Rosemarie Trockel (* 13. November 1952 in Schwerte) ist eine deutsche bildende Künstlerin und war bis 2016 Professorin an der Kunstakademie Düsseldorf.
Leben
Trockel wurde als mittlere von drei Töchtern eines Maschinenbauingenieurs und seiner Frau geboren und wuchs in ländlicher Umgebung in Leverkusen-Opladen auf. Trockel begann bereits früh intensiv zu zeichnen, obwohl sie mit ihrer Familie weder Ausstellungen noch Museen besuchte.[1]
Less Sauvage than Others (Weniger wild als andere) (2006) – Skulptur.Projekte Münster 2007
1971 begann sie ein Lehramtsstudium an der Pädagogischen Hochschule in Köln mit den Fächern Anthropologie, Soziologie, Theologie und Mathematik. Von 1974 bis 1978 studierte Trockel an den Kölner Werkschulen (Fachbereich Kunst und Design der Fachhochschule Köln) bei Werner Schriefers Malerei. Sie schätzte die experimentierfreudige Atmosphäre und die Kollegialität an der Schule und drehte ihre ersten Super-8-Filme, darunter ein Film mit dem Titel Sei kein Kind von Traurigkeit. 1980 schloss sie Freundschaft mit der Stadtplanerin Monika Sprüth, mit der sie Reisen in die USA unternahm. Sie lernte die Künstlerinnen Jenny Holzer, Barbara Kruger und Cindy Sherman kennen, deren Arbeiten sie in ihrem eigenen künstlerischen Konzept bestärkten: sie machte „das Frausein“ zum Thema ihrer Kunst und formuliert eine grundsätzliche Kritik am bestehenden Kunstbetrieb. Monika Sprüth wurde ihre Galeristin.[2]
Von 1998 bis 2016 war Rosemarie Trockel Professorin an der Kunstakademie Düsseldorf. Ihre Nachfolgerin wurde Trisha Donnelly.[4]
2012 wurde sie als Mitglied in die Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste berufen.[5] Seit Oktober 2012 ist Trockel Gründungsmitglied der Akademie der Künste der Welt in Köln.[6] Bereits 1995 wurde sie Mitglied der Akademie der Künste Berlin, Sektion Bildende Kunst. 2021 wurde Trockel in die American Academy of Arts and Sciences gewählt.
Werk
Ihr vielseitiges künstlerisches Werk umfasst Bilder und Zeichnungen, Plastiken, Skulpturen und Objekte sowie Videoarbeiten und Installationen. Ihre Arbeiten sind weder auf eine Ikonografie noch auf eine bestimmte Kunsttheorie festzulegen.
Für die Saison 2008/2009 in der Wiener Staatsoper gestaltete sie im Rahmen der von museum in progress konzipierten Ausstellungsreihe „Eiserner Vorhang“ ein riesiges Großbild (176m²).
Im Kunstkompass belegte Rosemarie Trockel in den „Top 100 der lebenden Künstler“ 2013 den dritten Platz,[7] 2018 bis 2021[8] den vierten Platz.[9][10]
Ausstellungen
Seit ihrer ersten Einzelausstellung 1982 in Köln und Bonn fanden ihre Werke Ende der 1980er Jahre vor allem in den USA große Beachtung. 1988 stellte sie im Museum of Modern Art in New York aus, 1991 im Museum of Contemporary Art in Chicago und im Institute of Contemporary Art in Boston.
Auch in Europa wurde ihr Schaffen durch zahlreiche Ausstellungen bekannt: 1988 beteiligte sie sich an der Ausstellung Made in Cologne. 1997 sorgte sie während der documenta X in Kassel mit ihrem Haus für Schweine und Menschen für Furore, das sie mit ihrem Künstlerfreund Carsten Höller baute. 1999 nahm sie (als erste Frau) im Deutschen Pavillon an der Biennale von Venedig[11] und 2007 an Skulptur.Projekte Münster teil. Ein Werk von ihr ist im Skulpturenpark Köln zu sehen. Weitere Arbeiten Trockels wurden vom 25. Mai bis 28. August 2000 in der Städtischen Galerie im Lenbachhaus München in der Ausstellung Rosemarie Trockel – Skulpturen, Videos, Zeichnungen vorgestellt.[12]
2015 kündigte sie an, ihre Ausstellung Märzôschnee ûnd Wiebôrweh sand am Môargô niana me[13] im Kunsthaus Bregenz werde für sieben Jahre ihre letzte sein.[14]
Publikationen
mit Marcus Steinweg: Duras, Merve, Berlin, 2008, ISBN 978-3-88396-230-6.
Literatur
Gudrun Inboden, Rosemarie Trockel, in: 48. La Biennale di Venezia, S. 56 ff., 1999, ISBN 88-2080414-X.
Auszeichnungen (Auswahl)
1985 ars-viva-Preis[15] des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft im BDI e.V., Berlin
Homepage Akademie der Künste der Welt Köln (Mementodes Originals vom 23. Februar 2013 im Webarchiv archive.today)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.academycologne.org, abgerufen am 30. Dezember 2012
Die Top 100 der lebenden Künstler. In: Capital. Nr.11, 2021, S.151.
mit den beiden Vidioinstallationen Ohne Titel (Sleeping Pills) und Ohne Titel (Playground)
Irene Netta, Ursula Keltz:75 Jahre Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München. Hrsg.: Helmut Friedel. Eigenverlag der Städtischen Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau, München 2004, ISBN 3-88645-157-7, S.246.
Catrin Lorch: Die Jägerin. Rosemarie Trockel geht. Sie gilt als feministische Künstlerin, doch das wird ihrem Rang nicht gerecht., in: Süddeutsche Zeitung, Nr. 40, 18. Februar 2015, ISSN0174-4917, S. 10.
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