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Hans (Leonhard) Schäufelin (auch Schäufelein, Hans Schäuffelein, Scheifelen, Scheuflin) (* um 1480/1485 wahrscheinlich in Nürnberg; † um 1538 oder 1540 in Nördlingen) war ein deutscher Maler, Grafiker, insbesondere Holzschneider und Buchillustrator der Dürerzeit mit dem Künstlerzeichen einer Schaufel. Sein häufig angeführter zweiter Vorname Leonhard ist in älteren Quellen nicht nachweisbar.[1]

Abendmahl, 1515 im Ulmer Münster
Abendmahl, 1515 im Ulmer Münster
Kupferstichkabinett Berlin – Briefmarke der DDR – 10 Pf – Hans Schäufelin.
Kupferstichkabinett Berlin – Briefmarke der DDR – 10 Pf – Hans Schäufelin.
Der Flügelaltar in der Tübinger Stiftskirche St. Georg aus dem Jahre 1521
Der Flügelaltar in der Tübinger Stiftskirche St. Georg aus dem Jahre 1521
Der Kopf des bärtigen Mannes, ein Werk des Jahres 1511
Der Kopf des bärtigen Mannes, ein Werk des Jahres 1511

Er erreichte vor allem Bekanntheit durch seine zahlreichen Holzschnitte, die er teilweise im Auftrag Kaiser Maximilians I. fertigte (Theuerdank, Weißkunig).


Leben


Über die ersten zwei Jahrzehnte seines Lebens ist wenig bekannt. 1503 bis 1507 arbeitete er in der Werkstatt Albrecht Dürers in Nürnberg, wo er das großformatige sog. Ober St. Veiter Retabel für das Nürnberger Sebastiansspital ausführte (heute Wien, Diözesanmuseum). Sein erstes eigenständiges und größeres Werk der Tafelmalerei, Die Flucht nach Ägypten, stammt aus dem Jahr 1504 und ist stark von Dürer beeinflusst, zu dessen drei wichtigsten Schülern neben Hans Baldung, genannt Grien, und Hans von Kulmbach er gehörte und in dessen künstlerischer Nachfolge er stand. 1505 war Schäufelin in seinem malerischen Können bereits soweit gediehen, dass er den Auftrag erhielt, den von Albrecht Dürer begonnenen Passionsaltar für den Kurfürsten Friedrich III. (Sachsen), den Weisen, zu vollenden, während Dürer seine zweite Italienreise antrat. Im gleichen Jahr wurde in Nürnberg Der beschlossen gart des rosenkrantz mariae gedruckt, ein Werk von Ulrich Pinder, zu dem Schäufelin 337 Holzschnitte beigesteuert hat und das nicht zuletzt aufgrund seiner Holzschnitte gerühmt wurde; für Pinders späteres Werk Speculum passionis domini nostri Iesu Christi (1519) schuf er 29 Holzschnitte.

1507 bis 1508 stand Schäufelin im Dienste Hans Holbeins des Älteren in Augsburg, wo er zu einem eigenen, von Dürer losgelösten Stil fand. Dies zeigt sich in seinem Abendmahl (1515) für das Münster in Ulm und im Marien- und Passionsaltar, den er für die Kirche des 1537 aufgelösten Kloster Auhausen schuf.

Zwischen 1508 und 1510 führt er Arbeiten in Südtirol aus. Von 1510 bis 1515 ist er nochmals in Augsburg nachweisbar.[2]

1515 wurde er Stadtmaler von Nördlingen, wo er bis zu seinem Lebensende wirkte. 1515 wurde Schäufelin auch ein Bürger dieser Stadt. Für das dortige Rathaus schuf er noch im selben Jahr ein großes Fresko. Zu Schäufelins Spätwerk gehören der sogenannte Ziegler-Altar und der Christgartner-Altar (1521 bzw. 1525). 1510–1516 schuf er außerdem einige Holzschnitte für Kaiser Maximilian I.

Um 1535 schuf Schäufelin ein Kartenspiel, das heute als einer der Höhepunkte der Spielkartenproduktion des 16. Jahrhunderts gewertet wird.[3]

Im Alter von ungefähr 55 Jahren starb Schäuffelein wahrscheinlich zwischen 1538 oder 1540 in Nördlingen.

Sein Sohn Hans wurde ebenfalls Maler, ließ sich in Freiburg in der Schweiz nieder.


