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Das Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean, kurz Mudam, ist Luxemburgs Museum für moderne Kunst. Es befindet sich auf dem Gelände des Fort Thüngen (Dräi Eechelen) auf dem Kirchberg-Plateau in Luxemburg-Stadt. Das Mudam wird von der Fondation Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean mit wesentlicher Förderung durch den luxemburgischen Staat verwaltet, Vorsitzende des Verwaltungsrats ist Großherzogin Maria Teresa von Luxemburg.

Außenansicht des Museumsbaus mit Teil der alten Befestigungsanlage (2006)
Außenansicht des Museumsbaus mit Teil der alten Befestigungsanlage (2006)
Große Halle im Museumsinneren
Große Halle im Museumsinneren

Architekt des am 1. Juli 2006 eröffneten Gebäudes ist Ieoh Ming Pei, weshalb das Museum im Volksmund auch als „Pei-Musée“ bekannt ist. Das Museum trägt den Namen Großherzog Jeans, Vater des derzeitigen Großherzogs Henri.


Entstehung


Die Pläne, ein Museum für moderne Kunst zu errichten, entstanden Ende der 1980er Jahre, als deutlich wurde, dass in Luxemburg eine Plattform für solche Kunst fehle. Da Luxemburg 1995 Europäische Kulturhauptstadt werden sollte, bat die Regierung Santer den Architekten Ieoh Ming Pei um einen Plan für ein architektonisch herausragendes Museumsgebäude. Als Standpunkt wählte man das Fort Thüngen auf dem Kirchberg-Plateau, da Pei die Idee, Altes mit Neuem zu verbinden, gefiel.[1]

Die ersten Pläne, die Pei Anfang der 1990er Jahre vorlegte, stießen auf starken Widerstand: Einigen war das Gebäude zu groß und zu teuer, andere fürchteten, das Museum werde die Reste des Fort Thüngen zerstören. Pei wurde beauftragt, einen Plan ohne das Gebäude der Dräi Eechelen zu entwickeln, und es wurde zugesichert, dass darin ein Festungsmuseum entstehe. 1996 wurde der Regierung Juncker-Poos ein Gesetzesprojekt für den Bau des Mudams vorgelegt, das am 17. Januar 1997 in Kraft trat. Fast genau zwei Jahre später, am 22. Januar 1999, wurde der Grundstein gelegt.

Der Bau des 88 Millionen Euro teuren Museums wurde durch einen Gerichtsprozess nochmals verzögert, so dass die Arbeiten erst 2006 abgeschlossen und das Museum am 1. Juli eröffnet wurde.


Das Museum


Von 2000 bis 2008 war Marie-Claude Beaud Direktorin des Mudam. Ab 2001 stellte sie mit Hilfe einer Experten-Kommission die Sammlung zusammen. Die Ausstellungsstücke waren schon seit 1996 akquiriert worden und bauten auf keiner bestehenden Sammlung auf.[2] Ein Großteil der Exponate kommt von luxemburgischen Künstlern oder aus den Nachbarländern. Zurzeit gibt es ungefähr 230 Werke von über 100 Künstlern, die in drei Etagen mit rund 3000 m² Ausstellungsfläche präsentiert werden. Viele davon sind Auftragsarbeiten, die so den Räumlichkeiten angepasst werden konnten.

Im Museum werden unterschiedliche Kunstgenres gezeigt, die sich über Malerei, Zeichnung, Fotografie, Multimedia, Mode, Design, Grafik und Ton bis Architektur erstrecken.

Etwa 30 Künstler wurden beim Projekt Be the Artists’ Guest mit eingebunden, bei dem sie ihre Werke integrieren konnten.

Im ersten Jahr nach der Eröffnung wurden mehr als 115.000 Besucher gezählt, Rekord für ein luxemburgisches Museum. Die im Gebäude integrierte Mudam Boutique bietet eine große Auswahl von Medien zeitgenössischer Kunst, Postkarten und Geschenkartikel von Spielzeug bis zu Designerstücken an. Das Mudam Café bietet eine Vielzahl glutenfreie vegetarische und vegane Speisen an.

Nachfolgedirektoren nach Marie-Claude Beaud waren von 2009 bis 2017 Enrico Lunghi und seit dem 1. Januar 2018 Suzanne Cotter[3]. Im Januar 2022 wird Cotter in ihr Heimatland Australien als Direktorin des Museum of Contemporary Art Sydney zurückkehren.[4]


Künstler aus der Sammlung


Alvar Aalto, Marina Abramović, Stephan Balkenhol, Bernd und Hilla Becher, Pierre Bismuth, Sophie Calle, Hussein Chalayan, Claude Closky, James Coleman, Tony Cragg, Richard Deacon, Mark Dean, Wim Delvoye, Stan Douglas, Jan Fabre, Ian Hamilton Finlay, Roland Fischer, Günther Förg, Gilbert & George, Nan Goldin, Andreas Gursky, Thomas Hirschhorn, Fabrice Hybert, William Kentridge, Mark Lewis, Richard Long, Michel Majerus, Christian Marclay, Martin Margiela, Steve McQueen, Bruce Nauman, Shirin Neshat, Albert Oehlen, Blinky Palermo, Philippe Parreno, Grayson Perry, Fiona Rae, Pipilotti Rist, Thomas Ruff, Thomas Scheibitz, Julian Schnabel, Cindy Sherman, Thomas Struth, Wolfgang Tillmans, Cy Twombly, Kara Walker.


Ausstellungen





Belege


  1. Zum Bau und seiner Entstehung insgesamt kritisch Werner Sewing: Architektur: Samtener Beton. In: Die Zeit, 19. Juli 2006. Zur Architektur des Gebäudes Das Gebäude. Die Festung als Metapher. In: Mudam.lu.
  2. Petra Mikutta: Luxemburg: Europa sitzt auf dem Kirchberg-Plateau. @1@2Vorlage:Toter Link/merian.spiegel.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. In: Merian.de, September 2009.
  3. Mudam Luxembourg: Suzanne Cotter, neue Direktorin des MUDAM Luxemburg. (Nicht mehr online verfügbar.) Mudam Luxembourg, 6. Oktober 2017, archiviert vom Original am 24. Oktober 2017; abgerufen am 23. Oktober 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mudam.lu
  4. SR.de vom 22. Juli 2021: Suzanne Cotter verlässt Museum für moderne Kunst, von Barbara Grech, abgerufen am 5. Oktober 2021


На других языках


- [de] Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean

[en] MUDAM

The Grand Duke Jean Museum of Modern Art (French: Musée d'art moderne Grand-Duc Jean), abbreviated to Mudam, is a museum of modern art in Luxembourg City, in southern Luxembourg. The museum stands on the site of the old Fort Thüngen, on the southwestern edge of the Kirchberg-plateau, in close proximity to many of the European Union institutions based within the city.[nb 1]

[ru] Музей современного искусства Великого герцога Жана

Музей современного искусства Великого герцога Жана (фр. Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean, сокр. Mudam) — музей современного искусства, расположенный в столице Великого герцогства Люксембург, городе Люксембург. Находится в городском районе Кирхберг, на территории старого укрепления Форт Тюнген (Трёх желудей). Открыт 1 июля 2006 года. Архитектор — Бэй Юймин. Назван в честь Великого герцога Люксембургского Жана, отца нынешнего Великого герцога, Анри.



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