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Louise Nevelson (* 23. September 1899 in Perejaslaw, Russisches Kaiserreich; † 17. April 1988 in New York; geboren als Leah Berliawsky) war eine US-amerikanische Bildhauerin und Malerin.

Louise mit Enkelin Neith Nevelson, 1965
Louise mit Enkelin Neith Nevelson, 1965

Biographie


Louise Nevelson wurde als jüngste Tochter des orthodox-jüdischen russischen Ehepaares Isaac Berliawsky (1871–1946) und Minna Sadie (Ziesel) Smolerank (1877–1943) in Perejaslaw südöstlich von Kiew geboren.[1] Ihr Vater wanderte bereits 1902 nach Amerika aus und betrieb in Rockland, Maine, ein Holzsägewerk. Die Familie folgte 1905 nach und anglizierte ihre Namen. Im Elternhaus wurde Jiddisch gesprochen. Berliawsky besuchte die Rockland High School, die sie 1918 erfolgreich absolvierte. Kurz darauf besuchte sie in Augusta eine Kunstschule, wo sie Malerei und Bildhauerei studierte.

Atmosphere and Environment X (1969/70), Assemblage an der Princeton University
Atmosphere and Environment X (1969/70), Assemblage an der Princeton University

Im Jahr 1920 heiratete sie den wohlhabenden Charles Nevelson, Miteigentümer eines Schifffahrtsunternehmens, und zog mit ihm nach New York, wo sie ihren gemeinsamen Sohn Myron (1922–2019), genannt Mike, gebar. 1929 setzte sie ihr Studium an der Art Students League of New York fort. 1931 trennte sie sich von Charles Nevelson. Sie nahm im gleichen Jahr ein Studium in München bei Hans Hofmann auf und lernte dort den Kubismus kennen. In den nächsten drei Jahrzehnten arbeitete Louise Nevelson mit Hofmann, Diego Rivera und Stanley William Hayter zusammen. 1941 hatte sie ihre erste Einzelausstellung in der Karl Nierendorf Gallery in New York. Ihre Arbeiten waren stark beeinflusst vom Kubismus, afrikanischen Skulpturen, Henri Matisse und Pablo Picasso. Im Januar 1943 fand die „Exhibition by 31 Women“ in Peggy Guggenheims Galerie Art of This Century in Manhattan statt. Sie zeigte ausschließlich Malerinnen, außer Nevelsons Werk wurden beispielsweise Arbeiten von Frida Kahlo, Meret Oppenheim, Dorothea Tanning und anderen ausgestellt.[2] Louise Nevelson arbeitete in den 1940er Jahren viel mit dem Medium Keramik. Als ihre wichtigste keramische Arbeit gilt eine Terrakotta-Figurengruppe aus 15 Teilen Moving-Static-Moving-Figures, die um 1945 entstand.[3]

Die Louise Nevelson Plaza wurde nach ihr – als erste einer derzeit lebenden Künstlerin gewidmeten Plaza in Downtown New York – benannt. Die Plaza bildet ein Dreieck zwischen Maiden, William und Liberty Street. Nevelson wurde außerdem 1968 in die American Academy of Arts and Letters und 1973 in die American Academy of Arts and Sciences aufgenommen.


Werk


Schwerpunkt ihres Werks bilden große, relief- und stelenartige Assemblagen aus Möbelfragmenten und Holzabfällen, in der Regel mit schwarzem, aber auch weißem oder goldenem Farbauftrag.

Louise Nevelson war Teilnehmerin der documenta III (1964) und der 4. documenta (1968) in Kassel. Sie hatte bisher 260 Einzelausstellungen, so zum Beispiel 2014 in Die Galerie in Frankfurt am Main[4] und ist in rund 90 öffentlichen Sammlungen weltweit vertreten.


Siehe auch



Literatur und Quellen




Commons: Louise Nevelson – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikiquote: Louise Nevelson – Zitate
Wikiversity: Werkbeispiel Louise Nevelson – Kursmaterialien

Einzelnachweise


  1. Robin Clark: "Louise Nevelson." In: Jewish Women: A Comprehensive Historical Encyclopedia. 20 March 2009. Jewish Women's Archive.
  2. Mary V. Dearborn: Ich bereue nichts!, S. 293 ff
  3. Tamara Préaud und Serge Gauthier: Die Kunst der Keramik im 20. Jahrhundert. Edition Popp im Arena Verlag, Würzburg 1982, ISBN 3-88155-099-2, S. 96.
  4. Siegreich gegen alle Hindernisse in FAZ vom 9. August 2014, Seite 14
Personendaten
NAME Nevelson, Louise
ALTERNATIVNAMEN Berliawsky, Leah (Geburtsname); Berliavski, Leia; Berliawsky, Louise; Berliawsky Nevelson, Louise
KURZBESCHREIBUNG US-amerikanische Malerin und Bildhauerin
GEBURTSDATUM 23. September 1899
GEBURTSORT Perejaslaw, Russisches Kaiserreich
STERBEDATUM 17. April 1988
STERBEORT New York

На других языках


- [de] Louise Nevelson

[en] Louise Nevelson

Louise Nevelson (September 23, 1899 – April 17, 1988) was an American sculptor known for her monumental, monochromatic, wooden wall pieces and outdoor sculptures.

[es] Louise Nevelson

Louise Nevelson (Pereiáslav-Khmelnytskyi, Óblast de Kiev, 23 de septiembre de 1899 – Nueva York, 17 de abril de 1988) fue una pintora y escultora estadounidense de origen ucraniano. El apellido por el que se la conoce es el de casada. Es conocida por sus piezas abstractas realizadas con cajas de madera o metal y piezas al aire libre. Experimentó con el primer arte conceptual ensamblando objetos encontrados y dedicándose a la pintura y la impresión, antes de centrarse definitivamente en la escultura.

[fr] Louise Nevelson

Louise Nevelson, née Leah Berliawsky le 23 septembre 1899 à Pereïaslav, dans le gouvernement de Poltava, en Ukraine, et morte le 17 avril 1988 à New York, aux États-Unis, est une sculptrice américaine d'origine ukrainienne.

[it] Louise Nevelson

Louise Nevelson (Kiev, 23 settembre 1899 – New York, 17 aprile 1988) è stata una scultrice ucraina naturalizzata statunitense.

[ru] Берлявски-Невельсон, Луиза

Луи́за Берля́вски-Не́вельсон (Louise Berliawsky Nevelson, урожд. Лея Исааковна Берлявская; 1899, Переяслав — 1988, Нью-Йорк) — американский скульптор-модернист.



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