Höller studierte ab dem Wintersemester 1979/80 in Kiel Agrarwissenschaft an der Christian-Albrechts-Universität und habilitierte sich 1993 in Phytopathologie mit einer Arbeit über die Geruchskommunikation zwischen Insekten.[1][2] Noch während seiner Arbeit als Naturwissenschaftler begann er in den 1980er Jahren, das Experiment als Verfahren auch in künstlerischen Arbeiten zu realisieren.[3][4] Bereits 1993 stellte Höller im „Aperto“-Teil der Biennale Venedig aus, auf der er schließlich 2005 gemeinsam mit Miriam Bäckström den schwedischen Pavillon bespielte. Seine Arbeiten fordern oftmals den Betrachter zur Teilnahme auf, um auf sehr direkte Weise ästhetische oder emotionale Erfahrungen hervorzurufen, wie die gigantischen Rutschen, die er 2006 in der Turbinenhalle der Tate Gallery in London installierte[5][6], oder das Tiergehege im Hamburger Bahnhof 2010, in dem zahlende Gäste übernachteten.[7] Das schwedische Modelabel Acne stellte 2013 eine seiner übergroßen Pilzskulpturen in deren Ladengeschäft in Los Angeles aus.[8] Im Juni 2014 wurde der von Höller entworfene, 31 Meter hohe Vitra Rutschturm in Weil am Rhein eröffnet. Im Rahmen der „Untersuchungsshow“ (“survey show”) Decision zeigte die Londoner Hayward Gallery ab Juni 2015 Höllers Werke zu den Themen Wahrnehmung und Entscheidungsfindung.[9]
2005 stand Höller auf Rang 40 des Kunstkompass, 2007 auf Rang 34[10]. Er lebt und arbeitet in Köln und Stockholm.[11] Die Wintermonate verbringt Höller bevorzugt in seinem Ferienhaus in Biriwa, Ghana, das er zusammen mit dem Kölner Videokünstler Marcel Odenbach besitzt.[12] Vertreten wird Höller von der New Yorker Gagosian Gallery.[13]
Ausstellungen
1993: Biennale Venedig (Aperto)
1997: documenta X: Ein Haus für Schweine und Menschen (mit Rosemarie Trockel)
2000: Expo 2000, Hannover: Augapfel – Haus für Taube, Mensch und Ratte (mit Rosemarie Trockel)
1995: Peter Mertes Stipendium des Bonner Kunstvereins
1996: Deutscher Kritikerpreis für den Bereich Bildende Kunst
Literatur
Petra Gördüren, Dirk Luckow (Hrsg.): Dopplereffekt. Bilder in Kunst und Wissenschaft. DuMont, Kiel 2010, ISBN 978-3-8321-9295-2 (Zur Ausstellung in der Kunsthalle zu Kiel vom 31. Januar bis 2. Mai 2010).
Jessica Morgan: Carsten Höller: Test Site. Tate Modern (Gallery), London 2007, ISBN 1-85437-712-4 englisch.
Jan Åman, Nathalie Ergino (Hrsg.): Carsten Höller. One Day One Day. König, Köln 2006, ISBN 3-86560-072-7 (Färgfabriken, Stockholm 2003 - une exposition à Marseille, Mac, Musée d’Art Contemporain, Marseille 2004–2005, Text englisch und französisch).
Carsten Höller (Hrsg.): Hans Weigand. Monografie, Katalog, 2005, ISBN 3-86560-020-4 (Zur Ausstellung Hans Weigand - Steirischer Herbst vom 1. Oktober bis 10. November 2005 in der Neue Galerie Graz am Landesmuseum Joanneum in Graz und Hans Weigand: Von hier nach dort im Kunstraum Innsbruck vom 17. Dezember 2005 bis 4. Februar 2006).
Carsten Höller: >Register<. Fondazione Prada, Milano 2002, ISBN 88-87029-17-2 (Zur Carsten Höller-Ausstellung >Synchro System< in der Fondazione Prada in Milano von 22. November 2000 – 7. Januar 2001 englisch).
Quellen
Petra Gördüren, Dirk Luckow (Hrsg.): Dopplereffekt. Bilder in Kunst und Wissenschaft, Kunsthalle zu Kiel 31. Januar bis 2. Mai 2010. DuMont Buchverlag, Kiel 2010, S.239.
Carsten Höller. (Mementodes Originals vom 17. Dezember 2015 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/kuenstlerdatenbank.ifa.de Kurzbiografie in der Künstlerdatenbank des ifa
CARSTEN HÖLLER - EXHIBITION PROGRAM 1996 - "Scope" - Main Hall - May 10 – Jul 7, 1996. (Mementodes Originals vom 24. September 2015 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.secession.at Begleittext zu „Scope“, Sezession Wien 1998.
Jan Winkelmann: Der Überläufer. In: Metropolis M. Tijdschrift over hedendaagse kunst. No. 5, Oktober 1996.
Linde Rohr-Bongard: Kunstkompass 2007: Die 100 Größten. (Mementodes Originals vom 27. September 2007 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.capital.de bei Capital.de 14. Juni 2007.
Dan Crane: Carsten Höller’s Cuckoo’s Nest bei T Magazine in der New York Times vom 7. Oktober 2014, abgerufen am 2. Juni 2015.
Alice Rawsthorn: Cliff Hanger (Mementodes Originals vom 6. Dezember 2015 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wmagazine.com bei W Magazine 1. Januar 2012, abgerufen am 2. Juni 2015.
Carsten Höller bei Gagosian Gallery, abgerufen am 2. Juni 2015.
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