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Josef Hager (* 1726 in Preßnitz; † 12. Oktober 1781 auf der Prager Kleinseite) war ein deutsch-böhmischer Barockmaler und als Architekturmaler ein Meister der illusionistischen Scheinarchitektur.[1]

Deckengemälde der Wallfahrtskirche Maria Trost in Klösterle
Deckengemälde der Wallfahrtskirche Maria Trost in Klösterle

Leben und Wirken


Josef Hager absolvierte eine Ausbildung beim Maler Johann Karl Kowarz (1709–1749) in Prag und bei den Szenografen Antonio d’Agostino und Antonio Galli da Bibiena in Wien. Auf Grund seines Könnens wurde er von vielen Bauherren geschätzt, so dass er in verschiedenen Orten Böhmens, aber auch in Wranau bei Brünn in Mähren, tätig war und sich 1753 auch in Dresden aufhielt. Über seine Lebensumstände ist wenig bekannt. Sein Hauptwohnsitz war offensichtlich in Prag, wo er am 16. Juli 1753 in der Kirche St. Nikolaus auf der Prager Kleinseite Barbara Nusser (1729–1771) geheiratet hat, mit der er fünf Kinder hatte.

Im Jahr 1753 arbeitete er als Assistent des Dresdner Hofmalers Franz Karl Palko (1724–1767) zusammen mit Josef Joachim Redelmayer (1727–1788) in der katholischen Hofkirche in Dresden am Fresko der Glorifizierung des hl. Johannes von Nepomuk in der gleichnamigen Kapelle. Zusammen mit Palko, Redelmayer und Joachim Thomas war er auch an der Ausmalung der Kirche St. Nikolaus auf der Prager Kleinseite beteiligt.[2] Seine illusionistisch gemalten Scheinkuppeln in sogenannter Quadraturmalerei findet man in der Wallfahrtskirche Maria Trost in Klösterle (1752–1760), in der Heiliggeistkirche in Liban (1755), in der Kirche St. Peter und Paul in Bezno, im Piaristenkollegium in Prag und in der Adalbertkirche in Weipernitz. Hager scheint sich dabei den Tiroler Maler Andrea Pozzo (1642–1709) zum Vorbild genommen zu haben, der sich durch seine gemalten Kuppelarchitekturen ausgezeichnet hat. Umfangreiche Arbeiten hat er auch am Veitsdom in Prag durchgeführt. Illusionistisch gestaltete Altäre schuf er in der Dekanatskirche in Braunau (1765), in der Kirche der St. Simon und Judas im Prager Kloster der Barmherzigen Brüder und in der Dreifaltigkeitskirche in Drahobuditz. Im Jahre 1769 war er als Theatermaler in Dresden tätig.

Im Schloss in Měšice übernahm er die malerische Ausgestaltung des Hauptsaals (1771). Er gestaltete hier acht einzelne gerahmte Wandgemälde mit abstrakter Architektur nach graphischen Blättern von Giovanni Battista Piranesi (1720–1778). Zusammen mit Redelmayer (1779) übernahm er den Auftrag für die Fresken in der Kreuzerhöhungskirche in Wostruschno bei Jitschin. Für den General Gideon von Laudon übernahm er die Ausmalung des umgebauten Schlosses in Bečwar bei Kolin (1766–1774). Seine Signatur „Pict. et Arch.“ zeigt, dass er sich stets als Maler und Architekt gesehen hat.


Werke



Werke (nicht erhalten)



Bilder



Literatur




Commons: Josef Hager – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: BLKÖ:Hager, Joseph (I.) – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise


  1. Pavlína Lokšová: Život a dílo pozdně barokního malíře Josefa Hagera mit mehreren Einzeldokumenten (tschech.) (abgerufen am 29. Mai 2017)
  2. Zentralinstitut für Kunstgeschichte München – Farbdiaarchiv zur Wand- und Deckenmalerei – Joseph Hager (abgerufen am 29. Mai 2017)
  3. Deutsche Fotothek: Kirche St. Nikolaus Prag-Kleinseite (abgerufen am 29. Mai 2017)
  4. Kašperské Hory – kaple sv. Anny (Memento vom 12. Oktober 2017 im Internet Archive) (tschech.) (abgerufen am 12. Oktober 2017)
  5. Kaple sv. Anny – Signatur Hager (tschech.) (abgerufen am 12. Oktober 2017)
  6. Historie Schloss Bečváry (tschech.) (abgerufen am 29. Mai 2017)
  7. Deutsche Fotothek: Die Glorifizierung des heiligen Johannes von Nepomuk – Hofkirche Dresden (abgerufen am 29. Mai 2017)
Personendaten
NAME Hager, Josef
KURZBESCHREIBUNG deutsch-böhmischer Barock- und Architekturmaler
GEBURTSDATUM 1726
GEBURTSORT Preßnitz
STERBEDATUM 12. Oktober 1781
STERBEORT auf der Prager Kleinseite



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