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Paul Jürgen Wittstock (* 1944 in Wiesbaden; † 20. Oktober 2012 in Marburg) war ein deutscher Kunsthistoriker und Museumsleiter.


Leben


Jürgen Wittstock absolvierte ein Studium der Kunstgeschichte und war danach zunächst ab Sommer 1973 für zwei Jahre als „Stipendiat der Freien und Hansestadt Hamburg“ am Zentralinstitut für Kunstgeschichte in München.[1] 1975 begann er seine Museumstätigkeit, die ihn an das Museum für Kunst und Kulturgeschichte in Lübeck führte. Im selben Jahr promovierte er an der Universität Hamburg zum Dr. phil. mit der Dissertation „Geschichte der deutschen und skandinavischen Thorvaldsen-Rezeption bis zur Jahresmitte 1819“. 1980 kam der Wechsel nach Bremen, wo er am Focke-Museum als stellvertretender Museumsdirektor tätig wurde.

1986 folgte die Berufung zum Direktor des Museums für Kunst und Kulturgeschichte der Philipps-Universität Marburg. Die Leitung des Marburger Universitätsmuseums hatte er inne bis zu seinem Ruhestand am 1. Juli 2007. Sein wissenschaftliches Interesse galt einem breiten Spektrum, das von mittelalterlichen Pilgerzeichen bis zur Kunst der Gegenwart reichte.[2] Die Sammlung des Universitätsmuseums konnte er durch Zukäufe zeitgenössischer Kunst geschickt erweitern.[2]

Wittstock war in Marburg Kurator zahlreicher Ausstellungen, darunter zwei im Jahr 2002, die für Marburger Verhältnisse phänomenale Publikumserfolge wurden.[2] Die Ausstellungen „Carl Bantzer – Aufbruch und Tradition“ sowie „Otto Ubbelohde – Kunst und Lebensreform um 1900“ machten das Jahr 2002 zum wohl erfolgreichsten in der Geschichte des Museums.[2]

Dass der Philipps-Universität die Privatsammlung der Unternehmerin (Marburger Tapetenfabrik) und Designerin Hilde Eitel (1915–2010)[3] seit 2010 als Dauerleihgabe zur Verfügung steht, ist ein Verdienst des Kunsthistorikers, der bereits 1995 im Hintergrund mit der Stifterin und den Erben verhandelt hatte.[2] Die Sammlung beinhaltet Gemälde, Grafiken, Zeichnungen und Plastiken von Künstlern wie Josef Albers, Jean Dubuffet, Yves Klein, Ernst Wilhelm Nay oder Niki de Saint Phalle.[4] Einige diese Werke waren erstmals 2017 in der Ausstellung „Abenteuer der Kunst – Sammlung Hilde Eitel #1“ im Marburger Landgrafenschloss zu sehen.[4]

Wittstock war Initiator, Mitgründer und Vorstandsmitglied des Fördervereins Freunde des Marburger Universitätsmuseums e. V.[2][5] 1994 war er Preisträger des vom Landkreis Marburg-Biedenkopf gestifteten Otto-Ubbelohde-Preises.[6] Der Kunsthistoriker verstarb nach langer und schwerer Krankheit im Alter von 68 Jahren.

Eine vom Ehepaar Lena und Jürgen Wittstock angelegte, 55 Objekte umfassende Sammlung französischer Fayencen, wurde 2014 dem Leipziger Grassimuseum als Schenkung überlassen.[7]


Schriften (Auswahl)



Literatur





Einzelnachweise


  1. Dr. Jürgen Wittstock. Ehemalige Stipendiaten, Zentralinstitut für Kunstgeschichte.
  2. Uwe Badouin: Vermittler zwischen Kunst und Menschen. In: Oberhessische Presse. Siehe Literatur.
  3. Kunstmuseum, Museum für Kunst und Kulturgeschichte der Philipps-Universität Marburg In: Museen-in-Hessen
  4. Uwe Badouin: „Sammlung hat meine Kindheit geprägt“. In: Oberhessische Presse. op-marburg.de, 16. November 2016, abgerufen am 18. Februar 2021.
  5. DR. JÜRGEN WITTSTOCK – engagierter Direktor des Kunstmuseums und Initiator des Vereins. In: Über Uns. Museum für Kunst und Kulturgeschichte, Verein der Freunde des Museums.
  6. Preisträger des Otto-Ubbelohde-Preises, Landkreis Marburg-Biedenkopf.
  7. „Delft Porcelain“ – Europäische Fayence-Kunst., GRASSI Museum für Angewandte Kunst, Leipzig.
Personendaten
NAME Wittstock, Jürgen
ALTERNATIVNAMEN Wittstock, Paul Jürgen (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Kunsthistoriker und Museumsleiter
GEBURTSDATUM 1944
GEBURTSORT Wiesbaden
STERBEDATUM 20. Oktober 2012
STERBEORT Marburg



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