Horst Tress (* 1950 in Köln) ist ein deutscher Künstler und Autor in Köln.
Horst Tress (2011)
Leben
Horst Tress wurde als Sohn von Günter Tress (Hindernisjockey) und Marianne Tress, geb. Hinz (Friseurin), in Köln-Lindenthal geboren.
Tress absolvierte von 1966 bis 1969 eine Ausbildung zum Schriftsetzer in der Kölner Kunstdruckerei Breker und von 1970 bis 1972 ein Werbegrafik-Studium. 1973 heiratete er Lydia Franken. Die ersten Schritte auf dem Kunstmarkt ermöglichten ihm der damalige Kölner Avantgarde-Galerist Ingo Kümmel und der Kunstkritiker Gerd Winkler (Kunstwetterlage in der Zeitschrift pardon, Aspekte/ZDF und Buchautor/Belser Verlag). Neben seiner künstlerischen Arbeit war er in den Folgejahren als Museumsshop-Mitarbeiter, Druckformhersteller, Kalkulator, Mediengestalter, Kunstvermittler sowie Werbetexter tätig. In den 1970er und 1980er Jahren war Horst Tress einer der Ideenlieferanten für Harlekin Geschenke in Wiesbaden. Deutschlandweit wurden seine Ideen in Kaufhäuser und Geschenkboutiquen verkauft. Eine auf der Rückseite handsignierte Anstecknadel mit dem Aufdruck „Kunst ist ansteckend!“ edierte er selbst (Vier unterschiedliche Motive in einer rückseitig signierten Gesamtauflage von 25.000 Exemplare). 1981 organisierte er mit Hilfe von Klaus Staeck eine Ausstellung von Joseph Beuys in einer Kölner Gastwirtschaft. 1989 bis 2011 war er Herausgeber der Print-Ausgabe von „Köllefornia“ mit Originalbeilagen, unter anderem von Klaus Staeck, HA Schult, Karlheinz Stockhausen und Ben Vautier. Alle Ausgaben befinden sich im Kölnischen Stadtmuseum sowie in der Kölner Kunst- und Museumsbibliothek.[1] Seit mehreren Jahren erscheint „Köllefornia“ online.[2]
Fluxpostphoto von Horst Tress „Auf Messers Schneide“.
Seit 1970 beteiligt er sich an internationalen Ausstellungen. Unter anderem stellte er gemeinsam mit Joseph Beuys, Ryosuke Cohen, Robert Filliou, Jürgen O. Olbrich, Yoko Ono, Clemente Padin, Robert Rehfeldt, HA Schult, Klaus Staeck, Timm Ulrichs, Ben Vautier, Wolf Vostell und vielen anderen aus. Horst Tress machte sich die Begriffe „Fluxpostphoto“ und „Rolling Photo“ zu eigen. Dabei handelt es sich um Original-Fotografien und Objekte die unter dem Gesamtbegriff „ART CORRESPONDENCE BY HORST TRESS“ weltweit gezeigt werden.[3] Einer seiner beliebten Zitate lautet „Mail Art is Rock'n'Roll“.
Ausstellungen als Künstler (Auswahl)
Von 1970 bis 1982 One-Man-Shows in Argentinien, Belgien, Deutschland, Italien, Frankreich, Polen, Schweden und Spanien.
1971: New Reform Gallery, Aalst, Belgien
1974: Centro de Arte y Comunicación, Buenos Aires, Argentinien
1976: Galerie an der Neupforte, Aachen
1978: Galerie Chez Malabar et Cunégonde, Nizza, Frankreich (Ben Vautier, Dokumentationsraum)
1979: Galerie s:t Petri, Lund, Schweden
1979: Galerie KIS, Düsseldorf
1979: Theater im Vringsveedel Köln
1981: Stiftung City Treff, Köln
Er beteiligte sich weltweit an über 900 Ausstellungen. Exemplarisch fing 1970 alles mit dem „Kölner Neumarkt der Künste“ an.
1976: „The Seventies“, CAYC, Buenos Aires, Argentinien[4]
1976: „The Venetian Tools Projekt“, Biennale Venedig (Schweizer Pavillon)
1976: Mail-Art-Ausstellung in der damaligen DDR. Der Atelierbund Erfurt zeigte in einem eingeweihten Personenkreis Beuys, Friedman, Manigh, Rehfeldt und Tress.[5]
1978: Postkarten von Albrecht D, Wolf Vostell, Horst Tress u.a. im Café der Staatsgalerie Stuttgart
1998: „Zwischen Leben und Tod“, Kölnisches Stadtmuseum
2001–2003: „Kunst auf Rezept“, u.a. Museum Ratingen, Kunsthalle Erfurt, Museum der Stadt Landau, Siegerlandmuseum Siegen, Berliner Medizinhistorisches Museum der Charité etc.
