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Tina Haase (* 1957 in Köln) ist eine deutsche Bildhauerin und Objektkünstlerin sowie Professorin für Bildende Kunst an der Technischen Universität München (TUM).


Leben


Tina Haase begann 1979 ihr Studium an der Kunstakademie Münster, wechselte 1980 an die Kunstakademie Düsseldorf, wo sie 1987 ihr Studium als Meisterschülerin von Fritz Schwegler beendete. Auslandsstipendien führten sie in die USA und nach Italien. Nach Abschluss ihres Bildhauereistudiums entfaltete sie eine rege Ausstellungstätigkeit. Ausstellungen in Deutschland, Italien, Spanien, Belgien, Österreich, Polen, den Niederlanden sowie den USA brachten ihrem Werk internationale Beachtung. Seit 2004 lehrte sie als Professorin für Gestaltungslehre an der Fachhochschule Niederrhein in Krefeld, 2007 erfolgte der Ruf auf den Lehrstuhl für Bildnerisches Gestalten (seit 2014 Lehrstuhl für Bildende Kunst) an der Technischen Universität München (Fakultät für Architektur).[1]

Tina Haase ist Mitglied im Deutschen Künstlerbund.[2] Sie lebt und arbeitet in Köln und München.


Werk


Stracciatella (2014)Galerie Ulrich Mueller, Köln
Stracciatella (2014)
Galerie Ulrich Mueller, Köln
Stuhlarbeit (1994)Künstlerhaus Palais Thurn und Taxis, Bregenz(Hier: 2012 im Studio Royen, Vettelschoß)
Stuhlarbeit (1994)
Künstlerhaus Palais Thurn und Taxis, Bregenz
(Hier: 2012 im Studio Royen, Vettelschoß)

Im Mittelpunkt des Œuvres von Tina Haase steht zum einen das aus der Akkumulation von industriell gefertigten Alltagsgegenständen hervorgehende Objekt (Objektkunst) und zum anderen die skulpturale Installation bis hin zur Rauminstallation. Weitere Facetten ihres vielgestaltigen Werks sind: Film, Performance, Zeichnung und Projekte im Bereich Kunst am Bau/Kunst im öffentlichen Raum.

Die Objekte und Assemblagen Tina Haases entstehen vielfach aus Gegenständen des alltäglichen Gebrauchs und Massenkonsums oder auch aus deren Überresten. Die elementare Erscheinung des verwendeten Einzelteils bleibt zumeist gewahrt, während zugleich durch die Ansammlung und Verbindung von Gleichartigem sowohl die Sensibilität für die ästhetische Qualität des Einzelnen erhöht wie auch eine neue ästhetische Dimension des Ganzen erschlossen wird. In Korrespondenz zu diesem Wechselspiel zwischen Einzel- und Gesamtheit evozieren die Arbeiten Haases oftmals ein Alternieren, ein Vor- und Zurückspringen des Blicks zwischen der Zweidimensionalität des Bildraums und der Dreidimensionalität des Skulpturalen. Bei der Arbeit »Worpswede 1«[3] werden beispielsweise verschiedenfarbige Papierservietten in einem exakt dimensionierten Acrylglaskasten so übereinander gestapelt, dass die Betrachtenden von den Schauseiten her vornehmlich einen Blick auf die von den Kanten der Servietten gebildeten Flächen erhalten. Was de facto Skulptur ist, hat doch die Anmutung eines aus Farbflächen bestehenden abstrakten Gemäldes. Zudem betont die nicht selten intensiv kontrastierende Farbigkeit der skulpturalen Objekte deren zugleich malerische Qualität.

Full House (1999)Galerie Schneiderei, Köln(Hier: 2009 im Museum Narodowe, Stettin)
Full House (1999)
Galerie Schneiderei, Köln
(Hier: 2009 im Museum Narodowe, Stettin)

Ironie ist ein weiteres charakteristisches Stilmittel im Werk Tina Haases. Wenn etwa aus einer Vielzahl von ineinandergesteckten Plastikpapierkörben (»Full House«)[4] eine sich windende visuelle Pipeline entsteht, durch die sich – jedenfalls in der Vorstellung des Betrachters – große Mengen Flüssigkeit transportieren ließen, während doch das Schöpfen mit dem einzelnen, durchbrochenen Behältnis ein überaus mühsames Unterfangen wäre. Oder wenn bei der Außengestaltung einer Gefängnismauer[5] (JVA Neuruppin-Wulkow) mittels illusionistischer Malerei dem geheimen Wunsch nach Ein- und Durchblick in die dahinterliegende Welt scheinbar entsprochen wird, während die Sphäre des Bürgerlichen sich gleichzeitig um die lückenlose Geschlossenheit eben jener Mauer besorgt zeigt.


Auszeichnungen (Auswahl)



Ausstellungen (Auswahl)



Einzelausstellungen


Luftveränderung (2012)SüdKunst e. V., Köln(Foto: Eberhard Weible)
Luftveränderung (2012)
SüdKunst e. V., Köln
(Foto: Eberhard Weible)

Gruppenausstellungen


Salonstück III (1995/2012)Kunstmuseum Villa Zanders,Bergisch Gladbach
Salonstück III (1995/2012)
Kunstmuseum Villa Zanders,
Bergisch Gladbach

Kunst am Bau/Kunst im öffentlichen Raum


Modell Mambo 1 (2000)Colosseum Art Collection, Essen(Foto: Willi Ahlmer)
Modell Mambo 1 (2000)
Colosseum Art Collection, Essen
(Foto: Willi Ahlmer)

Literatur





Einzelnachweise


  1. Biografische Daten: Professorenprofil von Tina Haase auf Website der Technischen Universität München (TUM), abgerufen am 25. April 2015.
  2. Haase, Tina im Mitgliederverzeichnis auf Website des Deutschen Künstlerbundes, abgerufen am 21. November 2015.
  3. Tina Haase: zunächst sachlich. Galerie Ulrich Mueller/Technische Universität München, München, 2010, S. 64–65.
  4. Tina Haase: zunächst sachlich. Galerie Ulrich Mueller/Technische Universität München, München, 2010, S. 42–43.
  5. Tina Haase: zunächst sachlich. Galerie Ulrich Mueller/Technische Universität München, München, 2010, S. 14–17.
Personendaten
NAME Haase, Tina
KURZBESCHREIBUNG deutsche Bildhauerin, Objekt- und Medienkünstlerin, Hochschullehrerin
GEBURTSDATUM 1957
GEBURTSORT Köln



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