Martin Gensler, auch Johann Martin Gensler (* 9. Mai 1811 in Hamburg; † 15. Dezember 1881 ebenda), war ein deutscher Maler und Grafiker der Düsseldorfer Malerschule und Hamburger Schule sowie Buchillustrator mit einem Schwerpunkt Architekturmalerei.
Martin Gensler
Leben und Wirken
Aus der am 12. Mai 1802 in Hamburg geschlossenen Ehe seines Vaters, eines Goldplätters und Goldspinners, mit der am 27. Oktober 1777 geborenen Anna Elisabeth Koch, die am 9. Dezember 1860 verstarb, entstammen auch seine älteren Brüder Günther und Johann Jacob.
Seiner Tätigkeit als angehender Goldschmied folgte die Zuwendung zur Malerei und die erhaltenen Werke belegen unter anderem einen Schwerpunkt auf die Architekturmalerei. Gensler studierte 1836 an der Kunstakademie Düsseldorf.[1] Er wirkte neben seinen zwei Brüdern von Hamburg aus.
Alle drei Gensler-Brüder waren auch Mitglieder der Hamburger Turnerschaft von 1816.[2]
Klub Hamburgischer junger Künstler
Gensler war neben seinen beiden Brüdern am 17. September (eine andere Quelle benennt den 19. September)[3] 1832 Mitbegründer des aus 15 Mitgliedern bestehenden Klub Hamburgischer junger Künstler, dem späteren Hamburger Künstlerverein von 1832, dem unter anderem der Bildhauer Otto Sigismund Runge, Otto Speckter, Carl Julius Milde, Adolph Friedrich Vollmer, Franz Heesche, bald darauf auch Hermann Kauffmann sowie die Architekten Alexis de Chateauneuf und Gottfried Semper angehörten. Die Satzung wurde 1837 neu gefasst. Der Verein verfolgte das Ziel der fachlichen Ausbildung der Künstler und verstand sich als Interessenvertretung. Außerdem sollte er dem Erfahrungsaustausch und der Geselligkeit dienen.
Gensler-Grabmal Freilichtmuseum Heckengarten
Gefördert wurde die Vereinigung durch den Syndicus und Besitzer des Hammer Hofes, Karl Sieveking, der Auftragsarbeiten im Zusammenhang mit seinem Wohnhaus an den Künstlerkreis vergab. Sieveking war auch zeitweise Direktor des Kunstverein von 1817 in Hamburg gewesen und ermöglichte 1840 eine Kunstausstellung anlässlich des Besuchs des dänischen Königs ChristianVIII. im Hammer Hof. Versammlungsorte waren, jahreszeitlich bedingt, das Sommerlokal Das alte Baumhaus und, bis zum Hamburger Brand von 1842, der Ratsweinkeller. Seit 1847 diente das Patriotische Gebäude jahrzehntelang als Tagungsort.[4] Otto Speckter und die Gebrüder Gensler galten zeitweise als „Seele“ des Vereins, in dem die Verdienste von Martin Gensler ihren Ausdruck fanden.[5] 1844 stiftete der Verein ein Glasfenster für die evangelische Hauptkirche St. Petri in Hamburg. Ein bekanntes Mitglied war ab 1963 der Freilichtmaler Hans Wrage.
Ehrungen
Im Grabmal-Freilichtmuseum Heckengarten auf dem Hamburger Friedhof Ohlsdorf befindet sich das (Familien-)Grabmal Johann Martin Genslers, darüber hinaus wird im Bereich des Ohlsdorfer Althamburgischen Gedächtnisfriedhofs auf dem Sammelgrabmal „Maler“ an ihn, seine Brüder Günther und Jakob sowie an weitere Hamburger Maler erinnert.
Nach den Brüdern Gensler ist die Genslerstraße im Hamburger Stadtteil Barmbek-Nord benannt.
