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Georg Busse[1] (vollständiger Name Georg Heinrich Busse; * 17. Juli 1810 in Bennemühlen; † 26. Februar 1868 in Hannover) war ein deutscher Zeichner, Maler, Hof- und Bibliotheks-Kupferstecher und Radierer.[2]

Georg Heinrich Busse, gezeichnet von Franz Ittenbach, Rom 1840
Georg Heinrich Busse, gezeichnet von Franz Ittenbach, Rom 1840

Leben


Ruinen von San Massimo, der ehemaligen Kathedrale von Forcona in der Provinz L’Aquila, 1839
Ruinen von San Massimo, der ehemaligen Kathedrale von Forcona in der Provinz L’Aquila, 1839
Gartenlandschaft mit angelnden Kindern am Bach, 1867
Gartenlandschaft mit angelnden Kindern am Bach, 1867

Georg Busse wurde während der sogenannten „Franzosenzeit“ im Jahr 1810 in Bennemühlen geboren[1] als Sohn des dort tätigen Amtszimmermeisters H. Busse.[3] Als Georg Heinrich Busse wurde er in jungen Jahren Waise und daraufhin von dem Bissendorfer Pfarrer Meyer an den Maler Burchard Giesewell vermittelt,[2] der an der Königlichen Hofschule in Hannover und der Neustädter Knabenschule in der Calenberger Neustadt unterrichtete.[4] Ab 1829[5] studierte Busse mit finanzieller Unterstützung aus dem Welfenhaus[2] an der Akademie der Bildenden Künste Dresden, wo er unter Professor Christian Friedrich Stölzel das Kupferstechen erlernte. Vier Jahre später erhielt er 1833 in Dresden jedoch ein „erstes Ehrenzeugniss“ für Landschaftszeichnungen,[2] 1834 dann auch einen ersten Preis der Akademie für seine Kupfersticharbeiten.[5]

Die Dresdner Akademie setzte sich beim hannoverschen Königshaus so für ihren Schüler ein, dass Busse mit einem Stipendium 1835 zu Studienzwecken nach Italien reisen konnte. Neun Jahre verbrachte Georg Busse in Italien und ließ sich dort in seiner künstlerischen Entwicklung beeinflussen,[2] in Rom insbesondere bei Joseph Anton Koch.[5] Der Ponte-Molle-Gesellschaft zugehörig wurde Busse als Präsident der „Cervaro-Feste“ der XXV. und XXVI. Olympiaden in Rom auf einer Porträtzeichnung des Nazareners Franz Ittenbach festgehalten. In Italien lernte er auch seine spätere Ehefrau kennen: Antonie Eckermann aus Hamburg.[2]

Als Busse 1844 nach Hannover zurückkam, wurde er dort – mit einer Sinekure von jährlich 400 Talern[2] – als „Bibliothekskupferstecher“ angestellt[5] in der Königlichen Bibliothek (früher „Königlich öffentliche Bibliothek“ im Gebäude des Hauptstaatsarchivs;[6] heute großteils Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek).

In Hannover wurde Busse Mitglied des Hannoverschen Künstlervereins.[5] Hatte er sich bisher „nur“ mit Zeichnungen, Kupferstichen[2] sowie zum Beispiel 1846 in Hannover mit seinen achtzehn „Malerischen Radierungen verschiedener Gegenden Italiens “ hervorgetan, die zu den besten Blättern Busses gezählt werden, schuf er seit 1849 auch Ölgemälde, die er beinahe jährlich auf Kunstausstellungen präsentierte. Nach seiner Heirat mit Antoine Eckermann 1849 kaufte Georg V., seinerzeit noch Kronprinz des Königreichs Hannover, 1850 seine „Ruinen der Kaiserpaläste zu Rom“.[2]

1857/58 ging Busse auf eine längere Reise nach Algier, Malta und wieder nach Italien. Nachdem seine erste Frau Antonie nach nur wenigen Ehejahren gestorben war, heiratete Busse 1858 Johanne Selle aus Gittelde, mit der er dann zwei Kinder hatte.[2]


Ehrungen, Museen



Werke (Auswahl)


Nachdem Busses Frühwerke unter dem Einfluss von Joseph Anton Koch standen, wurden seine späteren Werke realistischer und detailgetreuer, oft sogar fast wissenschaftlich exakt, jedoch mit romantischen Zügen.[5] Joseph Hellers Handbuch für Kupferstichsammler (siehe Literatur) führt einen Großteil der Arbeiten Busses auf.[8]

Arbeiten von Busse finden sich heute vor allem in Hannover im Niedersächsischen Landesmuseum sowie in Köln im Wallraf-Richartz-Museum.[9]


Siehe auch



Literatur




Commons: Georg Heinrich Busse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Wilhelm Rothert (Hrsg.): Busse, Gg. In ders. Hannoversche Biographie. Band 2: Im alten Königreich Hannover 1814–1866. Hannover: Adolf Sponholtz Verlag, 1914, S. 534
  2. Karl Ludwig Grotefend: Busse, Georg Heinrich. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 3, Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 650.
  3. Andreas Andresen (Bearb.): Georg Busse. In ders.: Die deutschen Maler-Radirer (Peintres-Graveurs) des neunzehnten Jahrhunderts nach ihren Leben und Werken. Band 3, Verlag von Rudolph Weige, Leipzig 1869, S. 230–267 (books.google.de).
  4. Bernhard Dörries, Helmut Plath: Alt-Hannover 1500–1900 … S. 54 f., 92 f., 120, 137 f., insbesondere S. 141.
  5. Hugo Thielen: Busse, Georg Heinrich. In: Hannoversches Biographisches Lexikon. S. 82.
  6. Hugo Thielen: Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek. In: Stadtlexikon Hannover. S. 227.
  7. Richard-Brandt-Heimatmuseum auf hannover.de
  8. Joseph Heller, Andreas Andresen, Joseph Edward Wessely: Handbuch für Kupferstichsammler… S. 209 f.
  9. Hugo Thielen: Busse, Georg Heinrich. In: Stadtlexikon Hannover. S. 102.
  10. Die Bilder-Chronik des Sächsischen Kunstvereins. S. 158.
  11. Franz Rudolf Zankl: Caroline Herschel …. In ders. (Hrsg.): Hannover Archiv. Band 5, Blatt p61
Personendaten
NAME Busse, Georg
ALTERNATIVNAMEN Busse, Georg Heinrich; Busse, G. H.
KURZBESCHREIBUNG deutscher Hof- und Bibliothekskupferstecher, Maler und Radierer
GEBURTSDATUM 17. Juli 1810
GEBURTSORT Bennemühlen
STERBEDATUM 26. Februar 1868
STERBEORT Hannover

На других языках


- [de] Georg Busse (Kupferstecher)

[en] Georg Heinrich Busse

Georg Heinrich Busse (17 July 1810 – 26 February 1868), a landscape painter and engraver, was born at Bennenmühlen, near Hanover. He studied drawing under Giesewell, and then proceeded, with royal assistance, to Dresden, where he learnt engraving under Stolzel, and obtained the first prize for that art in 1834. For the next ten years he was studying from nature in Italy, influenced by the work of Nicolas Poussin, Claude, and Koch, visiting Greece, however, in 1843. On his return he was appointed engraver to the Hanoverian court and library, but pursued painting also from 1847. In 1858 he went on a tour of study through Paris to Algiers and Tunis, in the course of which he painted a large number of flowers. He died in Hanover in 1868. In addition to sixty plates of etchings, the following views are by him:



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