Schilbach war in Darmstadt Schüler des Theatermalers Johann Georg Primavesi. Im Spätsommer 1818 unternahm er eine mehrwöchige Studienreise durch die Schweiz. Die Zeichnungen und Stiche wurden vom Verlag Johann Peter Lamys in Bern unter dem Titel "Souvenirs Suisse" veröffentlicht.
Ein hessisch-großherzogliches Stipendium ermöglichte ihm eine Studienreise nach Italien. 1823 wanderte er mit dem Heidelberger Maler Ernst Fries nach Rom, wo er Ludwig Richter kennenlernte. Mit Richter unternahm er Wanderungen in den Sabiner Bergen und reiste mit ihm 1825 nach Neapel. Dort bestiegen die Maler Schilbach, Richter, Carl Götzloff, Ludwig von Maydell, Nikolaus Hoff und Hans Georg Haderer zusammen den Vesuv.
Darmstadt. Blick vom Riedelsberg aus im Jahr 1816Küste bei Amalfi, 1825Marina Piccola, Sorrent, 1825
In Rom wurde Schilbach ein gefragter Maler italienischer Landschaften und Stadtansichten. Wie andere Maler seiner Generation fing er an, Ölstudien von der Natur zu malen. Dabei entwickelte er in den fünf Jahren seines Aufenthaltes in Italien einen sehr freien Stil, der unmittelbare Naturaufnahme mit einem idealischen Sinn für große Bildformen verband. Schilbach kehrte mit einem 400 Blätter umfassenden Schatz von Skizzen (Zeichnungen und Aquarelle) aus Italien zurück. Viele der gesammelten Landschaftsmotive führte er in den folgenden Jahren als Ölgemälde aus. 1828, im Jahr seiner Rückkehr, wurde er in Darmstadt Hoftheatermaler. August Weber und August Becker waren seine Schüler.[1] Er pflegte weiterhin die Landschaftsmalerei, so zum Beispiel schuf er 1838 ein Gemälde von Schloss Schönberg an der Bergstraße und eine undatierte Rheinlandschaft mit Oberwesel.
Bedeutung
Johann Heinrich Schilbach war vor allem Landschaftsmaler. Seine italienischen Landschaften zeigen die für seine Generation typischen Stilmerkmale der Romantik im Übergang zum Realismus.
Lautertal im Odenwald, Öl auf Leinwand, 1845 (Hessisches Landesmuseum Darmstadt)
Einzelnachweise
Eva Haberkorn, Außergewöhnliche Karrieren, Das Familienarchiv Becker im Hessischen Staatsarchiv in Darmstadt, archiv nachrichten aus hessen, 15/1, 2015, S. 9
Literatur
Johann Heinrich Schilbach (1798–1851). Der Traum vom Süden. Zeichnungen, Ölstudien und Gemälde. Katalog zur Ausstellung im Hessischen Landesmuseum, Darmstadt, 2000, ISBN 3-933257-14-X.
Magie des Augenblicks; Skizzen und Studien in Öl. Katalog zur Ausstellung im Museum Giersch Frankfurt/Main, 2009
Jens Christian Jensen: Aquarelle und Zeichnungen der deutschen Romantik. DuMont Buchverlag, Köln 1992, S. 184, ISBN 3-7701-0976-7.
Andrea Tietze:Schilbach, Johann Heinrich. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band22, Duncker & Humblot, Berlin 2005, ISBN 3-428-11203-2, S.754f.(Digitalisat).
Bernd Krimmel, Elisabeth Krimmel, Thomas Reinheimer: Heinrich Schilbach, Studien nach der Natur, Darmstadt 1984.
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