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Alfred Thiele (* 21. September 1886 in Leipzig; † 19. September 1957 ebenda) war ein deutscher Bildhauer und Medailleur.

Ehemaliges Atelier von Alfred Thiele in Leipzig
Ehemaliges Atelier von Alfred Thiele in Leipzig
Schlafender Löwe, 1929
Schlafender Löwe, 1929

Leben



Ausbildung


Als Sohn des Leipziger Buchhändlers Carl Thiele (1859–1929) und dessen Ehefrau Anna, geb. Andra (1862–1946), absolvierte er zunächst eine Lehre als Steinmetz- und Holzbildhauer. Von 1903 bis 1908 ließ er sich an der Leipziger Kunstakademie zum akademischen Bildhauer ausbilden. Er war Schüler von Adolf Lehnert und Bruno Héroux.


Kunstschaffen


Grabstätte Alfred Thiele und Angehörige, Südfriedhof Leipzig, Skulptur: Sitzende Frau, von der Hand des Künstlers
Grabstätte Alfred Thiele und Angehörige, Südfriedhof Leipzig, Skulptur: Sitzende Frau, von der Hand des Künstlers

Nach einem kurzen Aufenthalt in München, ließ sich Thiele als freischaffender Künstler in seiner Vaterstadt nieder. Seit 1910 war er mit Medaillen und Plaketten, seit 1911 mit figürlichen Arbeiten auf Kunstausstellungen vertreten. Ausgehend vom Naturalismus des Jugendstils wandelte sich seine Formensprache ab Mitte der 1920er Jahre vom Expressionismus zur neuen Sachlichkeit. Beeinflusst von Aristide Maillol und Wilhelm Lehmbruck, richtete sich sein künstlerisches Interesse auf die Darstellung von Bewegung und Ausdruck des Körpers. Bereits 1928 waren seine Arbeiten so anerkannt, dass eine Zeitung über ihn titelte: „Es gibt nur einen Bildhauer in Leipzig: Alfred Thiele!“[1]. Seit den 1930er Jahren vermochte er seine Könnerschaft in der Kleinplastik auch auf die Großplastik zu übertragen. Auf Grund seiner ausgezeichneten Beobachtungsgabe, seines Sinnes für Bewegungsabläufe und besonderer Charakteristika entwickelte Thiele eine große Meisterschaft in der Tierplastik. Einige dieser Entwürfe wurden von der Firma Schaubach in glasiertem und unglasiertem (Mailänder Masse) Porzellan ausgeführt. Daneben beschäftigte sich Thiele mit baugebundener Plastik und Entwürfen für Grabmale.

Als Lehrer und späterer Leiter der Klasse für Bildhauerei an der Leipziger Kunstakademie übte Thiele in den Jahren 1921 bis 1953 einen besonderen Einfluss aus. Unter anderem begründete Thiele in intensiver Zusammenarbeit mit dem Zoo die Tradition der Tierplastik in Leipzig, welche sich bis in die Gegenwart fortsetzt. Zu seinen Schülern, im engeren und weiteren Sinne, zählen Max Alfred Brumme, Hellmuth Chemnitz, Kurt Kluge, Rudolf Oelzner, Alfred Sabisch, Fritz Zalisz, Walter Arnold, Elfriede Ducke, Gisela Richter-Thiele, Hans-Joachim Förster, Bruno Kubas, Gunter Morgner, Rolf Nagel und Rolf Szymanski.

Thiele war der Vater der Bildhauerin Gisela Richter-Thiele.


Werke (Auswahl)


Detail Majolikarelief, 1920
Detail Majolikarelief, 1920
Detail Grabstätte Kratz, 1921, Südfriedhof Leipzig
Detail Grabstätte Kratz, 1921, Südfriedhof Leipzig
Sinnende, 1929, Zementguss
Sinnende, 1929, Zementguss
Sitzende im Park der Herfurthschen Villa, Markkleeberg, 1939
Sitzende im Park der Herfurthschen Villa, Markkleeberg, 1939

Ausstellungen



Personalausstellungen (unvollständig)



Ausstellungsbeteiligungen (unvollständig)


1938, 1940, 1941, 1942, 1943 und 1944 München, Große Deutsche Kunstausstellung (mit insgesamt 21 Werken)

1947: Leipzig, Museum der bildenden Künste („Malerei der Gegenwart“)[4]

1951/1952: Berlin, Museumsbau am Kupfergraben („Künstler schaffen für den Frieden“)

1954, 1955 und 1956: Leipzig, Bezirkskunstausstellungen

1958/1959: Dresden, Vierte Deutsche Kunstausstellung

1965: Leipzig, Museum der Bildenden Künste („500 Jahre Kunst in Leipzig“)

1969: Leipzig („Kunst und Sport“)

1979: Berlin, Altes Museum („Jugend in der Kunst“)

1984: Leipzig, Museum der bildenden Künste („Kunst in Leipzig 1949–1984“)


Literatur




Commons: Alfred Thiele – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Zitiert nach: Herwig Guratzsch (Hrsg.): Museum des bildenden Künste Leipzig. Katalog der Bildwerke, Köln 1999, S. 61.
  2. Einhundert Jahre Sparkasse der Stadt Iserlohn. 1836–1936. Sparkasse der Stadt Iserlohn, Iserlohn 1936, S. 48f.
  3. Edelhirsch — Die Großen Deutsche Kunstausstellungen 1937 – 1944/45. Abgerufen am 7. April 2022.
  4. SLUB Dresden: Malerei der Gegenwart. Abgerufen am 7. April 2022.
Personendaten
NAME Thiele, Alfred
KURZBESCHREIBUNG deutscher Bildhauer
GEBURTSDATUM 21. September 1886
GEBURTSORT Leipzig
STERBEDATUM 19. September 1957
STERBEORT Leipzig

На других языках


- [de] Alfred Thiele (Bildhauer)

[fr] Alfred Thiele

Alfred Thiele, né le 21 septembre 1886 à Leipzig et mort le 19 septembre 1957 dans cette même ville, est un sculpteur et médailleur allemand.



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