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Leopold Forstner (* 2. November 1878 in Leonfelden, Oberösterreich; † 5. November 1936 in Stockerau) war ein Material-Künstler des Wiener Jugendstils, der insbesondere der Mosaiktechnik zur Renaissance verhalf.


Leben


Forstner wurde als einziger Sohn des Tischlers Franz Forstner und seiner Frau Anna, geb. Kogseder, geboren. Er besuchte die Volksschule in Leonfelden und anschließend die Kaiser-Franz-Josef Bürgerschule und Staatshandwerksschule in Linz. Gefördert durch seinen geistlichen Onkel Anton Forstner, absolvierte er eine Lehre in der Tiroler Glasmalerei- und Mosaikanstalt in Innsbruck und studierte ab 1899 an der k.k. Kunstgewerbeschule des k.k. Österreichischen Museums für Kunst und Industrie, wo er von Karl Karger und seinem späteren Mentor Koloman Moser unterrichtet wurde. Im Anschluss daran studierte Forstner von 1902 bis 1903 an der Königlichen Akademie der Bildenden Künste in München bei Ludwig von Herterich.

Ab 1901 betätigte sich Leopold Forstner als Zeichner, Maler, Illustrator und Buchgraphiker. Im Jahr 1906 gründete er die „Wiener Mosaikwerkstätte“. Zwei Jahre später erhielt Forstner den Gewerbeschein für die Herstellung von Glasmosaiken für seine erste Werkstätte in Wien 9., Althanplatz 6 (heute Julius-Tandler-Platz). 1908 fand auf Anregung von Gustav Klimt und Josef Hoffmann die Wiener Kunstschau statt, bei der sich Forstner mit mehreren Werken erstmals einem breiten Publikum präsentieren konnte. 1909 war er dort ebenso vertreten wie 1911 auf der Frühjahrsausstellung des Hagenbundes.

Seine ersten Mosaike stellte Forstner noch in traditioneller venezianischer oder florentinischer Technik her. Bekannt wurde er aber durch seine kombinierten Mosaike und später durch die Platten-Mosaike, wie z. B. beim Klimt-Fries im Palais Stoclet. Die Entwürfe seiner Werke stammten teilweise aus eigener Hand, Forstner arbeitete aber auch mit bedeutenden zeitgenössischen Künstlern wie Otto Wagner, Otto Schönthal, Emil Hoppe und Gustav Klimt zusammen.

In den folgenden Jahren bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges schuf Forstner die bedeutendsten Werke seiner Schaffensperiode und vergrößerte seine Werkstätte, die nach Wien 20, Pappenheimgasse 39 übersiedelte. 1912 wurde er Mitglied im Bund österreichischer Künstler und gründete gemeinsam mit dem Architekten Cesar Poppovits und dem Maler Alfred Basel das Unternehmen „Wiener Friedhofskunst“. Im selben Jahr ließ er auch einen eigenen Glasofen errichten und gründete in Stockerau damit die „Mosaik-Glashütte“ im Areal der ehemaligen „Reiterkaserne“ in der Schaumanngasse 3. 1913 wurde er als außerordentliches Mitglied in die Gesellschaft österreichischer Architekten aufgenommen.

Im Jahr 1911 heiratete er die aus Stockerau stammende Stephanie Stöger, mit der er zwei Kinder hatte, Georg (* 1912) und Karl (* 1913).

Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges, in dem Forstner als Sammeloffizier in Albanien und Mazedonien diente, übersiedelte er nach Stockerau, in die Heimatstadt seiner Frau, wo er 1919 die Werkstätte zur Erzeugung von Edelglas, die „Edelglas-, Mosaik- u. Emailwerkstätte“ und 1920 die „Edelglaswerke AG“ für Hohlglas gründete, die er jedoch bald wieder verkaufen musste und von 1925 bis zur Stilllegung im Jahr 1937 von der Familie Fickl weitergeführt wurde.

Wegen der schlechten wirtschaftlichen Situation nach Kriegsende betätigte sich Forstner in den folgenden Jahren künstlerisch sehr vielseitig, so mit dem Entwurf und der Ausführung von Denkmälern, als Architekt und Landschaftsplaner sowie 1929–36 als Zeichenlehrer am Hollabrunner Gymnasium.

Sein Grab befindet sich auf dem Stockerauer Friedhof.


Werke (Auswahl)


ohne Titel (1902)
ohne Titel (1902)
Kirche am Steinhof mit dem Hochaltarmosaik
Kirche am Steinhof mit dem Hochaltarmosaik
Mosaik über dem Eingang des Hauses Frankenberggasse 3 in Wien 4
Mosaik über dem Eingang des Hauses Frankenberggasse 3 in Wien 4
Kleines k.u.k. Wappen für die Wiener Jagdausstellung 1910
Kleines k.u.k. Wappen für die Wiener Jagdausstellung 1910
Detail eines der Mosaike im Dianabad
Detail eines der Mosaike im Dianabad
Weitere Arbeiten in Wien
Andere Arbeiten

Würdigung


In Hollabrunn wurde die Forstnergasse nach ihm benannt.[1]


Literatur



Einzelnachweise


  1. Herbert Fürnkranz: Spiegel einer Stadt: Straßennamen in Hollabrunn (PDF; 1,5 MB) 2002, abgerufen am 4. April 2015.


Commons: Leopold Forstner – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Personendaten
NAME Forstner, Leopold
KURZBESCHREIBUNG österreichischer Mosaik- und Glaskünstler des Jugendstils
GEBURTSDATUM 2. November 1878
GEBURTSORT Bad Leonfelden
STERBEDATUM 5. November 1936
STERBEORT Stockerau

На других языках


- [de] Leopold Forstner

[en] Leopold Forstner

Leopold Forstner (2 November 1878 in Bad Leonfelden, Upper Austria – 5 November 1936 in Stockerau[1][2]) was an artist who was part of the Viennese Secession movement, working in the Jugendstil style, focusing particularly on the mosaic as a form.[3][4][5]

[ru] Форстнер, Леопольд

Леопольд Форстнер (нем. Leopold Forstner; 2 ноября 1878[1][2][3][…], Бад-Леонфельден, Верхняя Австрия[4] — 5 ноября 1936[1][3][5], Штоккерау, Нижняя Австрия) — австрийский художник, представитель венского югендштиля, работавший преимущественно в области мозаики.



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