Werke (Auswahl)


Marien- und Passionsaltar, Flügel: Geburt Christi
Marien- und Passionsaltar, Flügel: Geburt Christi

Schäufeleins Kunst steht ganz unter dem Einfluss Dürers, seine Zeichnung und sein Kolorit geraten aber oft ins Handwerksmäßige, und seine Charakteristik leidet an Übertreibung. Sein umfangreiches Werk umfasst über 50 Altäre und Tafelbilder, 1214 Holzschnitte und über 80 Handzeichnungen, Entwürfe für Glasfenster und eine Reihe von Zuschreibungen.

Er hat auch viele Zeichnungen für den Holzschnitt geliefert, darunter 118 Blätter für den Theuerdank und eine Passion in 35 Blättern (1507).


Auktionen



Literatur



Einzelnachweise


  1. Staatsgalerie Augsburg, Städtische Kunstsammlung, Band 1, Altdeutsche Gemälde. Katalog, hrsg. von den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen München, München 1988, 3. Aufl., S. 98
  2. Staatsgalerie Augsburg, Städtische Kunstsammlung, Band 1, Altdeutsche Gemälde. Katalog, hrsg. von den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen München, München 1988, 3. Aufl., S. 97–98
  3. http://trionfi.com/0/j/d/schaeuf/
  4. Metzger S. 529
  5. Ina Conzen: Staatsgalerie Stuttgart, die Sammlung: Meisterwerke vom 14. bis zum 21. Jahrhundert, Hirmer, München 2008, ISBN 978-3-7774-7065-8.
  6. VERZEICHNISS ÜBER DAS v. DERSCHAUISCHE Kunstkabinett zu NÜRNBERG.... Nürnberg, bei dem verpflichteten Auctionator Schmidmer, 1825, 250 S., Verzeichniss der seltenen Kunst-Sammlungen, 1825, Google Books, online, S. 67 (22)


Commons: Hans Schäufelein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Personendaten
NAME Schäufelin, Hans
ALTERNATIVNAMEN Schäufelein, Hans; Schauffele, Hans Leonhard; Scheifelin, Hans Leonhard; Scheuffelein, Hans Leonhard; Scheuflein, Hans Leonhard; Scheyffelin, Hans Leonhard; Schäuffelein, Hans Leonhard; Schäufelein, Hans Leonhard; Schäuffelin, Hanns; Scheyfelin, Hans; Schäufelein, Johannes; Schewffele, Hans
KURZBESCHREIBUNG deutscher Maler und Holzschnittzeichner
GEBURTSDATUM um 1480
GEBURTSORT unsicher: Nürnberg
STERBEDATUM um 1540
STERBEORT Nördlingen

На других языках


- [de] Hans Schäufelin

[en] Hans Leonhard Schäufelein

Hans Leonhard Schäufelein (c. 1480–1540) was a German artist, as a painter and designer of woodcuts.

[es] Hans Schaüfelein

Hans Schaüfelein (Núremberg, h. 1480/85 - † Nördlingen, h. 1538/40) fue un pintor y diseñador de grabados alemán. Junto con Hans Baldung Grien, este autor fue el mejor discípulo de Durero,[1] así como uno de los mejores diseñadores de grabados de su época.[cita requerida] Creó más de mil ilustraciones para libros, llegando a trabajar al servicio de Maximiliano I, aunque produjo también diversas pinturas religiosas y retratos.

[fr] Hans Leonhard Schäuffelin

Hans Leonhard Schäuffelin, né à Nuremberg vers 1480, et mort à Nördlingen vers 1540, est un peintre et illustrateur du Saint-Empire romain germanique, qui ponctuellement fut aussi graveur.

[it] Hans Leonhard Schäufelein

Hans Leonhard Schäufelein (Norimberga, 1480 – Nördlingen, 1540) è stato un pittore tedesco.

[ru] Шойфелин, Ханс

Ханс (Леонгард) Шойфелин, Ганс Леонхард Шойфеляйн, Шейфеляйн[5] (Hans (Leonhard) Schäufelin, также Schäufelein, Schäuffelein, Scheifelen, Scheuflin) (ок. 1480/1485, вероятно, Нюрнберг — около 1538 или 1540, Нёрдлинген) — немецкий живописец, гравер, иллюстратор книг, работавший с Альбрехтом Дюрером. Известен прежде всего своими ксилографиями, в том числе, выполненными для императора Максимилиана I: («Тойерданк», «Вайскуниг[de]»), Триумфальная арка императора Максимилиана I.



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