Emmi Louise Walther (* 30. Oktober 1860 in Hamburg; † 11. September 1936 in Dachau) war eine deutsche Malerin, Zeichnerin, Aquarellistin und Kunstgewerblerin. Ihre stilisierte Malweise ist vom Jugendstil und Symbolismus geprägt.
Zwei Engel von Emmi Walther, 1910, ihrer Schwester gewidmet, The Jack Daulton Collection, Los Altos Hills, CaliforniaMädchen am Wasser von Emmi Walther, ca. 1910, Privatbesitz
Leben und Werk
Emmi, auch Emmy, Luise Walther wuchs in gutbürgerlichen Verhältnissen auf. Eine erste Ausbildung erhielt sie in Hamburg bei Friedrich Schwinge und in Hannover. Erst im Alter von über 30 Jahren wandte sie sich ernsthaft dem Künstlerberuf zu. Im Januar 1896 kam sie nach München, wo sie an der privaten Malschule von Ludwig Schmid-Reutte Aktzeichnen studierte. Im November übersiedelte sie nach Dachau und wurde Schülerin Adolf Hölzels. 1899 freundete sie sich mit Emil Hansen (später Emil Nolde) an, der den Sommer über ebenfalls Adolf Hölzels Dachauer Malschule besuchte. Mit ihm reiste sie im selben Jahr über Amsterdam nach Paris.
Während eines Studienaufenthalts in Paris nahm sie auf einer privaten Malschule Unterricht u.a. bei Alphonse Mucha, der an der Académie Carmen unterrichtete. In Paris lernte sie auch Paula Becker und Clara Westhoff kennen. 1900 folgten Studienaufenthalte im bretonischen Küstenort Concarneau und in der Künstlerkolonie Worpswede. Mehrere Briefe dokumentieren ihren freundschaftlichen Kontakt zu Paula Modersohn-Becker und Otto Modersohn in den Jahren 1901 bis 1904. Von 1916 an lebte sie dauerhaft in Dachau. Dort zählte sie 1919 zu den 44 Gründungsmitgliedern der Künstlergruppe Dachau, aus der die noch heute existierende Künstlervereinigung Dachau hervorging. Sie war auch eine Spezialistin für künstlerische Bildstickereien.[1]
In Dachau erinnert die Emmy-Walther-Straße an die Künstlerin.[2] Einige ihrer Arbeiten befinden sich als Eigentum des Museumsvereins Dachau in der Gemäldegalerie Dachau.
Ausstellungen (Auswahl)
1902: Ständige Ausstellung des Kunstvereins in Hamburg, im kleinen Saal der ständigen Ausstellung am Neuen Wall 14 – Studienarbeiten aus Dachau[3]
1903: Frühjahr-Ausstellung der Münchener Secession im königlichen Kunstausstellungsgebäude (heute Staatliche Antikensammlungen) – Temperagemälde: Sommerabend[4]
1904: Galerie Heinemann, München – Gemälde Vorfrühling, Nachmittag im Walde, Grauer Maitag und An der Tür[5]
1905: Große Ausstellung des Kunstvereins in Hamburg in der Hamburger Kunsthalle – Verkauft: Birken[6]
1905: Frühjahr-Ausstellung der Münchener Secession im königlichen Kunstausstellungsgebäude – Zwei Landschaftsstudien und eine Landschaft (Ölstiftzeichnung)[7]
1906: Frühjahr-Ausstellung der Münchener Secession im königlichen Kunstausstellungsgebäude – Maiabend (Studie)[8]
1910: XXXVII. Ausstellung der Wiener Secession – I. Ausstellung der Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreichs – Die Kunst der Frau – Ölgemälde: Gruppe von Weißpappeln[10] und Maientag[11]
1912: Frühjahr-Ausstellung der Münchener Secession im königlichen Kunstausstellungsgebäude – Herbstlandschaft (Dachau)[12]
