Karin Sander studierte an der Freien Kunstschule und an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. u.a. bei Jürgen Brodwolf. 1989–1990 erhielt sie ein Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) für New York, wo sie das International Study/Studio Program (ISP) des Whitney Museum of American Art besuchte. Karin Sander wurde zu Gastprofessuren unter anderem an die Iceland Academy of Arts, Reykjavík (Listaháskóli Íslands, 1993), an das California Institute of the Arts, Valencia, Los Angeles (1995), an die Akademie der bildenden Künste in Karlsruhe (1995–1996), die Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart (1997–1998) sowie an die Elam School of Fine Arts, Auckland (2003) eingeladen. Von 1999 bis 2007 war sie Professorin an der Kunsthochschule Berlin-Weissensee und seit 2007 hat sie den Lehrstuhl für Architektur und Kunst an der Eidgenössischen Technischen Hochschule ETH Zürich inne. Die Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia nominierte das gemeinsam mit Philip Ursprung eingereichte Projekt „Neighbourhood“ als Schweizer Beitrag zur Architekturbiennale 2023 in Venedig.[2]
Sander ist Mitglied im Deutschen Künstlerbund.[3] 2007 wurde sie in die Akademie der Künste Berlin gewählt. Seit November 2021 ist Sander dort Direktorin der Sektion Bildende Kunst.[4]
Werke
In ihren Ausstellungen bezieht sich Karin Sander auf bestehende Situationen und thematisiert deren institutionellen und historischen Kontext. Sie greift mit ihren meist ortsspezifischen Interventionen in die Strukturen der Institutionen ein, verändert sie, hebt Sachverhalte hervor und lädt zur Partizipation ein. Das scheinbar Vertraute wird neu gedacht, es wird zum Ausgangspunkt eines Erkundungsprozesses. Dabei verwendet sie verschiedene Medien, darunter Malerei, Skulptur, Zeichnung, elektronische Medien, Film und Fotografie.
Seit 1997 arbeitet sie mit der 3D-Scan- und Drucktechnologie und errichtet partizipative Laborsituationen im Museum. Dabei geht es ihr um eine konzeptuelle Inszenierung des Ortes und das Neuprogrammieren existierender Systeme.[5]
Zu bekannten Werkserien gehören Mailed Paintings (seit 2004), Gebrauchsbilder / Patina Painting (seit 1990), polierte Wandstücke (seit 1986), die 3D-Bodyscans (seit 1997), der Schwerpunkt/Mittelpunkt der Stadt Münster (Skulptur. Projekte in Münster, 1997) oder Zeigen. Eine Audiotour (seit 2005) sowie ihre Interventionen im öffentlichen Raum wie zuletzt der Transzendenzaufzug in Linz (2017).
1993–1995: Stipendium der Akademie Schloss Solitude, Stuttgart
1994: Rubens-Förderpreis der Stadt Siegen
1994: ars-viva-Nachwuchspreis für den Bereich Zeichnung und Raum
1996: Cité Internationale des Arts, Paris
2011: Hans-Thoma-Preis, Großer Landespreis für Bildende Kunst Baden-Württemberg
2014: Rom-Preis 2015 der Deutschen Akademie Rom Villa Massimo, Rom
Literatur (Auswahl)
Monografien
Karin Sander, Kunstmuseum St. Gallen; Ostfildern-Ruit: Hatje Cantz, 1996, ISBN 3-89322-891-8
Karin Sander, hrsg. von Gudrun Inboden, Staatsgalerie Stuttgart; Ostfildern-Ruit: Hatje Cantz, 2002, ISBN 978-3-7757-1162-3
Karin Sander. XML-SVG CODE – Quellcode / Source Code , hg. von | ed. Förderverein Museum gegenstandsfreier Kunst e.V. Otterndorf, 2010
Zeigen. Eine Audiotour durch Berlin von Karin Sander , Temporäre Kunsthalle Berlin; Köln: Verlag der Buchhandlung Walther König, 2010
Karin Sander. Gebrauchsbilder, hrsg. von Staatliche Kunsthalle Baden-Baden und Kunstmuseum St. Gallen, Nürnberg: Verlag für moderne Kunst, 2011, ISBN 978-3-86984-235-6
Karin Sander. Ausstellungskatalog / Exhibition Catalog , hrsg. von Marius Babias, Neuer Berliner Kunstverein, Berlin; Köln: Verlag der Buchhandlung Walther König, 2012, ISBN 978-3-86335-072-7
Karin Sander. Museumsbesucher 1:8, hrsg. von Marion Ackermann, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf und Raimund Stecker, Lehmbruck-Museum, Duisburg, Köln: Walther König, 2013, ISBN 978-3-86335-346-9
Randomly Selected Works. Karin Sander, hrsg. von Nikolai Kunsthal Copenhagen; Akademie der Künste, Berlin, Copenhagen 2016
Karin Sander. A–Z. Köln: Verlag der Buchhandlung Walther König, 2019, ISBN 978-3-96098-440-5
Karin Sander. Skulptur / Sculpture / Scultura , hrsg. von Letizia Ragaglia, Museion, Bozen; Köln: Verlag der Buchhandlung Walther König, 2020, ISBN 978-3-96098-856-4
Karin Sander, Büroarbeiten Office Works; Kunsthalle Tübingen, hrsg. Nicole Fritz & Karin Sander, Tübingen, Köln: Verlag der Buchhandlung Walther König, 2021, ISBN 978-3-96098-985-1
Artikel und Interviews
Roberta Smith: Karin Sander. in: The New York Times. 5. Mai 2000
Hans Ulrich Obrist: In Conversation with Karin Sander. In: The New York Times Magazine. Nr. 6, 29. September 2002, S. 18–44[GF1]
Oliver Koerner von Gustorf: Counting Water, Collecting Words. In: The New York Times Magazine. Nr. 6, 29. September 2002, S. 48–51
Hans Ulrich Obrist (Hrsg.): Interview Marathon Stuttgart 24./25. Juni 2005. Institut für Buchgestaltung und Medienentwicklung an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, Stuttgart 2006, S. 123–126
Benjamin Paul: Trace Value. In: Artforum. Jg. 56, Nr. 8, April 2018, S. 137–143
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