Werke
Architekturzeichnungen
Er entwarf die Gitter der Lübecker Marienkirche
Innenansicht von St. Nikolai in Hamburg
Architekturzeichnungen St. Johanniskloster in Hamburg
1826: Eine Halle im St. Johanniskloster in Tuschlavierung ausgeführt
1828: Der Dachstuhl des St. Johanniskloster in Tuschlavierung ausgeführt
1828: Die Nordseite des St. Johannisklosters in Tuschlavierung auch mit dem Titel Johanniskloster von der Kleinen Alster aus[6] bekannt
1828: Die Ansicht des Johannisklosters vom Fleeth (Aquarell und 1831 vom Künstler radiert)
1828: Der inner Hof des St. Johanniskloster in Tuschlavierung ausgeführt
1829: Die Kirchenruine des St. Johanniskloster von Osten
1830: Die Kirchenruine des St. Johanniskloster von Süden
1844: Verlagsbuchhandlung Buddrus: Deutsche Dichtungen mit Randzeichnungen deutscher Künstler: Lieder und Bilder. Zweiter Band, Verlagsbuchhandlung Buddrus, S. 24., abgerufen am 15. Dezember 2013.
Mappen
Das St. Johanniskloster in Hamburg
Veröffentlichungen
Gemeinsam mit Cipriano F. Gaedechens und Karl Koppmann beabsichtigte er ab 1881 ein Buch zu veröffentlichen.
1999: Gensler: Drei Hamburger Maler, 6. August bis 8. November, Hamburger Kunsthalle
2019: Hamburger Schule – Das 19. Jahrhundert neu entdeckt, 12. April bis 14. Juli, Hamburger Kunsthalle
Literatur
Martin Gensler: Beitrag zur Hamburgischen Kunstgeschichte. In: Mitteilungen des Vereins für Hamburgische Geschichte. Band 1, Jahrgang 3, 1880, Nr. 11, November 1880, S. 137–144.
Emil Benezé:Gensler, Günther. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band49, Duncker & Humblot, Leipzig 1904, S.284f. (Familienartikel)
Gustav Schaumann, Friedrich Bruns (Bearbeiter): Die Bau- und Kunstdenkmäler der Freien und Hansestadt Lübeck. Hrsg. von der Baudeputation. Band 2, Teil 2: Die Marienkirche. Nöhring, Lübeck 1906 (archive.org).
Fritz Bürger: Die Gensler, drei Hamburger Malerbrüder des 19. Jahrhunderts. Heitz, Straßburg 1916 (archive.org).
Rüdiger Articus:Gensler, Martin. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 51, Saur, München u.a. 2006, ISBN 3-598-22791-4, S.374.
Gustav Lindtke: Alte Lübecker Stadtansichten. Lübeck 1968, Nrn. 194 (Domkreuzgang (1838)) und 276 (Mühlenstraße mit Blick auf den Klingenberg [um 1840]) und S. 99.
Gerhard Ahrens:Gensler, Martin. In: Franklin Kopitzsch, Dirk Brietzke (Hrsg.): Hamburgische Biografie. Band1. Christians, Hamburg 2001, ISBN 3-7672-1364-8, S.104–104.
Museum Kunstpalast: Künstler und Künstlerinnen der Düsseldorfer Malerschule (Auswahl, Stand: November 2016, PDF (PDF; 2,5MB) )
Carl Heitmann: Zeittafel der Geschichte der Hamburger Turnerschaft von 1816: 1816–1882. Herbst, Hamburg, 1883, S. 5. (deutsche-digitale-bibliothek.de (Mementodes Originals vom 15. August 2018 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.deutsche-digitale-bibliothek.de).
Michael Bergeest: Bildung zwischen Commerz und Emanzipation. Erwachsenenbildung in der Hamburger Region des 18. und 19. Jahrhunderts. Waxmann, Münster und New York 1995, S. 180 (books.google.de, zugleich: Dissertation, Universität Bamberg, 1995).
Hans Wrage: Die Gründer des „Hamburger Künstlervereins von 1832“.
Historie (PDF) hans-wrage.de; abgerufen am 16. Dezember 2013.
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