Tom von Dreger (* 2. Oktober 1868 in Brünn; † 30. Juli 1948 in Wien; eigentlich Thomas Richard von Dreger) war ein österreichischer Porträt-, Historien- und Genremaler.
Tom von DregerFranz Löwy: Porträtfoto Tom von Dreger, 1920Grabstätte Tom von Dreger und Angehörige
Leben und Werk
Der Sohn des k&k Oberst Gottfried Eugen Edler von Dreger (1827 – 8. Dezember 1907 in Baden bei Wien)[1] und dessen Ehefrau Mary, geborene Greaves, studierte in den Jahren von 1884 bis 1885 und von 1887 bis 1888 an der Akademie der bildenden Künste in Wien, seine Lehrer dort waren August Eisenmenger, Siegmund L’Allemand und Heinrich von Angeli. Danach unternahm er Studienreisen nach Venedig, wo er bei Eugene de Blaas und Ludwig Passini an der Accademia di belle arti di Venezia Unterricht nahm. Daraufhin studierte ein Jahr lang an der Münchener Akademie bei Alexander von Liezen-Mayer, ehe er sich für sieben Jahre an die angesehene Académie Julian nach Paris begab, wo er in den Jahren von 1893 bis 1899 im Salon de la Société nationale des beaux-arts unter dem Namen T. R. de Dreger ausstellte.
1892 heiratete er Henriette Allesch. Aus der Ehe gingen fünf Kinder hervor.
Martha (1893–1941), verehelichte Garnhaft;
Marie (1894–1975), verehelichte Munsch;
Gottfried, Ing. (1897–1973), Gartentechniker;
Ruth (1900–1980), Konzertsängerin und Klavierlehrerin;
Lea (1902–1914).
Nach dem Pariser Aufenthalt lebte er in seinem Haus in Nußschloss. 1906 wurde Tom von Dreger endgültig in Wien ansässig,[2] von wo aus er zahlreiche Studienreisen nach Siebenbürgen, Deutschland, Italien, Schweden, Holland und die Vereinigten Staaten unternahm. In Wien fertigte er 1916 zwei Altarbilder für die Votivkirche und avancierte zum bevorzugten Porträtisten des Österreichischen Kaiserhauses und der Wiener Gesellschaft.
Im Laufe der Jahre schuf er unzählige Bildnisse von Staats- und Kirchenmännern sowie von führenden Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Kunst in ganz Europa und in Übersee. Die meisten seiner Bilder befinden sich heute in Privatbesitz, aber auch in staatlichen Sammlungen, wie etwa in der Gemäldesammlung des Wiener Heeresgeschichtlichen Museums[3] oder in öffentlichen Gebäuden, wie dem Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur und dem Historischen Museum in Wien.
Das seit dem Jahr 2014 ehrenhalber gewidmete Grab des Künstlers befindet sich auf dem Neustifter Friedhof.
Ausstellungen
1893–1999 Salons de la Société nationale des beaux-arts, Paris
1897 Große Deutsche Kunstausstellung, Berlin
1903 38. Jahresausstellung Künstlerhaus Wien
1931 Werkausstellung mit einhundert Gemälden aus den Jahren 1888–1931, veranstaltet durch den Österreichischen Künstlerbund im Kaiser Josef Stöckl, Augarten
Auszeichnungen
1895 Mention honorable, Paris
Werke (Auswahl)
