Georg Grasegger (* 28. November 1873 in Partenkirchen; † 8. Juni 1927 in Köln) war ein deutscher Bildhauer, der sein Lebenswerk in Köln vollbrachte.
Leben
Grasegger begann seine 1886 seine Ausbildung an der Zeichen- und Modellierschule Partenkirchen und setzte sein Studium 1890 an der Königlichen Kunstgewerbeschule in München fort. Seit 1893 war Schüler von Wilhelm von Rümann an der Münchener Kunstakademie.[1] Im Jahr 1901 wurde er an die Kölner Kunstgewerbeschule berufen. Von 1913[2] bis zu seinem Tode 1927 war er Professor für Bildhauerei und Bauplastik an den Kölner Werkschulen mit dem Schwerpunkt Bauplastik. Zudem war er Mitglied im stadtkölnischen Kunstbeirat und der Rheinischen Beratungsstelle für Kriegerehrung sowie einer der Gründer der Kölner Künstlervereinigung Stil.[2] Im Jahr 1912 war Grasegger an der Vorbereitung der Sonderbund-Ausstellung beteiligt. Bei der in Köln 1914 stattfindenden Werkbundausstellung stellte Grasegger einige Objekte aus. Der Bildhauer fertigte bevorzugt Klein- und Blauplastiken an. Darüber hinaus betätigte er sich als Wandmaler und entwarf Medaillen sowie kirchliche Paramente. Seit 1919 war er als Mitarbeiter am Institut für Religiöse Kunst in Köln tätig.
Seine vorwiegend spätexpressionistischen Werke sind z. B. an den Fassaden des Münchener Justizpalastes, des Kunstgewerbemuseums Köln und am Rathaus der Stadt Recklinghausen zu finden. Für den Kölner Dom schuf er ein Kriegerdenkmal; von ihm stammt auch der Fastnachtsbrunnen in Köln.
In Köln-Longerich wurde eine Straße nach Georg Grasegger benannt.
Werk (Auswahl)
Statue des Ares am Gebäude des Barmer Bankvereins in Köln„Rennsportbrunnen“ / „Reiterbrunnen“ in Castrop
1903–1906: Kapitelle im Langhaus von St. Michael in Köln
1906–1908: Bauplastiken am Rathaus der Stadt Recklinghausen (u.a. Hermann der Cherusker, Bonifatius und Widukind, Karl der Große)
1908: Bronzefigur Karl der Große am Stollwerckhaus in Köln, Hohe Straße 164
1910: Bauschmuck und figürliche Reliefs am Kunstgewerbemuseum in Köln, Hansaring (im Krieg zerstört)
1910: Wettbewerbsentwurf für ein Bismarck-Nationaldenkmal auf der Elisenhöhe bei Bingerbrück (gemeinsam mit dem Kölner Architekten Clemens Klotz; nicht prämiert)[3]
1911–1915: Skulpturenschmuck für das Bankgebäude des Barmer Bankvereins in Köln, Unter Sachsenhausen 21–27 Antike Helden, Szenen und Gestalten; zusammen mit Josef Moest[4]
um 1909: Bronzerelief Kaiser Wilhelms I. am Kreisständehaus Köln, St.-Apern-Straße 19
nach 1909: Grabmal für Julius Albert Becker auf dem Melaten-Friedhof in Köln, mit frühexpressionistischem Christuskopf (Flur 60)[5]
vor 1912: „Brunnenbronzen“ an einem Zierbrunnen in Gelsenkirchen[6][7]
1912: zwölf figürliche Reliefs („Charakterfiguren der Völkerschaften“) an der Galeriebrüstung im Lichthof des Städtischen Museums in Neuss (im Zweiten Weltkrieg zerstört, aus der Ruine geborgenes Napoleon-Relief später vor dem Clemens-Sels-Museum aufgestellt)[8]
1912: „Rennsportbrunnen“, auch genannt „Reiterbrunnen“, in Castrop, Marktplatz[9]
Josef Müller:Grasegger, Georg. In: Ulrich Thieme, Fred. C. Willis (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band14: Giddens–Gress. E. A. Seemann, Leipzig 1921, S.525 (Textarchiv– Internet Archive).
Gerhard Dietrich: "...die Welt ins Bildhafte zu reißen...". Georg Grasegger 1873–1927. Ein bayerischer Bildhauer in Köln. Leben und Werk. Köln 2020 (Schriftenreihe der Kunst- und Museumsbibliothek der Stadt Köln, hrsg. von Elke Purpus, Band 8). ISBN 978-3-942898-07-2.
Ulrich S. Soénius (Hrsg.), Jürgen Wilhelm (Hrsg.): Kölner Personen-Lexikon. Greven, Köln 2007, ISBN 978-3-7743-0400-0, S. 190.
Susanne Kreitz: Ein bayerischer Bildhauer in Köln. In: Kölner Stadt-Anzeiger. 13. Mai 2016, S. 28.
Max Schmid (Hrsg.): Hundert Entwürfe aus dem Wettbewerb für das Bismarck-National-Denkmal auf der Elisenhöhe bei Bingerbrück-Bingen. Düsseldorfer Verlagsanstalt, Düsseldorf 1911. (n. pag.)
Dieter Klein-Meynen, Henriette Meynen, Alexander Kierdorf:Kölner Wirtschaftsarchitektur von der Gründerzeit bis zum Wiederaufbau. Wienand-Verlag, Köln 1996, ISBN 3-87909-413-6, S.212–213.
Josef Abt, Joh. Ralf Beines, Celia Körber–Leupold:Melaten. Kölner Gräber und Geschichte. Greven, Köln 1997, ISBN 3-7743-0305-3, S.162.
Die christliche Kunst. 8. Jahrgang 1911, S. 49.
Josef Müller:Grasegger, Georg. In: Ulrich Thieme, Fred. C. Willis (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band14: Giddens–Gress. E. A. Seemann, Leipzig 1921, S.525 (Textarchiv– Internet Archive).
Helga Bittner: Krach um Neusser Napoleon. In: Neuß-Grevenbroicher Zeitung vom 2. Januar 2012.
als Reiterbrunnen erwähnt beim Kulturhauptstadtjahr-Projekt Fremde Impulse, abgerufen am 7. Januar 2017.
Birgit Schilling, Karl Heinz Thurz:Brunnen in Köln. J. P. Bachem Verlag, Köln 1988, ISBN 3-7616-0936-1, S.48.
Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.
2019-2025 WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии