Peter Gilles (* 15. November 1953 in Köln; † 2. März 2017 ebenda[1]) war ein deutscher Maler, Zeichner und Performancekünstler.[2] Im Zentrum seiner künstlerischen Arbeit steht der Mensch mit seinen existenziellen Herausforderungen.[3]
Peter Gilles: Kalimero Acryl, Blut auf Leinwand, 2008
Leben und Werk
Peter Gilles: ohne Titel Acryl, Blut auf Leinwand, 2007
Im Jahr 1978 begann Gilles, seine Arbeiten vor Publikum in Galerien, Museen und im öffentlichen Raum aktionistisch herzustellen. In Anlehnung an die Tradition der Happening- und Aktionskünstler benutzte er den eigenen Körper als Instrument und Werkzeug, auch um mit extremen Mitteln wie Schmerz und Sauerstoffentzug die Grenzen des eigenen Bewusstseins auszuloten.[4][5]
Peter Gilles: ohne Titel Kohlezeichnung, 2014
Wichtigster Bestandteil seiner Arbeiten war sein eigenes Blut, das nach professioneller Entnahme als Malmittel eingesetzt wurde. Körperabdrucke entstanden: „Eigenblut – Autoanthropometrien“. In der weiteren Überarbeitung der Anthropometrien wurden schwarze Kohlestifte eingesetzt, mit denen er auch die großformatigen gestischen Zeichnungen anfertigte.[6]
Im Jahr 1997 gründete er das deutsch-italienische Kunstprojekt Lo Spirito del Lago in Stresa gemeinsam mit Birgit Kahle und Giampiero Zanzi.[7]
Gilles lebte in Köln und Stresa.
Ausstellungen / Aktionen (Auswahl)
(c): mit Katalog
Einzelausstellungen
1981 Artothek Köln + Aktion
1981 One man show, Förderprogramm Art Cologne, Köln (c)
1997–2016 Lo Spirito del Lago, Isola Bella (Italien) (c)
Auszeichnungen
1982: Vordemberge-Preis der Stadt Köln
1983: Ringenberg-Preis des Landes NRW
1984: Kunstpreis der Künstler, Große Kunstausstellung NRW Düsseldorf
Literatur
Mein Kölner Dom: zeitgenössische Künstler sehen den Kölner Dom; 3. Katalog der Ausstellung des Kölnischen Kunstvereins und Museum Ludwig Köln, 1980.
Bei lebendigem Leibe: Performances von Künstlern aus Köln: Dokumentation [Reiner Bergmann /Johan Lorbeer, Klaus vom Bruch, Thomas Fischer, Peter Gilles, Jürgen Klauke, Marcel Odenbach, Ulrike Rosenbach, Hinrich Sickenberger, ]; [1981, Moltkerei Werkstatt]
Zeichnung der Gegenwart, Christoph Brockhaus in Ausstellungskatalog, Museum Ludwig, Köln
Performance – Eine andere Dimension. Performance – Another Dimension (Performance EINS und ZWEI), Hrsg. Künstlerhaus Bethanien. Verlag Frölich und Kaufmann, 1983, Autoren Heinz Ohff und Kirsten Martins, ISBN 3-88725-056-7[8], Künstler u. a. Hanna Frenzel, Terry Fox, Emmett Williams, Dieter Appelt, Jochen Gerz, Barbara Heinisch, Peter Gilles (Seite 67–71).
APOKALYPSE – Ein Prinzip Hoffnung – Ernst Bloch zum 100. Geburtstag, Hrsg. Richard W. Gassen und Bernhard Holeczek, Edition Braus, ISBN 3-921524-42-3.
Alles und noch viel mehr, G.J. Lischka, Katalog-Anthologie, Kunstmuseum Bern ( ISBN 3-7165-0511-0/ ISBN 978-3-7165-0511-3)
Herbstsalon 1989: internationale Beiträge zur zeitgenössischen Kunst: eine Ausstellung des Museums Ludwig und des Verlages M. DuMont Schauberg in der DuMont-KunsthalleHerbstsalon.
Peter Gilles, Nephesch-Selbst-Blutleuchte 1986, Text Bernhard Holeczek, Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen am Rhein.[9]
Peter Gilles Wilhelm-Hack-Museum Ludwigshafen, Kunstforum International, Band 84, S.D. Sauerbier.
Stromboli, Gerhard Ott, Marion Diwo, Ausstellungskatalog, Evangelisches Waldkrankenhaus, Bad Godesberg, 1988.
ZEHN: ZEHN, 1987/1988, Hrsg. Josef-Haubrich-Kunsthalle, Köln + Neuer Berliner Kunstverein in der Staatlichen Kunsthalle Berlin, Autoren: Klaus Flemming, Lucie Schauer.
Zeitzeichen – Stationen bildender Kunst in NRW, Karl Ruhrberg, Elisabeth Jappe, Bonn, Leipzig, Duisburg, 1989.
Von Chaos und Ordnung der Seele, Peter Gorsen, Hartmut Kraft, Springer Berlin Heidelberg, 1990. ISBN 978-3-540-51919-5.
Das Kreuz als Zeichen in der Gegenwartskunst, Helmut A. Müller, Ulrike Rein, Ausstellungskatalog, Stuttgart 1992.
Performance Ritual Prozess, Handbuch der Aktionskunst in Europa, Elisabeth Jappe, Prestel Verlag, 1993 ISBN 3-7913-1300-2.
Peter Gilles: Stromboli – 68 Selbstportraits 1991, Bestandskatalog der Graphischen Sammlung der Graphischen Sammlung, Museum Morsbroich, Leverkusen, ISBN 3-925520-56-2.
Triptychon – Moderne Altarbilder in Sankt Peter, Köln, 1995, Modern Altarpieces at St. Peter’s, Cologne, Friedhelm Mennekes Deutsch-englische Ausgabe. ISBN 978-3-458-16746-4.
Peter Gilles, Là-Bas, Text: Hartmut Kraft, Köln Salon Verlag, 1996.
Sammlung Speck, Reiner Speck, Ausstellungskatalog, Museum Ludwig, Oktagon-Verl, Köln, 1996 ISBN 3-89611-018-7.
Photographie des 20. Jahrhunderts, Reinhold Mißelbeck, Bestandskatalog Museum Ludwig, Köln.
theatrum anatomicum – Peter Gilles, Hrsg. Reiner Speck, Salon Verlag, Köln, 1997. ISBN 3-932189-06-X.
Das Dritte Auge, Peter Gilles – Birgit Kahle, Völkerkundesammlung der Hansestadt Lübeck, 2004.
KunstKörperlich-KörperKünstlich Band 3[10], Kunsthalle Dominikanerkirche, Osnabrück; 2011, u. a. mit Vanessa Beecroft, Peter Gilles, Barbara Heinisch, Damian Hirst, Franticek Klossner, Mark Quinn, Daniel Spoerri, Andy Warhol, Erwin Wurm ISBN 978-3-89946-162-6.
KUNST ist immer eine Behauptung. SAMMELN auch, Begleitbuch zur Ausstellung 2019, Kunstmuseum Villa Zanders Bergisch Gladbach, Verlag Kettler, ISBN 978-3-86206-768-8
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