1914: Kollektiv-Ausstellung in der Galerie Heinemann in München[13] – An der Tür,[14]Grauer Maitag,[15]Vorfrühling und Nachmittag im Walde
1919: 1. Ausstellung der Künstlergruppe Dachau im Dachauer Schloss[16]
1922: 4. Ausstellung der Künstlergruppe Dachau im Dachauer Schloss[17]
Eine Dachauerin in Tracht, Kohlezeichnung, 32 × 23 cm, Privatbesitz
Ein Maiabend am alten Pfarrplatz in Dachau, Öl auf Leinwand, 50 × 49 cm, Privatbesitz
Wo schon Spitzweg wandelte – Sommerliches Mittagslicht-Spiel auf dem Weg des uralten Laubganges im Dachauer Hofgarten, Aquarell, 22 × 30 cm, Privatbesitz
Landschaftsmotiv, Kohlezeichnung, 54 × 44 cm, Privatbesitz
Laubgang II, Öl auf Leinwand, 34,8 × 42,5 cm, Privatbesitz
Publikationen
Heimat der Seele – Stimmungen in Wort u. Bild, 1922, Kostanz, R. Walther und Leipzig, H. G. Wallmann DNB 362407428
Von Tag zu Tage – Stimmungen in Wort u. Bild, 1925, Kostanz, R. Walther DNB 362407436
Literatur
Ernst Rump: Lexikon der bildenden Künstler Hamburgs, Altonas und der näheren Umgebung, Otto Bröcker & Co., Hamburg 1912, S. 149 (Digitalisat)
Walther, Emmi. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band35: Waage–Wilhelmson. E. A. Seemann, Leipzig 1942, S.121.
Elisabeth Wirtz: In: Katalog zur Gedächtnisausstellung Emmi Walther 1860–1936 im Rahmen der Sommerausstellung der Künstlervereinigung Dachau e.V. im Schloß zu Dachau, vom 20. Juni bis Anfang Oktober 1937.
Carl Thiemann: Erinnerungen eines Dachauer Malers. Beiträge zur Geschichte Dachaus als Künstlerort. Dachau 1966, S. 20
Horst Heres: Gemäldegalerie Dachau. Dachau 1985, S. 155, 157, 277.
Ottilie Thiemann-Stoedtner, Gerhard Hanke: Dachauer Maler. Die Kunstlandschaft von 1801-1946. 2. Aufl. Dachau 1989, ISBN 3-89251-054-7, S. 272, 284, 352
Zweckverband Dachauer Galerien und Museen (Hrsg.): Anna Klein und andere Künstlerinnen in Dachau um 1900. Dachau 2008, S. 29 f
Maike Bruhns: Walther, Emmi. In: Der neue Rump. Lexikon der bildenden Künstler Hamburgs. Hrsg.: Familie Rump. Überarbeitete Neuauflage des Lexikons von Ernst Rump. Ergänzt und überarbeitet von Maike Bruhns, Wachholtz, Neumünster 2013, ISBN 978-3-529-02792-5, S. 494
Seite 26 im Ausstellungskatalog (digitalisiert online)
Seite 29 im Ausstellungskatalog (digitalisiert online)
Ausstellung Februar 1908 (Mementodes Originals vom 5. Dezember 2018 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kunstverein.de in: Jahres-Bericht des Kunst-Vereins in Hamburg für 1908. S. 9 (PDF-S. 70). PDF-Datei von kunstverein.de
Seite 33 im Ausstellungskatalog (digitalisiert online)
Seite 45 im Ausstellungskatalog (digitalisiert online)
Seite 37 im Ausstellungskatalog (digitalisiert online)
Heinemann 1914, Ausstellungskatalog (digitalisiert online), Seite 8
Verzeichnis (Mementodes Originals vom 29. Oktober 2014 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kavaude.de der Schlossausstellungen, PDF-Datei, Seite 1
Verzeichnis (Mementodes Originals vom 29. Oktober 2014 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kavaude.de der Schlossausstellungen, PDF-Datei, Seite 1
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