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Christian Ludwig Tümpel (* 29. März 1937 in Bielefeld; † 9. September 2009 in Bad Kissingen) war ein deutscher Kunsthistoriker. Er war Professor für Kunstgeschichte an der Radboud-Universität Nimwegen (Niederlande).


Leben


Der Sohn des Bauhauskünstlers Wolfgang Tümpel studierte in den Jahren 1958 bis 1963 die Fächer der Theologie und Philosophie in Bethel. Mit der Unterstützung eines Zweitstudienstipendiums der Volkswagenstiftung folgte von 1963 bis 1968 ein Studium der Kunstgeschichte und Archäologie in Heidelberg, Berlin und Hamburg, das er 1968 mit einer Promotion über die Ikonographie der Historien Rembrandts abschloss. Noch im selben Jahr zog er mit seiner Frau Astrid Tümpel (1944–2017) nach London, um dort bis 1969 als Jahresstipendiat am Warburg Institute zu forschen.

1971 erhielt Tümpel einen Ruf an den Lehrstuhl von Julius Held an die Columbia University, schlug diesen jedoch aus. Stattdessen absolvierte er sein zweites theologisches Examen und ging als evangelischer Pastor in die Hamburger Matthäusgemeinde. Hier gründete er 1973 das Kunstforum Matthäus, eine Akademie mit kunst- und kulturhistorischem Programm für den Großraum Hamburgs. 1984 wurde er als Hochschullehrer an die Universität Nijmegen (heute RU) berufen, an der er bis 2002 als Professor tätig blieb.

Nach seinem Emeritat (2002) kehrte Christian Tümpel zurück nach Ahrensburg bei Hamburg, und gründete dort 2004 die Stiftung Kunstforum Schlosskirche Ahrensburg. Als Vorsitzender dieses Vereins für kunst- und kirchengeschichtliche Erwachsenenbildung engagierte er sich u. a. mit der Organisation von Vortragsreihen und Bildungsreisen.

Sein Sohn Daniel ist, nach einer Karriere im Investment-Banking, im Bereich der Kunstfinanzierung tätig und eröffnete 2020 einen Skulpturenpark auf dem Gutshaus in Schwante.[1][2][3]


Leistungen


Tümpel war weltweit renommiert für seine wegweisenden Forschungen auf dem Gebiet der niederländischen Kunst des 16. und 17. Jahrhunderts. Zu seinen Verdiensten zählt unter anderem, dass die Gemälde Rembrandts und seines Kreises für den heutigen Betrachter wieder lesbar sind (Martin Warnke).

Tümpel wies nach, dass Rembrandt van Rijn in der Gestaltung seiner Kompositionen von der Bildtradition ausging, die ihm vor allem durch die Grafik seiner Sammlung bekannt war. Daneben studierte er literarische Texte und übersetzte sie in eine barocke Bildsprache. Rembrandts geniale Erfindung zeigt sich in der Verarbeitung der bildlichen Anregungen; Tümpel charakterisierte dabei die besonderen Akzente Rembrandts, wie die Wiedergabe der Emotionen, die Andeutung des Erzählzusammenhangs, Elimination, Herauslösung und Historisierung.

Die Barockthemen werden nach Tümpel nicht in der Malerei entwickelt. Vielmehr wählen die Maler aus der enzyklopädischen Bilderflut der Grafik und Buchillustration bestimmte Themen aus und stellen sie nur erstmals in ihrem Medium dar.

Neben seiner Lehr- und Forschungstätigkeit konzipierte Tümpel zahlreiche internationale Ausstellungen zur Barockkunst und zur deutschen Skulptur des 20. Jahrhunderts und ist mit Beiträgen in den Katalogen vieler weiterer Ausstellungen vertreten.

1971 erhielt Tümpel den Preis der Königlich-Niederländischen Akademie der Wissenschaften.


Schriften (Auswahl)





Einzelnachweise


  1. Tim Ackermann: Des Kunsthändlers neue beste Freunde. In: DIE WELT. 21. Juni 2009 (welt.de [abgerufen am 22. Juni 2020]).
  2. Berliner Kurier: Ai Wei Wei im Park von Schloss Schwante. Abgerufen am 22. Juni 2020 (deutsch).
  3. Skulpturenpark Schwante: Komm nach Brandenburg und schau! Abgerufen am 22. Juni 2020.
Personendaten
NAME Tümpel, Christian
ALTERNATIVNAMEN Tuempel, Christian; Tumpel, Christian
KURZBESCHREIBUNG deutscher Kunsthistoriker und Theologe, Spezialist für Rembrandt und Barockikonografie
GEBURTSDATUM 29. März 1937
GEBURTSORT Bielefeld
STERBEDATUM 9. September 2009
STERBEORT Bad Kissingen

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[en] Christian Tümpel

Christian Tümpel (1937–2009) was a German art historian active in the Netherlands.



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