Gert Adriani (* 12. Januar 1908 in Vlotho; † 2. März 1989 in Göttingen) war ein deutscher Kunsthistoriker. Von 1958 bis 1970 war er Direktor des Herzog Anton Ulrich-Museums in Braunschweig.
Gert Adriani studierte Kunstgeschichte in Göttingen, Berlin, Wien, Graz und Jena, wo er 1933 mit einer Arbeit über Klosterbibliotheken in Österreich und Süddeutschland promoviert wurde.[1] Adriani war bis 1936 als wissenschaftliche Hilfskraft an der Universität Graz tätig, wechselte dann als Volontär an die Dresdner Kunstsammlungen und wurde 1938 wissenschaftlicher Angestellter an der Albertina in Wien.
Nach dem „Anschluss“ war er Mitarbeiter des nationalsozialistischen Kunststaatssekretärs Kajetan Mühlmann.[2] Im Jahre 1942 wurde er auf Empfehlung von Hans Posse[3] Kustos am Kunsthistorischen Museum Wien, wo er von 1943 bis 1945 Leiter der Gemäldegalerie war und auch an Ankäufen aus dem Kunstraub der Dienststelle Mühlmann in den Niederlanden und Frankreich beteiligt war, so kaufte er für Wien ein Bild von Jan Weenix.[4] Er wurde 1945 entlassen.
In der Zeit zwischen 1942 und 1944 schrieb Adriani elf Beiträge, davon sechs Aufsätze, für die von Heinrich Hoffmann herausgegebene Monatsschrift Kunst dem Volk.[5]
Adriani wechselte 1947 nach Detmold und im Folgejahr nach Düsseldorf, wo er 1948 Kustos und zwischen 1954 und 1958 Direktor des Kunstmuseums war.
Adriani wurde am 14. Juli 1958 als Direktor an das Herzog Anton Ulrich-Museum in Braunschweig berufen, das er bis zum 30. April 1970 leitete. Er gab 1969 das erste Gemäldeverzeichnis nach 1945 heraus. Während seines Direktorats wurden mehrere Gemälde und moderne Grafiken erworben. Adrianis Nachfolger wurde Rüdiger Klessmann.
Verheiratet war er seit 1934 mit Renate geb. Goedecke. Aus dieser Ehe gingen drei Kinder hervor.
Daniel de Superville (1754–1761) | Johann Ludwig Oeder (1761–1776) | Johann Gottfried Hoefer (1776–1780) | Johann Heinrich Haeberlin (1780–1806) | Johann Ferdinand Friedrich Emperius (1806–1822) | August Christian Ludwig Mahn (1822–1830) | Gebhard Friedrich Eigner (1830–1866) | Johann Heinrich Blasius (1866–1870) | Herman Riegel (1870–1900) | Paul Jonas Meier (1901–1924) | Eduard Flechsig (1924–1931) | August Fink (1931–1955) | Cornelius Müller Hofstede (1955–1957) | Gert Adriani (1957–1970) | Rüdiger Klessmann (1970–1990) | Jochen Luckhardt (1990–2019) | Thomas Richter (seit 2019)
Personendaten | |
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NAME | Adriani, Gert |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Kunsthistoriker |
GEBURTSDATUM | 12. Januar 1908 |
GEBURTSORT | Vlotho |
STERBEDATUM | 2. März 1989 |
STERBEORT | Göttingen |