2006–2020: Ein Koffer für die letzte Reise. Sie wurde an verschiedenen Orten in Deutschland, Mexiko, Russland, Österreich und der Schweiz gezeigt.[6]
2013: „Arte Postale“, Akademie der Künste, Berlin[7]
2014: “Frida Kahlo a Woman in the Future”, Biblioteca Roncello, Comune di Roncello, Italien
2015: „Kunst für Alle“, Akademie der Künste, Berlin
2015: “New York Big Apple I Project”, The New York Boyer Foundation, New York, USA
2015: “Visual Poetry”, International Mail Art Event at Mac Museum, Museo de Arte Canadense, Argentinien
2015: „IMAGÉTICA 2015“ – 1st International Exhibition of Visual Poetry of FACHA, Rio de Janeiro, Brasilien
1971: WDR 3, Kritisches Tagebuch, Karlhans Frank rezensiert das Tress-Buch „Angst!“.
1978: ZDF “Aspekte” zeigt Film über Tress und versteigerte ein Kunstwerk.
1981: Kultur-Varieté „Die bunte Kuh“, Kölner Wolkenburg. Mit Hella von Sinnen, Dirk Bach, Jürgen Domian und Horst Tress.
2006: „Farbphänomene“, 1-Std.-Hörfunksendung aus dem Studio Flok/Radio Köln (mit Paula Cremer, Heinz Bleser und Horst Tress).
In Sammlungen und Archiven als Künstler und Herausgeber (Auswahl)
Das Archiv Hanns Sohm in der Staatsgalerie Stuttgart beherbergt Publikationen und Postkarten-Originale, das Archiv für alternatives Schrifttum Duisburg alle Ausgaben seiner „Zeitung für Alle“ aus den 1980er Jahren, das Museum für Post- und Kommunikation, Frankfurt, seine gesamte Mail-Art-Korrespondenz mit internationalen Künstlern. Das Kölnische Stadtmuseum besitzt Werke und Materialien. Multiples befindet sich im Bestand des Potsdamer Museums Fluxus+ und des Wuppertaler Von der Heydt-Museum. Ebenso ist Horst Tress im dänischen Lomholt Mail Art Archive und dem Associazione Culturale Art Gallery Museum NabilaFluxus sowie dem Bongiani Ophen Art Museum in Italien vertreten. Auch das Archive Artist Publications des Sammlers Hubert Kretschmer in München hebt, ebenso wie die Dee Bee Smith Artcollection in Hamburg und dem Zentrum für Künstlerpublikationen Weserburg, Bremen, viele seiner Arbeiten für die Nachwelt auf.[8] In den USA beherbergt unter anderem das Archives of the Eternal Network in Santa Fe einige seiner Werke. Neu hinzugekommen ist das Mail Art Archive Vienna – MAAV. Publikationen befinden sich im Archiv für Alternativkultur – Sammlung Josef Wintjes der Humboldt-Universität zu Berlin sowie in den Sammlungen der OÖ Landes-Kultur GmbH in Linz (Österreich).
Veröffentlichungen als Künstler und Autor (Auswahl)
Seit 1970 hunderte Veröffentlichungen, Sekundärliteratur in Kataloge, Magazine, Tagespresse, Illustrierte etc.
1973: Horst Tress „Neuland“, Gauke Verlag
1977: Edition Zufall, Köln (Mappe mit Robert Rehfeldt, Horst Tress und Janos Urban)
1977: „Stilleben“ mit Jochen Gerz, Arnulf Rainer und Horst Tress, Kunstreport, Deutscher Künstlerbund
1979: „Horst Tress pa S:t Petri“, Skanska Dagbladet, Lund, Schweden
1979: Dana Cebulla „Art Show“, Kölner Stadt-Revue
1979: „Profil Nr. 3“, Galerie KIS, Düsseldorf
1981: Doris Schreiber „City-Tress for President“, Kölnische Rundschau
1981: Heinz Weyers „Mit einem Streichholz für 280 Mark können Sie kein Feuer machen“, Bild-Zeitung
1998: „Kunst um Tod und Trauer“, Kölner Stadt-Anzeiger[9]
2001: Prof. Dr. Hartmut Kraft „Kunst auf Rezept“, Salon Verlag
2006: Fritz Roth „Einmal Jenseits und zurück“, Gütersloher Verlagshaus[10],
2014: „Zwischen Ausstieg und Aktion“, Kerber Verlag
2015: Edition love pro toto, Köln
2016: Katalogtexte für die Künstler Joelle Meissner, Lo Graf von Blickensdorf und Malte Sonnenfeld
2017: Horst Tress “Art and Communication”, Text wurde in verschiedenen Publikationen weltweit veröffentlicht.
2018: Zeitschrift ANGRY OLD MAN, USA
2018: Stampzine Nr. 10 und Nr. 12, Knoxville, Tennessee, USA
2020: Martin Schwarz „Zimmerecken“, Eigenart Verlag
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