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Jakob Steinhardt (auch Jacob Steinhardt; * 23.[1] oder 27. Mai[2] 1887 in Zerkow, Kreis Jarotschin; † 11. Februar 1968 in Naharija, Israel) war ein deutsch-israelischer expressionistischer Maler und Grafiker.


Werdegang


Er studierte 1906/07 an der Berliner Akademie der Künste bei Lovis Corinth und Hermann Struck, ab 1907 dann in Paris zunächst bei Jean Paul Laurens, danach bei Henri Matisse und Théophile-Alexandre Steinlen. 1910 kehrte er nach Berlin zurück, 1911 unternahm er eine Reise durch Italien. Zurück in Berlin gründete er 1912 gemeinsam mit Ludwig Meidner und Richard Janthur die Künstlergruppe Die Pathetiker. Steinhardt war Mitglied des Deutschen Künstlerbundes.[3]

Jakob Steinhardt mit seiner Tochter, Josefa und befreundeten Kindern, ca. 1942, fotografiert von Josef Tal, mit dem Steinhardt befreundet war
Jakob Steinhardt mit seiner Tochter, Josefa und befreundeten Kindern, ca. 1942, fotografiert von Josef Tal, mit dem Steinhardt befreundet war

Als Soldat im Ersten Weltkrieg lernte Steinhardt Teile Polens und Litauens kennen; das ostjüdische Leben, das er dabei entdeckte, führte zu einer Neuentdeckung seiner eigenen Religion, die sich auch in seiner Kunst spiegelte.

1933 floh er mit seiner Frau Minni und der Tochter Josefa nach Palästina (Jerusalem), war dort seit 1947 Dozent an der nationalen Bezalel-Schule für Kunst und Kunsthandwerk und deren Leiter in den Jahren 1953–1957.

Er gewann internationale Preise auf der Biennale in São Paulo (1955) und in Venedig (1960).


Werk


Steinhardt trat hauptsächlich mit grafischen Folgen nach jüdischen und biblischen Motiven hervor (Farbholzschnitte zur Haggada 1920/21, Radierungen mit Gedichten Arno Nadels unter dem Titel „Rot und glühend ist das Auge des Juden“; Lithographien zu den „Musikalischen Novellen“ und den „Gleichnissen“ von J. L. Perez u. v. a.).

Neben Struck und Budko war er Hauptvertreter einer spezifisch am Jüdischen interessierten Kunst und gilt als einer der überzeugendsten Darsteller der ostjüdischen Welt. 1937 wurden in der Nazi-Aktion „Entartete Kunst“ aus der Anhaltische Gemäldegalerie Dessau, der Kunstsammlungen der Stadt Düsseldorf und dem Museum der bildenden Künste Leipzig nachweislich drei seiner Grafiken beschlagnahmt und vernichtet.[4]

Sein Gemälde "Der Sonntagsprediger", entstanden vor 1934, mit dem eindrucksvollen Symbol nicht gehörter Mahnungen, hängt im Jüdischen Museum Berlin (vgl. die Abbildung in der FAZ am 19. August 2020, Nr. 192, Seite 9) zur Neukonzeption der Ständigen Ausstellung.


Werke



1937 als "entartet" beschlagnahmte und vernichtete Werke



Weitere Werke (Auswahl)



Tafelbilder (Auswahl)


Buchillustrationen (Auswahl)


Ausstellungen (Auswahl)



Literatur




Commons: Jakob Steinhardt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Deutsche Biographische Enzyklopädie
  2. Jane Turner: The Dictionary of Art. 1996
  3. kuenstlerbund.de: Ordentliche Mitglieder des Deutschen Künstlerbundes seit der Gründung 1903 / Steinhardt, Jakob (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kuenstlerbund.de (abgerufen am 27. März 2016)
  4. Datenbank zum Beschlagnahmeinventar der Aktion "Entartete Kunst", Forschungsstelle "Entartete Kunst", FU Berlin
  5. Stale Session. Abgerufen am 22. Mai 2022.
  6. Stale Session. Abgerufen am 22. Mai 2022.
  7. Stale Session. Abgerufen am 22. Mai 2022.
  8. Juden/Heimkehr aus der Synagoge | Lost Art-Datenbank. Abgerufen am 22. Mai 2022.
  9. Leichenzug (Straßenzug) / Dorf (Zerkow) | Lost Art-Datenbank. Abgerufen am 22. Mai 2022.
Personendaten
NAME Steinhardt, Jakob
ALTERNATIVNAMEN Steinhardt, Jacob
KURZBESCHREIBUNG deutsch-israelischer expressionistischer Maler und Grafiker
GEBURTSDATUM Mai 1887
GEBURTSORT Zerkow, Kreis Jarotschin
STERBEDATUM 11. Februar 1968
STERBEORT Naharija, Israel

На других языках


- [de] Jakob Steinhardt

[fr] Jacob Steinhardt

Jakob Steinhardt, né le 23 mai 1887 à Żerków et mort le 11 février 1968 à Nahariya, est un peintre expressionniste israélien d’origine allemande.

[ru] Штейнхардт, Якоб

Якоб Штейнхардт (нем. Jakob Steinhardt; 23 мая 1887, Жеркув — 11 февраля 1968, Нахария) — немецкий и израильский график и художник—экспрессионист.



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