Philipp Franck (* 9. April 1860 in Frankfurt am Main; † 13. März 1944 in Berlin) war ein deutscher Maler, Grafiker, Zeichenlehrer und Illustrator.
Selbstporträt
Leben und Werk
Blick auf Limone am Gardasee, Aquarell, um 1920Wannseegarten, 1926
Mit Fürsprache des Vaters begann Franck zunächst eine Ausbildung als Architekt an der Frankfurter Gewerbeschule. Nach dem Tod des Vaters brach Franck diese Ausbildung ab und widmete sich seiner Leidenschaft, der Malerei. Mit 17 Jahren kam er an das Städelsche Kunstinstitut und wurde Schüler von Heinrich Hasselhorst und Eduard Jakob von Steinle. Unter Anleitung Steinles begann Franck während dieser Zeit auch, romantische Märchen zu illustrieren.
1879 ging Franck nach Kronberg im Taunus und schloss sich der dortigen Malerkolonie an. Dort befreundete er sich mit Anton Burger, bei dem er bis 1881 auch Privatstunden nahm. Franck hatte seine eigenen Ansichten, Natur abzubilden, und ging deshalb an die Kunstakademie Düsseldorf. Dazu hatte ihm der Maler Jakob Fürchtegott Dielmann geraten. Dort blieb er bis 1886 und nahm seinen Wohnsitz in Benrath bei Düsseldorf. Unter anderem war er Schüler von Eduard Gebhardt und von Eugen Dücker, in dessen Landschafterklasse er sich von 1882 bis 1885 aufhielt.[1] Nach den Studienjahren kamen die Wanderjahre. Franck ging zunächst nach Würzburg, um sich dort als Maler niederzulassen. Nach enttäuschenden Jahren in Würzburg entschied er sich für den Umzug nach Berlin, wo er zu einer der wichtigsten Figuren der Kunstwelt wurde. Auf Novembervereinigung und Künstler-Westclub folgte 1898 zusammen mit Lovis Corinth und Max Liebermann die Gründung der Berliner Secession.
Im Jahr 1906 zog Franck mit seiner Familie von Halensee an den Wannsee. Seine Absichten, hier nach Kronberger Vorbild eine Künstlerkolonie zu etablieren, scheiterten. Allerdings waren diese Umgebung und das Berliner Umland wichtige Quellen für seine künstlerische Tätigkeit. Eine Vielzahl seiner Arbeiten entstanden direkt in freier Natur. Wichtige und häufige Motive in seinen Gemälden und Aquarellen sind, neben Porträts und Familienbildnissen, der Wannsee und Motive aus dem Taunus.
1902 starb seine erste Ehefrau. Zwei Jahre später, 1904, heiratete er eine Schülerin der Kunstschule, Martha Kuhlo. Philipp Franck hatte vier Kinder und wohnte[2] in Wannsee.
Im Jahr 1944, im Alter von 83 Jahren, starb Philipp Franck in Berlin. Sein Grab ist seit 2001 als Ehrengrab der Stadt Berlin gewidmet. Seine Witwe emigrierte nach London, wo sie mit ihrem Sohn und ihrer jüdischen Schwiegertochter lebte.[3] Philipp Franck war der Vater des Chemikers Hans Heinrich Franck und des Architekten Carl Ludwig Franck, der Großvater der Bildhauerin Ingeborg Hunzinger sowie der Ururgroßvater der Schriftstellerin Julia Franck.
Pädagogische Tätigkeit
1892 kam Franck als Lehrer an die Königliche Kunstschule zu Berlin, wo er zwei Jahre vorher sein Zeichenlehrerexamen absolviert hatte. Die Jahre bis zu seiner Anstellung verbrachte er als Zeichenlehrer an der Latina der Franckeschen Stiftungen in Halle/Saale. 1898 erhielt Franck den Professorentitel. 1912 übernahm er drei Jahre lang die kommissarische Leitung der Kunstschule, die er 1915 dann offiziell und ordentlich übertragen bekam. Als Direktor der Königlichen Kunstschule erwarb sich Franck einen ausgezeichneten Ruf als Pädagoge, der die Reformen des Kunst- und Zeichenunterricht in Preußen gemeinsam mit Ludwig Pallat wesentlich mitgestaltete und vorantrieb.
Mitgliedschaften und Auszeichnungen
Berliner Gedenktafel am Haus Hohenzollernstraße 7, in Berlin-WannseeEhrengrab auf dem Alten Friedhof Wannsee
Regenbriefe Mit 50 Federzeichnungen. Wohlgemuth & Lissner, Berlin 1920
Vom Taunus zum Wannsee. Lebenserinnerungen. Westermann, Berlin 1920.
Zeichen- und Kunstunterricht. Handbuch des Unterrichts an Höheren Schulen zur Einführung und Weiterbildung in Einzeldarstellungen. Hrsg. Ludwig Pallat. Band 10. Berlin 1928.
Das schaffende Kind., Otto Karl Stollberg Verlag, Berlin 1929.
Bruno Kroll: Philipp Franck. In: Die Kunst für Alle. 57. 1941–1942, Heft 2, November 1941, S. 39–43 (Digitalisat Uni. Heidelberg).
Werner Doede: Die Berliner Secession – Berlin als Zentrum der deutschen Kunst von der Jahrhundertwende bis zum Ersten Weltkrieg. Propyläen, Berlin 1981, S. 86–89.
Ausstellungskatalog der Galerie Mutter Fourage: Vom Taunus zum Wannsee – Der Maler Philipp Franck (1860–1944). Imhof, Petersberg 2010, ISBN 978-3-86568-550-6.
Wolfgang Immenhausen, Almut von Tresckow (Hrsg.): Philipp Franck (1860–1944) – Werkverzeichnis der Gemälde. Wissenschaftliche Mitarbeit Sabine Meister. Edition Galerie Mutter Fourage. Imhof, Petersberg 2010, ISBN 978-3-86568-574-2.
Robert Skwirblies: Franck, Philipp. In: Bénédicte Savoy, France Nerlich (Hrsg.): Pariser Lehrjahre. Ein Lexikon zur Ausbildung deutscher Maler in der französischen Hauptstadt. Band 1: 1793–1843. De Gruyter, Berlin/Boston 2013, ISBN 978-3-11-029057-8, S. 78–80.
Rudolf Theilmann: Die Schülerlisten der Landschafterklassen von Schirmer bis Dücker. In: Wend von Kalnein: Die Düsseldorfer Malerschule. Verlag Philipp von Zabern, Mainz 1979, ISBN 3-8053-0409-9, S. 147
Vgl. Wolfgang Leydhecker: Eine Jugend im Dritten Reich. Nicht wie die anderen. Eduard Roether Verlag, Darmstadt 1992, ISBN 3-7929-0198-6, S. 97.
Wolfgang Leydhecker: Eine Jugend im Dritten Reich. Nicht wie die anderen. 1992, S. 175 und 177.
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