Das Neue Museum – Staatliches Museum für Kunst und Design in Nürnberg (NMN) ist ein staatliches Museum für Kunst und Design in Nürnberg. Es ist eine Institution des Freistaats Bayern.
Außenansicht des Museumsgebäudes (2021)Luftaufnahme des Museumsgebäudes (2021)Architektur von Volker StaabSichtachsen im Neuen Museum Nürnberg
Den Grundstock der Sammlung Kunst bildet die seit 1967 zusammengetragene Sammlung internationaler zeitgenössischer Kunst der Stadt Nürnberg, inzwischen erweitert durch verschiedene private Stiftungen und Leihgaben sowie umfangreiche Neuerwerbungen. Diese Präsentation internationaler Gegenwartskunst gibt in ausgewählten Schlaglichtern Aufschluss über wichtige Stationen der Entwicklung der internationalen Kunstgeschichte von der Mitte des 20. Jahrhunderts bis heute. Für den Bereich Design besteht eine Kooperation mit Die Neue Sammlung, der staatlichen Designsammlung in München. Das Neue Museum Nürnberg präsentiert aus deren Beständen ausgewählte Beispiele der internationalen Designgeschichte von 1945 bis heute.
Geschichte
Die Sammlung Kunst des Neuen Museums geht zurück auf die in den sechziger Jahren von Dietrich Mahlow in der Kunsthalle Nürnberg begonnene Sammlung. Zweck der Sammlung ist internationale Gegenwartskunst seit den 1950er Jahren.
1987 entstand die Bürgerinitiative Initiative Museum 20. Jahrhundert Nürnberg e.V. für die Gründung eines Museums der Kunst des 20. Jahrhunderts unter der Führung von Rainer Beck und ab 1989 geleitet durch Karl Gerhard Schmidt. Letzterer brachte das Institut für moderne Kunst Nürnberg und dessen Kontakte ein. Seit 1989 sammelt die Initiative selbst zeitgenössische Kunst um sie dem Museum zur Verfügung zu stellen. Inzwischen trägt sie den Namen Museumsinitiative Freunde und Förderer des Neuen Museums e.V.[1] und unterstützt den Betrieb des Museums und den Ausbau der Sammlung weiterhin.
1990 beschloss die Bayerische Staatsregierung den Bau eines Museums für zeitgenössische Kunst in Nürnberg als erstes staatliches Kunstmuseum Bayerns außerhalb der Hauptstadt München. Ein Beitrag von 3,3 Millionen DM wurde durch Förderer aus der Region unter Beteiligung der Kulturstiftung der IHK Nürnberg aufgebracht. 1991 gewann der Architekt Volker Staab den Wettbewerb für das Hauptgebäude am Klarissenplatz mit einer 100m langen Glasfassade, die sich trotz seiner modernen Architektur nach allgemeiner Ansicht Aufsehen erregend in den historischen Stadtkern einfügt. Erster Spatenstich war am 11. September 1996, die Fertigstellung erfolgte im Oktober 1999. Das Museum wurde am 15. April 2000 unter dem Gründungsdirektor Lucius Grisebach eröffnet.
In die Architektur des Neuen Museums integriert ist ein künstlerischer Beitrag des Schweizers Rémy Zaugg (1943-2005). Seine Aussagen zur Beziehung von Kunstwerk und Betrachter sind in Textform an drei Wänden des Museumsbaus platziert. An einer vierten Wand setzt Zaugg eine künstlerische Tradition an klassischen Museumsbauten fort, indem er an Nürnberger Geistesgrößen erinnert.
Der städtische Sammlungs-Grundstock wurde schon vor der Eröffnung um große Schenkungen von Werken deutscher Künstler seit den 1960er Jahren aus der Privatsammlung der Nürnberger Galeristen Marianne und Hansfried Defet erweitert. Hinzu kamen in den ersten Jahren Dauerleihgaben von rund 150Werken aus der internationalen Sammlung des Berliner Galeristen und Kurators René Block und von 2002 bis 2005[2] auch 200Werke von rund 70vorwiegend amerikanischen Künstlern des Kölner Galeristen Rolf Ricke.[3] Weitere Ankäufe, Schenkungen und Leihgabe erweiterten seitdem den Bestand kontinuierlich.
In den ersten zwanzig Jahren des Bestehens (von 2000 bis Ende 2019) zählte das Museum 1485477 Besucher und blickt auf einen Bestand von 4500 Werken, wozu auch Leihgaben und Schenkungen zählen.[4] Im Museum findet man unter anderem Werke von Andy Warhol, Joseph Beuys und Neo Rauch. Als eines der Hauptwerke der Sammlung Kunst gilt das Gemälde „Telephone“ von Richard Lindner aus dem Jahre 1966.
