuvilliés d. Ä. (François de Cuvilliés. Ein Beitrag zur Geschichte der künstlerischen Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich im 18. Jahrhundert) promoviert. Danach unternahm er eine ausgedehnte Forschungsreise nach Florenz und Siena, um seine Habilitation vorzubereiten. Eine Frucht seines Aufenthaltes in Italien war seine 1939 erschienene Kleine italienische Kunstgeschichte, die in den folgenden Jahrzehnten, teils überarbeitet und erweitert, zahlreiche Auflagen erfuhr. 1949 habilitierte sich Braunfels an der Universität zu Köln und war in der Folgezeit wissenschaftlicher Assistent am Wallraf-Richartz-Museum. Später wirkte er an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule in Aachen. Dort war er von 1953 bis 1965 Direktor der Sammlung Reiff-Museum. In der Nachfolge Hans Sedlmayrs an der Ludwig-Maximilians-Universität München wirkte er dann dort als Ordinarius für Kunstgeschichte. 1978 wurde er emeritiert. Braunfels' Forschungsschwerpunkte lagen in der Kunst der Karolingerzeit und in der italienischen Architekturgeschichte. An der Ausstellung Karl der Große. Werk und Wirkung (Aachen 1965) war er maßgeblich beteiligt. Insbesondere während seiner Münchener Zeit widmete er sich den großen Themen Abendländische Klosterbaukunst und Geschichte der Urbanistik; mit dieser setzte er sich in der bedeutenden Publikation Abendländische Stadtbaukunst auseinander. Seine letzte große Forschungsarbeit war das sechsbändige Standardwerk Die Kunst im Heiligen Römischen Reich, das unter Beteiligung von Mitarbeitern zwischen 1979 und 1989 erschien. Die beiden geplanten Abschlussbände 7 und 8 konnten nach seinem Tode nicht mehr herausgegeben werden.
Wolfgang Braunfels war der Sohn des Komponisten Walter Braunfels und Enkel des Bildhauers Adolf von Hildebrand. Er war mit der Kunsthistorikerin Sigrid Braunfels-Esche (* 1914) verehelicht und ist der Vater von Georg Braunfels, Veronika Braunfels-Eissenhauer und Stephan Braunfels, der als Architekt Bekanntheit erlangt hat.
Personendaten | |
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NAME | Braunfels, Wolfgang |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Kunsthistoriker |
GEBURTSDATUM | 5. Oktober 1911 |
GEBURTSORT | München |
STERBEDATUM | 5. März 1987 |
STERBEORT | Krailling |