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Das Sanctuarium ist eine landschaftsarchitekonische Installation des niederländischen Konzeptkünstlers Herman de Vries an der Nordwestspitze des Leibfriedschen Gartens in Stuttgart.

Sanctuarium
Name Sanctuarium
Objekt Landschaftsarchitekonische Installation
Künstler Herman de Vries
Ausführung Schmiederei Fred Schmalz, Knetzgau
Baujahr 1993
Lage Stuttgart, Leibfriedscher Garten
Höhe über NN ca. 295 m
Material Stahl, Blattgold
Maße Durchmesser: 11 m
Höhe: 2,85 m
Anzahl Stäbe ca. 170

Das Sanctuarium (Heiligtum) ist eine der Kunststationen, die zur Internationalen Gartenbauausstellung 1993 (IGA ’93) in der Parklandschaft des Grünen U in Stuttgart errichtet wurden und nach der Ausstellung erhalten blieben.[1]

Hinweis: Ziffern in Klammern, z. B. (12), verweisen auf die entsprechenden Nummern im Plan des Leibfriedschen Gartens.


Lage


Plan des Leibfriedschen Gartens.[2]
Plan des Leibfriedschen Gartens.[2]

Das Sanctuarium (16) liegt an der Nordwestspitze des Leibfriedschen Gartens und bildet ein Gegenpol zum Gate of Hope (18) von Dan Graham in der Ostecke des Parks. Unterhalb trifft die Heilbronner Straße (1) auf die Pragstraße (2), beide zählen zu den am stärksten befahrenen Straßen Stuttgarts.

„Just in diesem Winkel, zwischen den sich die Hänge herauf- und herabwälzenden Blechschlangen, mitten in der Dunstglocke der Abgase, hat Herman de Vries sein Heiligtum, sein Sanctuarium errichtet.“

Der Leibfriedsche Garten fungiert innerhalb des Grünen U, einer geschlossenen Grünanlage von acht Kilometern Länge, als Bindeglied zwischen dem Rosensteinpark und dem Wartberg und dem anschließenden Höhenpark Killesberg. Das Sanctuarium liegt im Stuttgarter Stadtbezirk Stuttgart-Nord am Pragsattel, es befindet sich in einem toten Winkel des Parks, denn der Übergang vom Rosensteinpark liegt in dessen Ostecke und der Übergang zum Wartberg in der Südwestecke.


Zugang


Das Sanctuarium kann man auf mehreren Wegen erreichen (Weg 1 und 3 sind auch für Behinderte geeignet):

  1. Die südlich gelegenen Samarastege (8) überbrücken die Heilbronner Straße und die Pragstraße. Von diesen Stegen aus hat man einen guten Blick auf das Sanctuarium.
  2. Wenn man an der Einmündung des Samarawegs (9) in die Samarastege weiter nordwestlich durch das Gelände läuft, gelangt man direkt bis an das Sanctuarium.
  3. Die nach außen noch am wenigsten zugewachsene Ansicht beobachtet man besser aus weiterer Entfernung, um sich nicht den Gefahren des brodelnden Verkehrs auszusetzen. Dazu begibt man sich von der Stadtbahnhaltestelle Pragsattel aus nach Südosten in Richtung Heilbronner Straße (1) auf eine kleine Kuppe (15), von wo aus man einen guten Blick auf das Sanctuarium hat.

Beschreibung


Das Sanctuarium ist ein kreisrunder Bezirk in einem toten Winkel des Leibfriedschen Gartens. Es wird von einem torlosen Zaun eingeschlossen, der aus ca. 170 übermannshohen Stahlstäben von 2,85 m Höhe besteht. Die Spitzen der braunschwarzen, teilweise angerosteten Stahlstäbe sind zu Lanzen geschmiedet und mit Blattgold vergoldet.[4] Der Zaun setzt sich aus ca. 25 gebogenen, im Boden verankerten Gitterteilen von ca. 1,40 m Breite zusammen, die durch Querbänder unten und oben zusammen gehalten werden und miteinander vernietet sind.

Das Sanctuarium war 20 Jahre nach seiner Installation im Jahr 1993 entsprechend der Intention seines Schöpfers wie ein Urwald dicht bewachsen (siehe Konzept).[5] Die Zaunpfosten wurden noch zu Anfang 2018 von drei mittelhohen Bäumen überragt, dazwischen war „munter und nonchalant emporwuchernd“ Unkraut und Gestrüpp ohne Struktur zu erkennen, wie es die Seite des Stuttgarter Bürgerservice beschreibt. Vor allem Hundsrose, Roter Hartriegel und Waldrebe konnten sich hier ungehindert ausdehnen, quollen auch zum Zaun heraus und verdeckten ihn.

Kurz vor Ostern 2018 wurde diese Vegetation, die nach Aussage des Künstlers das eigentliche Kunstwerk darstellt, durch das Garten- und Friedhofsamt der Landeshauptstadt Stuttgart bis auf den Boden zurückgeschnitten. Herman de Vries sah in diesem Vorgehen einen Kulturfrevel. Sein Konzept sei gestört und man habe es nicht respektiert. Der Leiter des Gartenamts rechtfertigte die Aktion dagegen mit einem Pflegekonzept, nachdem alle fünf bis sieben Jahre ein Rückschnitt innerhalb des Sanctuariums vorgesehen sei. De Vries bestreitet, dass dies so mit ihm abgestimmt gewesen sei, und wollte rechtliche Schritte prüfen.[6]


Konzept


Nach Herman de Vries lagen dem Entwurf zu seinem Sanctuarium u. a. folgende Leitgedanken zugrunde:[7]


Literatur




Commons: Sanctuarium (Stuttgart) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Die zehn erhaltenen Kunststationen sind: Bei der Buche, Bienengarten, Egelsee, Gate of Hope, Grottenloch, Im Keuper, Sanctuarium, Stangenwald, Unter den Stangen, Villa Moser.
  2. Der Plan basiert auf einer OpenStreetMap-Karte.
  3. #Scheller 2006, Seite 219.
  4. #Werner 1993.3, S. [41].
  5. #Scheller 2006, S. 218.
  6. Naturkunstwerk - abrasiert (Memento vom 6. April 2018 im Internet Archive)
  7. #Vries 1995, Seite 174, 176, 177. – Die Kleinschreibung von de Vries wurde in Groß-/Kleinschreibung umgesetzt. Die Zeichensetzung wurde nicht verändert.




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