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Gina Pane (* 24. Mai 1939 in Biarritz; † 5. März 1990 in Paris) war eine italienische Künstlerin und eine wichtige Vertreterin von Body Art und Performance-Kunst.


Leben und Werk


Pane wuchs in Turin auf und studierte von 1961 bis 1966 an der École Nationale Supérieure des Beaux-Arts de Paris.[1] Pane begann 1970 mit ihren Aktionen. Diese sind insbesondere bekannt für die Einbeziehung von Selbstverletzungen der Künstlerin mit Glas, Dornen, Klingen und Feuer. Ab 1981 schrieb sie Partitionen, anstatt Live-Aktionen auszuführen. Sämtliche von ihr ausgeführten Aktionen sind nur per Fotografie von ihrer Fotografin Françoise Masson dokumentiert.[2][1]

Ihre bekannteste Performance azione sentimentale fand 1973 in der Galerie Diagramma in Mailand statt. Dabei trug sie ein weißes Kleid und stach sich in den linken Unterarm Rosendorne ein. Die Fotos suggerieren einen zeitlichen Verlauf der Selbstverletzung, indem sie zeigen, wie Pane eine Rasierklinge an ihren Handballen ansetzt und die folgende Aufnahme den Schnitt mit herunterfließendem Blut dokumentiert. Der eigentliche Akt der Verletzung ist damit nicht zu sehen.[3]

Gilbert Gatiellier beschreibt im Katalog Gina Pane die Aktion Le Lait Chaud: „Neue Aktion in einer Privatwohnung. Zusammenstoß der Elemente Milch (Rückkehr in die behütete Kindheit und das sterile, gleichgültige Weiß) und Blut (Leben, Blutverlust, Gewalt und Tod) und die Gegenüberstellung von spielerischen Intermezzen (Ballspiel, Spielregeln) und der Worte „Lieben - Frieden - Kosmos“ mit der visualisierten Gewalt (die Künstlerin schneidet sich durch ihr weißes Hemd hindurch mit einer Rasierklinge in den Rücken). Nachdem sie auch ihr Gesicht zerschnitten hat (Überschreitung des westlichen Tabus der Schönheit), richtet G.P. die Kamera auf die Zuschauer und zwingt sie, nachdem sie derart das Bollwerk ihrer Konditionierung erschüttert hat, mit sich selbst zu kommunizieren“.[2]

In den 1980er Jahren wandte sich Pane verstärkt der Installationskunst zu, wobei in diesem Werken das Metaphysische dominiert.[3]

Neben ihrer künstlerischen Tätigkeit war Pane von 1975 bis 1990 Lehrbeauftragte an der École Nationale Supérieure des Beaux-Arts in Le Mans und betrieb von 1978 bis 1979 ein Atelier für Performancekunst im Centre Pompidou.[1]


Ausstellungen (Auswahl)



Literatur





Einzelnachweise


  1. Therese Dann: Gina Pane. In: Gabriele Schor (Hrsg.): Feministische Avantgarde. Kunst der 1970er-Jahre. Prestel, München 2016, S. 505.
  2. Elisabeth Jappe: Performance - Ritual - Prozess. Prestel, München 1993, ISBN 3-7913-1300-2, S. 198.
  3. Miriam Bers: Gina Pane: Körper als Sprache. In: KUNSTFORUM International. Abgerufen am 11. Februar 2022 (deutsch).
Personendaten
NAME Pane, Gina
KURZBESCHREIBUNG italienische Künstlerin
GEBURTSDATUM 24. Mai 1939
GEBURTSORT Biarritz
STERBEDATUM 5. März 1990
STERBEORT Paris

На других языках


- [de] Gina Pane

[en] Gina Pane

Gina Pane (Biarritz, May 24, 1939 – Paris, March 6, 1990)[1] was a French artist of Italian origins. She studied at the École des Beaux-Arts in Paris from 1960 to 1965 [2] and was a member of the 1970s Body Art movement in France, called "Art corporel".[3]

[fr] Gina Pane

Gina Pane est une artiste française, née le 24 mai 1939 à Biarritz et morte le 5 mars 1990 à Paris. Artiste performeuse, elle est l'une des représentantes majeures de l'art corporel[1],[2].



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