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Clodion, eigentlich Claude Michel (geboren am 20. Dezember 1738 in Nancy; gestorben am 28. März 1814 in Paris), war ein französischer Bildhauer.

Clodion Statuevon Vital Gabriel Dubray
Clodion Statue
von Vital Gabriel Dubray

Familie


Michel war ein Sohn des Thomas Michel († vor dem 15. Mai 1751 in Berlin)[1] und dessen Frau Anne (geborene Adam). Die Eltern hatten zum Zeitpunkt seiner Geburt bereits sechs Söhne und drei Töchter, und das, obwohl sie erst seit dem 13. Oktober 1725 verheiratet waren.

Clodions Großeltern waren der Kaufmann Claude Michel und dessen Frau Jeanne (geborene Erdelaumer) und der Bildhauer Jacob-Sigisbert Adam und dessen Frau Sébastienne (geborene Léal).


Leben


Der Bildhauer arbeitete unter dem Pseudonym „Clodion“ und gilt als ein wichtiger Vertreter der französischen Plastik des Louis-seize. Im Alter von 17 Jahren kam er nach Paris, um im Atelier seines Onkels Lambert-Sigisbert Adam eine Ausbildung zu absolvieren. Nach dessen Tod im Jahr 1759 wurde er ein Schüler des Bildhauers Jean-Baptiste Pigalle. Noch im selben Jahr wurde er von der Acadérnie Royale mit dem Grand prix de sculpture ausgezeichnet und trat in die École royale des élèves protégés ein. Von 1762 bis 1771 weilte er in Rom und fertigte kleinere Plastiken wie Vasen, Statuetten und Basreliefs aber auch Kopien nach antiken Vorbildern. Er arbeitete in Rom unter anderem für den Herzog de La Rochefoucauld und für Katharina die Große, die vergeblich versuchte ihn zu einem Umzug nach Russland zu bewegen. Clodion kehrte stattdessen im April 1771 nach Paris zurück. Sein Ruf als bedeutender Bildhauer war ihm bereits vorausgeeilt. Am 29. Mai 1773 wurde er durch seine Statue eines Jupiter, der Blitze schleudert, zum „Agréé der Pariser Akademie“. Am Ende dieses Jahres reiste er nach Carrara, um dort Marmor zu kaufen. 1779 führte er seinen ersten Auftrag für den König aus. Dies war eine Marmorstatue Montesquieus, die später in das Palais des Instituts in Paris kam. Am 26. Februar 1781 heiratete er Catherine-Flore (1764–1841), eine Tochter des Bildhauers Augustin Pajou, von der er sich jedoch im Jahr 1794 wieder scheiden ließ. Er hatte auch eine Tochter Marguerite Augustine, die sich später seinem Schüler dem Bildhauer Joseph Charles Marin anschloss.

Neben offiziellen Aufträgen fertigte Clodion Skulpturen für Privatsammler, darunter zahlreiche Faune, Nymphen, Satyrn, Putten und grazile Mädchen, sowie edle Vasen, Uhren, Armleuchter und Kandelaber. Er arbeitete bevorzugt in Marmor und Terrakotta. Die große Nachfrage nach den plastischen Werken von Claude Michel gen. Clodion veranlasste diesen auch, manche Kompositionen gleich mehrfach auszuführen. Seine erfolgreiche Tätigkeit wurde durch den Beginn der Revolution unterbrochen und er zog sich 1795 für einige Zeit nach Nancy zurück. Als er 1798 wieder nach Paris kam, passte er sich dem modernen Stil an, konnte jedoch nicht mehr an den vorherigen Erfolg anknüpfen.


Werke (Auswahl)



Literatur




Commons: Clodion – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Michel, Thomas. In: Hans Wolfgang Singer (Hrsg.): Allgemeines Künstler-Lexicon. Leben und Werke der berühmtesten bildenden Künstler. Vorbereitet von Hermann Alexander Müller. 5. unveränderte Auflage. Band 3: Lhérie–Quittry. Literarische Anstalt, Rütten & Loening, Frankfurt a. M. 1921, S. 197 (Textarchiv – Internet Archive).
  2. Michel, Sigisbert-François. In: Hans Wolfgang Singer (Hrsg.): Allgemeines Künstler-Lexicon. Leben und Werke der berühmtesten bildenden Künstler. Vorbereitet von Hermann Alexander Müller. 5. unveränderte Auflage. Band 3: Lhérie–Quittry. Literarische Anstalt, Rütten & Loening, Frankfurt a. M. 1921, S. 197 (Textarchiv – Internet Archive).
Personendaten
NAME Clodion
ALTERNATIVNAMEN Michel, Claude (wirklicher Name); Clodion, Claude-Michel
KURZBESCHREIBUNG französischer Bildhauer
GEBURTSDATUM 20. Dezember 1738
GEBURTSORT Nancy
STERBEDATUM 28. März 1814
STERBEORT Paris

На других языках


- [de] Clodion (Bildhauer)

[en] Claude Michel

Claude Michel (December 20, 1738 – March 29, 1814), known as Clodion, was a French sculptor in the Rococo style, especially noted for his works in terracotta.

[es] Claude Michel

Claude Michel, conocido como Clodion, (20 de diciembre de 1738 - París, 29 de marzo de 1814), fue un escultor francés, proveniente del ducado de Lorena.

[fr] Clodion (sculpteur)

Clodion, pseudonyme de Claude Michel, né le 20 décembre 1738 à Nancy et mort le 29 mars 1814 à Paris est un sculpteur lorrain, devenu français à partir de 1766[1].

[it] Claude Michel (scultore)

Claude Michel, noto anche con lo pseudonimo di Clodion (Nancy, 20 dicembre 1738 – Parigi, 29 marzo 1814), è stato uno scultore francese di stile rococò.

[ru] Клодион (скульптор)

Клод Мише́ль (фр. Claude Michel), прозванный Клодио́н (Clodion; 20 декабря 1738 года, Нанси — 29 марта 1814 года, Париж) — лотарингский и, с 1766 года, французский скульптор. Представитель камерного направления французского неоклассицизма, известный более всего статуэтками из терракоты.



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