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Alexander Zschokke [´tscho.k(e)] (* 25. November 1894 in Basel; † 17. August 1981 ebenda) war ein Schweizer Bildhauer.

Familiengrab Zschokke, Friedhof am Hörnli Basel
Familiengrab Zschokke, Friedhof am Hörnli Basel

Leben


Alexander Zschokke war ein Urenkel des Schriftstellers und Politikers Heinrich Zschokke. In Basel verlebte er seine Jugendjahre, bis er 1913 für das Architekturstudium nach München zog. Dort befreundete er sich mit dem Maler Niklaus Stoecklin. Für die Rekrutenschule mit anschliessendem Aktivdienst kehrte er 1914 in die Schweiz zurück. Während des Diensturlaubs nahm Zschokke mit Albert Müller, Niklaus Stoecklin und Fritz Baumann Malunterricht bei Heinrich Müller (1885–1960) und trat der Basler Künstlergruppe Neues Leben bei. Von 1915 bis 1918 arbeitete er in seinen militärischen Urlaubswochen als Maler in Basel, Genf und Zürich. In Zürich trat er in Kontakt mit den dort lebenden Dadaisten und lernte in Ascona Alexej von Jawlensky kennen. 1919 wurde er nach Berlin eingeladen und hatte Kontakt zur Künstlergruppe «Die Brücke». In Berlin wechselte er zum Studium der Bildhauerei und mietete sich im Atelier von Bildhauer Ludwig Thormaehlen ein. In der deutschen Metropole freundete er sich u. a. mit Stefan George und dem Künstler Martin Christ (1900–1977) an. Es folgten Reisen nach Italien, Griechenland und Paris. Zschokke war Mitglied im Deutschen Künstlerbund.[1] 1922 stellte er seine Werke in Magdeburg aus.

Von 1931 bis 1937 leitete er eine Bildhauerklasse der Kunstakademie in Düsseldorf und wurde dort am 12. Juli 1937 zum Ehrenmitglied ernannt. Maria Fuss, Hans Kindermann und Kurt Zimmermann waren Meisterschüler von Zschokke. Da er im selben Jahr von den Nationalsozialisten aus seinem Lehramt an der Kunstakademie vertrieben wurde, zog er wieder nach Basel.

Für die Kurbrunnenanlage in Rheinfelden schuf Zschokke 1934 eine Brunnenskulptur der Heiligen Maria Magdalena, die in der damaligen Trinkanlage aufgestellt wurde.[2] Walter von Ruckteschell schuf die zweite Brunnenskulptur des Heiligen Franziskus. Beide Skulpturen stehen heute in der Eingangshalle des Kurbrunnen-Gebäudes. Victor Surbek schuf für die Trinkhalle das grosse Wandgemälde Vier Jahreszeiten.[3]

Viele von Zschokkes Werken sind im öffentlichen Raum in Basel zu sehen.[4] Einige Werke von Zschokke befinden sich auf dem Friedhof am Hörnli.

Seinen ersten grösseren Auftrag, die Brunnenplastik Drei Lebensalter, erhielt er vom kantonalen Basler Baudepartement, sie wurde 1942 fertig gestellt.[5][6][7] 1955 erhielt Zschokke den Kunstpreis der Stadt Basel.

Bekannt wurde Zschokke durch seine antike Modi variierenden Bildnisplastiken, zu denen eine in den Dreissigerjahren entstandene Reihe von Porträtköpfen expressionistischer Künstler gehört (Heinrich Campendonk, Erich Heckel, Paul Klee, Otto Mueller, Christian Rohlfs). Ein ganzer Zyklus von Kopfstudien ist dem von Zschokke verehrten Dichter Stefan George gewidmet, der auch die Vorlage für die Sitzfigur auf dem Lebensalterbrunnen bildete. Ebenso porträtierte Zschokke die Büsten berühmter Persönlichkeiten wie Ludwig Justi, Friedrich Nietzsche und Jakob Wackernagel. Zschokke schuf auch 1965 das Denkmal für Albert Schweitzer in Schaffhausen.

1955 schuf Zschokke für Johann Rudolf Wettstein den Gedenkbrunnen / Wettsteinbrunnen in Kleinbasel.[8] Neben Willi Hege, Peter Moilliet, Jakob Probst, Luis Leon Weber, Heinz Fiorese, Adolf Weisskopf wurde er für einen Wettbewerb des Kunstkredits Basel-Stadt eingeladen, und wie viele andere Werke von Zschokke ging diese Brunnenskulptur als Sieger hervor.

Zschokke war mit der Fotografin Claire Roessiger verheiratet. Roessiger fotografierte die Werke von Zschokke. Zusammen hatten sie eine Tochter. Ihr Grab befindet sich auf dem Friedhof am Hörnli.

Auf Initiative von Marc de Puechredon hat 2010 die Familie Zschokke den «Skulpturengarten Alexander Zschokke» im Basler Gellert eröffnet.[9]


Werke (Auswahl)



Literatur




Commons: Alexander Zschokke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Ordentliche Mitglieder des Deutschen Künstlerbundes seit der Gründung 1903. In: kuenstlerbund.de. Abgerufen am 2. April 2020.
  2. Schweizerische Bauzeitung, 1934: Kurbrunnenanlage in Rheinfelden. Abgerufen am 16. Oktober 2019.
  3. Fricktaler Museum: Brunnen Skulptur, Wandgemälde für die Trinkhalle der Kurbrunnenanlage. Abgerufen am 16. Oktober 2019.
  4. David Marc Hoffmann: Werke im öffentlichen Raum im Stadtplan von Basel. Abgerufen am 29. Mai 2019.
  5. laut Inschrift der am Brunnenrand angebrachten Plakette
  6. G. Oeri, Architektur und Kunst: Drei Lebensalter-Brunnen. Abgerufen am 21. Oktober 2019.
  7. Brunnenführer: Drei Lebensalter-Brunnen. Abgerufen am 29. Mai 2019.
  8. Brunnenführer: Wettstein-Brunnen. Abgerufen am 29. Mai 2019.
  9. Alexander Zschokke: Skulpturengarten. Abgerufen am 29. Mai 2019.
  10. s. Katalog Deutscher Künstlerbund Köln 1929. Mai–September 1929 im Staatenhaus. M. DuMont Schauberg, Köln 1929, S. 33.
  11. Das Mausoleum der Familie Klöckner (Memento vom 28. November 2016 im Internet Archive) (PDF)
  12. Schaffhauser AZ (jeweils S. 22): https://www.shaz.ch/download/Ausgabe_31_04._August_2.pdf und https://www.shaz.ch/download/Ausgabe_32_11._August_3.pdf
  13. Foto: Der Fischer, mit und von Alexander Zschokke
  14. Foto: Der Matrose, von Alexander Zschokke
  15. Aarauer Neujahrsblätter: Fährimann, Rathaus Aarau. Abgerufen am 21. Oktober 2019.
Personendaten
NAME Zschokke, Alexander
KURZBESCHREIBUNG Schweizer Bildhauer
GEBURTSDATUM 25. November 1894
GEBURTSORT Basel
STERBEDATUM 17. August 1981
STERBEORT Basel



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