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Peter Fendi (* 4. September 1796 in Wien; † 28. August 1842 ebenda) war ein österreichischer Porträt- und Genremaler, Aquarellist, Lithograf und Kupferstecher der Biedermeierzeit.

Selbstporträt (1830)
Selbstporträt (1830)

Leben


Peter Fendi stammte aus ärmlichen Verhältnissen und war der Sohn des Lehrers Joseph Fendi und dessen Gattin Elisabeth Schäffer. Bei einem Sturz vom Wickeltisch zog sich Fendi eine Rückgratverletzung zu, worauf seine kränkliche Konstitution zurückzuführen war. 1810–1813 besuchte er die k. k. Zeichenakademie, wo er unter anderem Schüler von Johann Baptist Lampi war. Nach dem Tod seines Vaters sorgte Peter Fendi für seinen und seiner Mutter Lebensunterhalt mit Schreibarbeiten in einer Rechtsanwaltskanzlei.

Peter Fendi, porträtiert von Friedrich von Amerling
Peter Fendi, porträtiert von Friedrich von Amerling
Mädchen vor dem Lotteriegewölbe, 1829, Belvedere, Wien
Mädchen vor dem Lotteriegewölbe, 1829, Belvedere, Wien
Die Lauscherin, 1833, Belvedere, Wien
Die Lauscherin, 1833, Belvedere, Wien

Durch Vermittlung des Kunstsammlers Joseph Barth kam Fendi mit dem Präsidenten der Akademie, Anton Graf Lamberg-Sprinzenstein, in Kontakt. Dieser erteilte ihm den Auftrag, seine Sammlung von antiken Vasen zu kopieren. 1818 wurde Fendi Kabinettzeichner des Münz- und Antikenkabinetts. Mit dessen Direktor Anton von Steinbüchel machte Fendi eine Studienreise nach Salzburg und Venedig.

Fendi verkehrte im Salon der Caroline Pichler und begann einen kleinen Kreis von Malschülern um sich zu scharen (u. a. Carl Schindler, Albert Schindler, Johann Friedrich Treml, Rudolf Gaupmann und Johann Baptist Staudinger).[1] Der neue Direktor des Münz- und Antikenkabinetts, Moritz Graf Dietrichstein, empfahl Fendi ab 1833 bei Hofe, wo er sich die Gunst der Kaiserin Karolina Augusta und der Erzherzogin Sophie erwarb. Er wurde Zeichenlehrer am Hof und schuf Kinderporträts und Aquarelle. 1836 wurde Fendi Mitglied der Akademie der bildenden Künste Wien. Seit den späten 1830er Jahren war er einer der gefragtesten Porträtisten des Wiener Hochadels. Am Ende seines Lebens widmete er sich bevorzugt der Ausbildung seiner Lieblingsschüler. Fendi wurde auf dem Sankt Marxer Friedhof in Wien begraben. 1909 erhielt er ein Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof (Gruppe 14 A, Nummer 43).


Leistung


Peter Fendi hinterließ ein äußerst umfangreiches Werk. Er schuf über 2000 Blätter mit Kopien antiker Kunstwerke aus privaten und staatlichen Sammlungen Wiens. Als Lithograf war er mit seinen Versuchen, mehrfarbig zu drucken, Pionier. Als Porträt- und Genremaler war er Begründer dieses Genres im Wiener Biedermeier und zählt neben Ferdinand Georg Waldmüller und Josef Danhauser zu den bedeutendsten Künstlern der Zeit. Seine Werke spiegeln das Lebensgefühl des Biedermeier und sind ausgesprochen lyrisch und reizvoll. Großer Beliebtheit erfreuen sich auch seine ca. 400 Aquarelle, die zu den besten und bedeutendsten ihrer Gattung im Österreich des 19. Jahrhunderts zählen. Fendi machte schließlich die Entwürfe für die 5-, 10- und 100-Gulden-Banknoten, die 1841 vom österreichischen Staat herausgegeben wurden.


Erotische Aquarelle


Großer Bekanntheit erfreuen sich 40 Aquarelle erotischen Inhalts, die traditionellerweise Peter Fendi zugeschrieben werden. Sie sind aber eindeutig nicht von ihm. 1910 erschien das Druckwerk Vierzig erotische Aquarelle in Faksimilereproduktion, deren Vorlagen angeblich von Fendi stammen sollten und seither immer wieder fälschlich ihm zugeschrieben werden.[2]


Ehrungen



Ausstellungen



Werke



Literatur




Commons: Peter Fendi – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Erklärung der Fendischule im Zuge der Bildbeschreinung Die letzte Pilgerreise von Albert Schindler
  2. Fendi, Peter; Merker, Karl (Mitarb.): Vierzig erotische Aquarelle in Faksimilereproduktion , mit einem Portr. Peter Fendis von Josef Danhauser und einer Einf. von Karl Merker. Mit einem Vorw. zur Neuausg. von Johann Lindhausen, Ausgabe: Reprint der Ausg. Leipzig, 1910, Verlag Schleinbach : W-H, Ed. Winkler-Hermaden Erscheinungsdatum: 2014, ISBN 978-3-9503611-7-9
Personendaten
NAME Fendi, Peter
KURZBESCHREIBUNG österreichischer Maler, Zeichner und Kupferstecher
GEBURTSDATUM 4. September 1796
GEBURTSORT Wien
STERBEDATUM 28. August 1842
STERBEORT Wien

На других языках


- [de] Peter Fendi

[en] Peter Fendi

Peter Fendi (4 September 1796 – 28 August 1842)[1] was an Austrian court painter,[2] portrait and genre painter, engraver, and lithographer.[3] He was one of the leading artists of the Biedermeier period.[4]

[es] Peter Fendi

Peter Fendi (Viena, 4 de septiembre de 1796 - 28 de agosto de 1842[1]) fue un artista austriaco[2] y uno de los más relevantes representantes del periodo Biedermeier.[3]

[fr] Peter Fendi

Peter Fendi (4 septembre 1796 - 28 août 1842[1]) est un peintre de cour autrichien[2], portraitiste et de genre, également graveur et lithographe[3]. Il est l'un des artistes représentatifs de la période Biedermeier[4].

[it] Peter Fendi

Peter Fendi (Vienna, 4 settembre 1796 – Vienna, 28 agosto 1842) è stato un pittore e illustratore austriaco.

[ru] Фенди, Петер

Петер Фенди (нем. Peter Fendi; 4 сентября 1796[1][2][3][…], Вена[4] — 28 августа 1842[1][2][3][…], Вена, Австрия[4]) — австрийский художник, литограф и гравёр эпохи Бидермейер.



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