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Florence Henri (* 28. Juni 1893 in New York; † 24. Juli 1982 in Compiègne, Bellival, Frankreich) war eine amerikanische Fotografin und Malerin. Sie erhielt ihre künstlerische Ausbildung am Bauhaus in Weimar und an der Pariser Académie Moderne. Ihr künstlerisches Schaffen gehörte zur europäischen Avantgarde des 20. Jahrhunderts.


Leben


Ohne Titel (1926–1929), Öl auf Leinwand
Ohne Titel (1926–1929), Öl auf Leinwand

Florence Henri wuchs in der europäischen Avantgarde auf und ließ sich zur klassischen Konzertpianistin ausbilden. Durch einen Besuch bei ihren Freundinnen Margarete Schall und Grete Willers, die beide im April 1927 am Bauhaus studierten, entdeckte sie die Fotografie als ihr Medium.[1]

In Berlin besuchte sie die Kunstakademie und war Schülerin von Johannes Walter-Kurau, in Paris lernte sie an der Académie Moderne bei Fernand Léger und Amédée Ozenfant, um dann 1927 für einen Sommerkurs an das Bauhaus in Dessau zu gehen. Hier war Josef Albers einer ihrer Lehrer. Bei László Moholy-Nagy studierte sie schließlich Fotografie und lernte durch ihn Effekte wie Mehrfachbelichtung und Fotomontage kennen. Henri besuchte die Kurse von Wassily Kandinsky und Klee. Sie nahm 1929 und 1930 an der internationalen Fotografie-Ausstellung „Photographie der Gegenwart“ sowie der wegweisenden Ausstellung des Deutschen Werkbundes „Film und Foto“ (FiFo) in Stuttgart teil, die Arbeiten der Neuen Fotografie vorstellte.

Während ihrer Zeit am Bauhaus schloss Henri lebenslange Freundschaften, darunter waren Walter und Ise Gropius, Hinnerk und Lou Scheper, Herbert und Irene Bayer und Marcel Breuer. Zusammen mit Margarete Schall, die spätestens zu diesem Zeitpunkt ihre Liebhaberin war, und einigen Ankäufen von Bauhauskünstlern, verließ sie das Bauhaus im August um in Paris zu leben. Im Jahr 1938 wurde sie als einzige Fotografin in den Katalog zur ersten Bauhaus-Ausstellung aufgenommen, die in New York im Museum of Modern Art stattfand.[2]

Im Anschluss an ihren Deutschlandaufenthalt eröffnete sie in Paris ein Fotostudio, in dem sie auch eigene Schüler unterrichtete, darunter Lisette Model, und schloss sich der Pariser Kunstszene an. Hier erhielt sie, unter anderem durch Begegnungen mit Man Ray, Germaine Krull und dem ungarischen Fotografen André Kertész, wichtige Impulse für ihre fotografische Arbeit. Sie entwickelte, basierend auf umfangreichen Experimenten mit Spiegeln und Prismen ein sehr eigenständiges Œuvre, das sich zwischen Einflüssen Légers, des Bauhauses, aber auch des Dadaismus und des Surrealismus bewegte. Gleichzeitig arbeitete sie im Brotberuf als Werbe-, Porträt- und Modefotografin. Zu den von ihr Porträtierten zählen Hans Arp, Robert Delaunay und Wassily Kandinsky.

Nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt Florence Henri aus ihrem Bekannten- und Freundeskreis Porträtaufträge, die ihr halfen, ihren Lebensunterhalt aufzubessern. Auf Reisen fotografierte sie nur noch aus Liebhaberei. Diese Fotografien gelten bis heute nicht als Bestandteil ihres künstlerischen Werkes. Sie widmete sich der Malerei. Als Malerin stand sie den zeitgenössischen Strömungen der 1920er Jahre nahe.

Die Bauhauskünstlerin Margarete Schall war ihr eine lebenslange Freundin und Lebensgefährtin.[3][4]


Ausstellungen



Literatur





Einzelnachweise


  1. Elizabeth Otto: Queeres Bauhaus. In: Bauhaus-Institut für Geschichte und Theorie der Architektur und Planung: 100+ Neue Perspektiven auf die Bauhaus-Rezeption. JOVIS Verlag 2021, ISBN 978-3-86859-693-9. S. 65.
  2. Elizabeth Otto: Queeres Bauhaus. In: Bauhaus-Institut für Geschichte und Theorie der Architektur und Planung: 100+ Neue Perspektiven auf die Bauhaus-Rezeption. JOVIS Verlag 2021, ISBN 978-3-86859-693-9. S. 63–66
  3. Universität Erfurt: Vergessene Bauhausfrauen: Margarete Schall – „Die Schule verliert eine ihrer wertvollsten Lehrkräfte“. Abgerufen am 9. August 2022.
  4. Elizabeth Otto: Queeres Bauhaus. In: Bauhaus-Institut für Geschichte und Theorie der Architektur und Planung: 100+ Neue Perspektiven auf die Bauhaus-Rezeption. JOVIS Verlag 2021, ISBN 978-3-86859-693-9. S. 63.
  5. Florence Henri. Compositionen (Memento vom 22. Juli 2015 im Internet Archive)
Personendaten
NAME Henri, Florence
KURZBESCHREIBUNG US-amerikanische Malerin und Fotografin
GEBURTSDATUM 28. Juni 1893
GEBURTSORT New York
STERBEDATUM 24. Juli 1982
STERBEORT Compiègne, Bellival, Frankreich

На других языках


- [de] Florence Henri

[en] Florence Henri

Florence Henri (28 June 1893 – 24 July 1982)[1] was a surrealist artist; primarily focusing her practice on photography and painting, in addition to pianist composition. In her childhood, she traveled throughout Europe, spending portions of her youth in Paris, Vienna, and the Isle of Wight.[2] She studied in Rome, where she would encounter the Futurists, finding inspiration in their movement. From 1910 to 1922, she studied piano in Berlin, under the instruction of Egon Petri and Ferrucio Busoni. She would find herself landlocked to Berlin during the first World War, supporting herself by composing piano tracks for silent films. She returned to Paris in 1922, to attend the Académie André Lhote, and would attend until the end of 1923. From 1924 to 1925, she would study under painters Fernand Léger and Amédée Ozenfant at the Académie Moderne. Henri's most important artistic training would come from the Bauhaus in Dessau, in 1927, where she studied with masters Josef Albers and László Moholy-Nagy, who would introduce her to the medium of photography. She returned to Paris in 1929 where she started seriously experimenting and working with photography up until 1963. Finally, she would move to Compiègne, where she concentrated her energies on painting until the end of her life in 1982.[1] Her work includes experimental photography, advertising, and portraits, many of which featured other artists of the time.[1]

[fr] Florence Henri

Florence Henri, née le 28 juin 1893 à New York et morte le 24 juillet 1982 à Laboissière-en-Thelle (Oise), est une photographe et une artiste peintre suisse[1] d'origine française. Elle participe dans l'entre-deux-guerres à l'évolution de la photographie, du pictorialisme des débuts de cet art à la Nouvelle Vision.

[ru] Анри, Флоранс

Флоранс Анри (фр. Florence Henri; 28 июня 1893, Нью-Йорк — 24 июля 1982, Компьень) — швейцарский фотограф.



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