Walter Howard (* 4. November 1910 in Jena; † 9. Mai 2005 in Moritzburg-Friedewald) war ein deutscher Bildhauer.
Erstes deutsches Marx-Engels-Denkmal 1957 in Chemnitz (damals Karl-Marx-Stadt)
Biografie
Als gelernter Schriftsetzer wurde Howard zur Zeit des Nationalsozialismus wegen seiner kommunistischen und antifaschistischen Einstellung verfolgt und für zwei Jahre ins Zuchthaus Brandenburg gesteckt.
Nach dem Studium war er von 1951 bis 1953 als Meisterschüler an der Deutschen Akademie der Künste in Berlin bei Gustav Seitz und Fritz Cremer.
Nach zwei Jahren freischaffender Tätigkeit arbeitete Howard von 1955 bis 1960 als Assistent und später als Dozent an der Hochschule für Bildende und Angewandte Kunst in Berlin-Weißensee, wo er unter anderem mit dem Bildhauer Theo Balden eine langjährige Freundschaft entwickelte.
Im Jahr 1961 zog Howard nach Radebeul, um als Lehrbeauftragter für Bauplastik an der Technischen Universität Dresden zu arbeiten. Hier erfolgte im Jahre 1963 seine Berufung zum Professor. Bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1969 arbeitete Howard an der TU. Ab 1970 war Howard, befreit von Lehrverpflichtungen, weiterhin bildhauerisch tätig.
Howard war in der DDR an nahezu allen wichtigen Ausstellungen beteiligt, u.a. von 1953 bis 1988 an sechs Deutschen Kunstausstellungen bzw. Kunstausstellungen der DDR in Dresden.
1992 zog Howard von Radebeul nach Dedeleben im Harz, kehrte jedoch kurze Zeit später nach Sachsen zurück.
Darstellung Howards in der bildenden Kunst der DDR
„Junger Arbeiter“, Beton-Plastik, 1962, seit 1988 auf dem Gelände des Druckmaschinenwerks Planeta in Radebeul
„Franz Mehring – Publizist seiner Zeit“, fünf Bronzereliefs im Foyer des Hauses der Presse in Dresden, 1967[4]
„Die Sterngucker“, 1971, Bronze 140 cm, geschaffen für die Sternwarte in Radebeul, ein Abguss steht seit 1973 auch in Dresden-Prohlis, ein weiterer in Rostock
Die Sterngucker
… in Radebeul
… in Dresden-Prohlis
… im Rostocker Zoo
„Hermann Duncker“, Denkmal in Berlin-Karlshorst, 1976[5]
„Nonnenkubus“, Rostock, 1978
„Heinrich Barkhausen“, 1980, Plastikstele nach Fotografien geschaffen für den „Barkhausen-Bau“ der TU Dresden
„I. Deutsche Arbeiter-Bergsteiger-Kaukasus-Expedition im Jahre 1932“, 1982, Sandsteinrelief, geschaffen für den Bergsteigerchor „Kurt Schlosser“
im Archiv der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften
„Hermann Duncker“, 1963, Porträtstatuette, Messing/Metall, 46 cm
„Skizze zum Barrikadenkämpfer“, 1975/Replik 1986, Kleinplastik, Terrakotta, 28,5 cm
„Faust“, 1977/Replik 1986, Kleinplastik, Terrakotta, 46,5 cm
„Die Lauschenden“, Idee von Prof. Howard, Ausführung Fritz Böhme, Schauspielhaus Chemnitz
Auszeichnungen
1959: Kunstpreis der DDR
1976: Vaterländischer Verdienstorden der DDR in Silber
1988: Vaterländischer Verdienstorden der DDR in Gold
1975: Kunstpreis der Stadt Radebeul
1964: Kunstpreis für Bildende Kunst des FDGB
1961: Kunstpreis des FDGB für die Statuette Hermann Duncker
1959: Kunstpreis der DDR für das Marx-Engels-Denkmal in Karl-Marx-Stadt
Literatur
Walter Howard: Ausstellung anlässlich des 75. Geburtstages des Künstlers, 13.12.1985 – 20.1.1986, Staatlicher Kunsthandel der DDR, Neue Dresdner Galerie. Hrsg.: Büro für Bildende Kunst des Rates des Bezirkes Dresden, Dresden 1985.
Frank Andert (Red.):Stadtlexikon Radebeul. Historisches Handbuch für die Lößnitz. Herausgegeben vom Stadtarchiv Radebeul. 2., leicht geänderte Auflage. Stadtarchiv, Radebeul 2006, ISBN 3-938460-05-9.
Brunhilde Köhler: Walter Howard – zum 90. Geburtstag. In: Radebeuler Amtsblatt: 11/2000.
Burkhard Zscheischler:Dem Bildhauer Walter Howard zum 100. In: Radebeuler Monatshefte e.V. (Hrsg.): Vorschau & Rückblick; Monatsheft für Radebeul und Umgebung. Radebeul November 2010.
Howard, Walter. In: Dietmar Eisold (Hrsg.): Lexikon Künstler in der DDR. Verlag Neues Leben, Berlin, 2010. ISBN 978-3-355-01761-9, S. 383/384
Adelheid von Saldern, Alice von Plato, Elfie Rembold, Lu Seegers (Hrsg.): Inszenierte Einigkeit: Herrschaftsrepräsentationen in DDR-Städten. Franz Steiner Verlag, 2003, S. 152
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