Kaiser Franz Joseph I. in Generalsuniform
Kaiser Franz Joseph I. in Schloß Schönbrunn
Erzherzog Carl Joseph von Österreich
Kaiser Karl I. im Ornat des Ordens vom Goldenen Vlies
Kaiser Karl I. von Österreich-Ungarn
Kronprinz Otto von Österreich-Ungarn
Erzherzogin Maria Josepha in Schwesterntracht
Architekt Josef Drexler
Selma Kurz-Halban
Friedrich Kardinal Piffl
Rudolf Stöger-Steiner von Steinstätten in Generalsuniform
1899 Leo Belmonte (1875–1956), befreundeter Maler in Paris
1910 Emil Hertzka
1911 Leo und Maguerite Belmonte
1913 Kaiser Franz Joseph I.
1913 Josef Drexler
1915 Felix Ritter von Mayer-Tenneburg, Präsident des Österreichischen Touren Clubs
1916 Erzherzogin Maria Josepha
1916 Alexander von Krobatin
1917 Kaiser Karl I. (mehrfach)
1917 Kronprinz Otto
1917 Kardinal Friedrich Gustav Piffl
1917 Rudolf Stöger-Steiner von Steinstätten
1925 Bundeskanzler Ignaz Seipel (5 Bildnisse)
1929 Josef Koller
1932 Hildegard Burjan
1933 und 35/36 Kardinal Theodor Innitzer (u.a. Im vollen Ornat)
1934 Carl Freiherr von Karwinsky und Gemahlin
1934 Bundeskanzler Engelbert Dollfuß, (mehrfach, u.a.: im Parlamentsclub der ÖVP Wien; Öl auf Leinwand, ca. 90×70 cm im Heeresgeschichtliches Museum Wien[4])
1946 Ludwig Adamovich senior (1890–1955) als Rektor der Universität Wien 1945–1947
Religiöse Gemälde
1916 Anbetung Christi und Abendmahl, zwei Altarbilder für die Votivkirche in Wien
1924 Altarbild Heilige Magdalena Sophie Barat für die Klosterkirche Sacré Coeur Pressbaum
Genrebilder
1912 Der Farbenreiber
1912 Rumänischer Bettler
1916 Die Anbetung
1919 Der alte Geiger
1940 Wiens hundertjährige Wäscherin
Schriften
1918 Gemälde-Ausstellung. Militär-Kasino. Wien.
1946 Wie ich sehen gelernt, Wien, Holzhausens Nachf.
Literatur
Dreger, Tom von. In: Ulrich Thieme (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band9: Delaulne–Dubois. E. A. Seemann, Leipzig 1913, S.447–548 (Textarchiv– Internet Archive).
Hermann A. Ludwig Degener: Wer ist wer. Unsere Zeitgenossen. Arani-Verlag, Berlin 1937.
Paul Emödi, Robert Teichl: Wer ist wer. Lexikon österreichischer Zeitgenossen. Wien 1937.
Dreger, Tom von. In: Österreichischen Akademie der Wissenschaften (Hrsg.): Österreichisches Biographisches Lexikon. Band 1, 3. Lieferung, Böhlau, Wien 1956, S. 199 (biographien.ac.at).
Heinrich Fuchs: Die österreichischen Maler des 19. Jahrhunderts. Wien 1973, Band 1, S. K 70.
Heribert Sturm: Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder. Oldenbourg, München 1974.
Rudolf Schmidt: Österreichisches Künstlerlexikon von den Anfängen bis zur Gegenwart. Band 1, Wien 1980.
Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien. Band 2, Wien 1993.
Kunst des 19. Jahrhunderts. Bestandskatalog der Österreichischen Galerie des 19. Jahrhunderts Wien. Band 1: A–E. Brandstätter, Wien 1992, S. 205f.
Kleine Chronik * Sterbefälle.In:Prager Tagblatt, 10. Dezember 1907, S. 9 (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/ptb „In Baden bei Wien ist vorgestern der Oberst des Ruhestandes, Gottfried Eugen Edler von Dreger im achtzigsten Lebensjahre gestorben.“
„Der aus Brünn gebürtige, in höchsten Kreisen vielbeschäftigte Porträtmaler Tom Dreger war seit 1909 Besitzer der Cottage-Eckvilla XVIII, Colloredogasse 25/Cottagegasse 35, die Ende der 1970er Jahre abgerissen und durch ein Mehrfamilienhaus ersetzt wurde.“ – Heidi Brunnbauer: Im Cottage von Währing /Döbling: Interessante Häuser – interessante Menschen III. Edition Weinviertel, Wien 2009, ISBN 978-3-902589-21-7, S. 149.
Heinrich Fuchs: Die österreichischen Maler des 19. Jahrhunderts. Wien 1973, Band 1, S. K 70.
Manfried Rauchensteiner, Manfred Litscher: Das Heeresgeschichtliche Museum in Wien. Verlag Styria, Wien 2000, ISBN 3-222-12834-0, S. 78.
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