Das Museum betreut unter anderem den Nachlass des Malers Gerhard Wendland.
Partner im Museumsgebäude sind neben der Museumsinitiative Freunde und Förderer des neuen Museums e. V. das Institut für moderne Kunst Nürnberg, die bayern design GmbH, die Buchhandlung Walther König und Designshop im Neuen Museum, sowie das Restaurant Kokoro.
Neuerwerbungen, Geschenke und Leihgaben
Große Schenkungen von 1999, 2000, 2004 und 2016 durch die Nürnberger Unternehmer, Kunstsammler und Galeristen Marianne und Hansfried Defet
Seit Ende Februar 2003 steht im unteren Foyer eine 4,50 Meter hohe Skulptur mit dem Namen „Elliptische Säule“ des Künstlers Tony Cragg
Das Foto „Substrat 1I“ von 2002 des Künstlers Thomas Ruff
Das große, dreiteilige Bild „Psychogram“ schenkte der deutsch-amerikanische Maler Karl Hagedorn dem NMN kurz vor seinem Tod 2005
2004 erwarb das NMN das Gemälde „Zufällige Verteilung von 40.000 Quadraten“, 2006 das Bild „2 trames 0°-90°“ von François Morellet
2012: Jeppe Hein.Hexagonal Water Pavilion[5], Brunnen-Installation auf dem Klarissenplatz vor dem Museum. Im Jahr 2013 wurde der Ankauf des Hexagonal Water Pavilion mittels großzügiger Unterstützung durch Stiftungsgelder und Spenden für das Neue Museum ermöglicht. Jeppe Heins begehbare Wasserinstallation wurde auf dem Klarissenplatz vor dem Neuen Museum bisher insgesamt fünf Mal gezeigt (2012 bis 2015 sowie 2017). Zusätzlich wurde der Kunstbrunnen auf weiteren Nürnberger Plätzen temporär aufgebaut (2016 vor dem Staatstheater Nürnberg, 2018 und 2019 am Aufseßplatz). Eine wandernde Präsentation des Brunnens war von Anfang an ausdrücklich geplant.
2013 erhielt das NMN 69 Werke aus der Sammlung Böckmann als Dauerleihgabe. Darunter sind 28 Bilder von Gerhard Richter, was das Neue Museum zur drittgrößten Richter-Sammlung weltweit macht.[6] Aber auch Gotthard Graubner, A. R. Penck und der Künstlerin Isa Genzken sind vertreten.[7]
Wechselausstellungen
2000: Abstrakte Kunst
2000: Ulrich Rückriem. Eine Installation
2000: Unvollendete Vergangenheit
2001: Horst Bartnig
2001: Adrian Schiess. Malerei
2001: Richard Artschwager. Up and Across
2001/2002: Von Edgar Degas bis Gerhard Richter
2002: ars viva 01/02 - Kunst und Design
2002: Einfach Kunst. Sammlung Rolf Ricke
2002: Armando
2002/2003: DEFET. Eine Schenkung
2003: Julian Opie
2003: Designmuseen der Welt zu Gast
2003/2004: Sand in der Vaseline. Künstlerbücher 1980 bis 2002
2004: Antoni Tàpies. Bilder und Vorstellungen – Grafische Arbeiten seit 1959 aus einer Privatsammlung
2004: Ladislav Sutnar. Designer zwischen zwei Welten
2004/2005: 70/90. Engagierte Kunst
2005: Ulrich Rückriem. Eine Installation
2005: Der fotografierte Mensch
2005: Egon Eiermann. Die Kontinuität der Moderne
2005/2006: Tony Cragg. familiæ
2006: Kunst als Kommentar
2006: Jetzt dies hier
2006/2007: Thomas Schütte. Zeichnungen
2007: Christiane Möbus. Auswanderer
2007: Norbert Kricke
2007/2008: Wenn Handlungen Form werden. Ein neuer Realismus in der Kunst seit den fünfziger Jahren
2008: Manfred Pernice. Que-Sah
2008: design deutschland. case study 08
2008/2009: „Who killed the painting?“. Werke aus der Sammlung Block im Neuen Museum in Nürnberg
Aufbruch und Ausbruch der US-Avantgarde – Die Sammlung des Kölner Galeristen Rolf Ricke geht mit 200 Arbeiten von 70Künstlern als Dauerleihgabe an das Neue Museum für moderne Kunst in Nürnberg, General-Anzeiger, 20. Februar 2002
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