Frédéric Bazille oder auch Jean-Frédéric Bazille (* 6. Dezember 1841 in Montpellier; † 28. November 1870 bei Beaune-la-Rolande) war ein französischer Maler und gilt als einer der ersten Impressionisten. Bekannt ist er für seine en-plein-air-Landschaften und für Porträts.[1]
Frédéric Bazille, 1867Das Grab von Frédérich Bazille auf dem Cimetière protestant de Montpellier.
Leben
Frédéric Bazille stammte aus einer wohlhabenden protestantischen Familie. Durch den Sammler Alfred Bruyas lernte er die Bilder von Eugène Delacroix und Gustave Courbet kennen.[2] Auf Wunsch seines Vaters studierte er 1860 zunächst Medizin.[2] 1862 kam er nach Paris und begann zu malen. Seine aktive Zeit war auf die acht Jahre von 1862 bis zu seinem Tod begrenzt.
In der Hauptstadt studierte er bei Charles Gleyre und lernte Pierre-Auguste Renoir kennen, mit dem er sich ein Atelier teilte. Auch Claude Monet und Alfred Sisley begegnete er und arbeitete mit ihnen zusammen. Bei Ausflügen nach Fontainebleau und nach Honfleur in der Normandie malten und zeichneten sie oft im Freien.[3] Für Monets Le Déjeuner sur l’herbe stand Bazille Modell. Auch auf dem Gruppenporträt befreundeter Maler Un atelier aux Batignolles von Henri Fantin-Latour ist Bazille zu sehen. Aus dem Vermögen seiner Familie unterstützte Frédéric Bazille die befreundeten Künstler auch finanziell.
1866 konnte er das erste Mal im Pariser Salon ausstellen, 1867 wurden seine Bilder zurückgewiesen; 1868 konnte er erneut ein Werk platzieren. Insgesamt konnte er fünf der etwa 60 Gemälde, die er schuf, öffentlich zeigen. Verkauft hat er kein einziges.[4]
Er meldete sich freiwillig ins Feld und diente seit August 1870 in einer Zuaveneinheit im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71. Er fiel in der Schlacht bei Beaune-la-Rolande.[2][6]
Als eines seiner bekanntesten Werke gilt allgemein Das Familientreffen von 1867, ausgestellt im Musée d’Orsay in Paris. Weitere Bilder befinden sich im Besitz des Musée Fabre in Montpellier, im Louvre, im Art Institute of Chicago und in zahlreichen weiteren Museen der Vereinigten Staaten.
Auf dem Kunstmarkt wurden 2004 bis zu 5,3 Millionen US-Dollar für seine Ölgemälde bezahlt.[7]
Ausstellungen
1978: Frédéric Bazille and Early impressionism. Art Institute of Chicago.
1992: Frédéric Bazille et ses amis impressionnistes, Musée Fabre, Montpellier.
2016/2017: Frédéric Bazille. La Jeunesse de l’Impressionisme, Musée Fabre, Montpellier, anschließend im Musée d’Orsay, Paris.
Werke
Das Familientreffen (1867)
Fischer mit Netz (1868)
Sommerszene (1869)
Bazilles Atelier in der Rue Condamine (1870), Musée d’Orsay
Literatur
in der Reihenfolge des Erscheinens
Gaston Poulain: Bazille et ses amis. La Renaissance du Livre, Paris 1932.
François Daulte: Frédéric Bazille et son temps. P. Cailler, Genf 1952.
J. Patrice Marandel, François Daulte: Frédéric Bazille and Early Impressionism. The Art Institute of Chicago, Chicago 1978 (Katalog zur Ausstellung 1978 im Art Institute of Chicago).
Aleth Jourdan, Didier Vatuone (Hg.): Frédéric Bazille et ses amis impressionnistes. Éditions de la Réunion des Musées Nationaux, Paris 1992, ISBN 2-7118-2622-8 (Katalog zur Ausstellung 1992 im Musée Fabre).
Dianne W. Pitman: Bazille: Purity, Pose and Paintings in the 1860s. Pennsylvania State University Press, University Park, Pa. 1998, ISBN 0-271-01700-7.
Marianne Delafond, Caroline Genet-Bondeville: Frédéric Bazille. La Bibliothèque des arts, Lausanne 2003, ISBN 2-88453-111-4 (Katalog zur Ausstellung 2003/2004 im Musée Marmottan Monet).
Fréderic Bazille. La jeunesse de l’impressionisme. Themenheft der Zeitschrift Dossier de l’art, Nr. 241 (juillet-août 2016).
Michel Hilaire u.a. (Hg.): Frédéric Bazille (1841–1870). La Jeunesse de l’Impressionisme. Flammarion, Paris 2016, ISBN 978-2-08-138821-5 (Katalog zu den Ausstellungen 2016/2017 im Musée Fabre und im Musée d’Orsay).
Biografie bei Encyclopædia Britannica Online (engl.)
Werkauswahl in der Grafischen Sammlung des Louvre, Paris
Einzelnachweise
Claudio Zambianchi: Monet e la pittura en plein air. Charles-François Daubigny, Eugène Boudin, Camille Pissarro, Édouard Manet, Edgar Degas, Paul Cézanne, Alfred Sisley, Frédéric Bazille, Berthe Morisot, Pierre-Auguste Renoir, Georges Seurat (= I grandi maestri dell’arte, Bd. 2). E-Ducation.it, Florenz 2007.
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