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Carolina Benedicks-Bruce (geboren am 28. Oktober 1856 als Carolina Maria Benedicks in Stockholm; gestorben am 16. Februar 1935 in Väskinde) war eine schwedische Bildhauerin und Grafikerin. Sie lebte mehrere Jahre in Frankreich und war mit dem kanadischen Maler William Blair Bruce verheiratet. Ihr Wohnhaus Brucebo ist heute ein Künstlermuseum.

Carolina Benedicks-Bruce, Fotografie von 1901
Carolina Benedicks-Bruce, Fotografie von 1901

Leben


Carolina Benedicks kam 1856 in Stockholm zur Welt. Ihre Eltern waren Edward Otto Benedicks und seine Frau Carolina, geborene Cantzler. Der Vater leitete das im Familienbesitz befindliche Eisenwerk in Gysinge in der Gemeinde Sandviken. Zu ihren Geschwistern gehörte der spätere Abgeordnete im schwedischen Reichstag Gustaf Benedicks und der spätere Physik-Professor Carl Benedicks. Das künstlerische Talent stammte möglicherweise aus der Familie der Mutter. Ihr Onkel Johan Cantzler war ein bekannter Maler, der beispielsweise einige der schwedischen Banknoten entwarf. Ihr Onkel Axel Leopold Cantzler war ebenfalls als Maler und zudem als Bildhauer tätig. Nach dem Tod ihres Vaters 1877 war sie durch Erbschaft finanziell unabhängig.

Carolina Benedicks-Bruce arbeitet an der Skulptur L’obsède
Carolina Benedicks-Bruce arbeitet an der Skulptur L’obsède

Ihre künstlerische Ausbildung erhielt Carolina Benedicks zunächst bei dem Maler August Malmström. Von 1881 bis 1885 studierte sie an der Kunsthochschule Kungliga Konsthögskolan Stockholm, wo sie als erster Frau die Bildhauerklasse besuchte. Zu ihren Mitstudentinnen gehörte die Malerin Hilma af Klint. 1883 besuchte sie Paris und die schwedische Künstlerkolonie in Grez-sur-Loing. Hier traf sie Künstler wie Carl Larsson, seine Frau Karin, Bruno Liljefors und August Strindberg. Nach Beendigung ihres Studiums in Schweden zog sie 1885 nach Paris, wo sie Schülerin des Bildhauers Alexandre Falguière wurde. Im Sommer 1885 lernte sie den kanadischen Maler William Blair Bruce kennen. Als dieser im Herbst des Jahres nach Kanada zurückgekehrt war, folgte sie ihm 1886 zusammen mit einem Onkel und besuchte ihn in seiner Heimatstadt Hamilton in Ontario. Im Herbst 1886 folgte die Verlobung von Carolina Benedicks mit William Blair Bruce und beide kehrte Ende des Jahres nach Europa zurück. Das Paar hielt sich ab Mai 1888 drei Monate in Visby auf der Insel Gotland auf. Ende 1888 heirateten beide in Stockholm. Das Paar hatte eine Tochter, die jedoch bereits als Kleinkind verstarb. In Frankreich ließ sich das Paar zunächst in Saint-Nazaire nieder, zog jedoch im Mai 1889 weiter nach Grez-sur-Loing, wo sie bis 1894 blieben.

Skulptur Gäsparen von Carolina Benedicks-Bruce
Skulptur Gäsparen von Carolina Benedicks-Bruce

Das Werk von Carolina Benedicks-Bruce steht deutlich unter dem Einfluss der Bildhauerei der 1870er und 1880er Jahre in Frankreich und ist stilistisch zwischen Realismus und Symbolismus angesiedelt. Zu ihren Arbeiten gehören großformatige Skulpturen, Porträtbüsten, Reliefs und genrehafte Statuetten. Darüber hinaus entstand ein zeichnerisches Werk mit Radierungen und Aquarellen, wobei hier Landschaften und Stillleben als Motive hinzukamen. Sie stellte 1889 Arbeiten im Schwedischen Nationalmuseum in Stockholm aus. Es folgten ab 1891 wiederholt Teilnahmen im Pariser Salon. Besonderen Erfolg erzielte sie dort 1899 mit der Skulptur L’obsédé. Zudem beteiligte sie sich an der Pariser Weltausstellung 1900, wo sie eine Bronze-Medaille erhielt.

In den ersten Ehejahren unternahm das Paar Benedicks-Bruce zahlreiche Reisen, darunter nach Südfrankreich, Rom, Venedig und auf die Insel Capri. Das Paar bezog 1894 in Paris eine Wohnung im Künstlerviertel Cité fleurie. 1895 brachen beide zu einem Kurzbesuch nach Kanada auf, wo sie vor allem in Hamilton zu Gast waren. 1899 kaufte das Paar ein großes Grundstück auf der Insel Gotland, wo Carolina Benedicks-Bruce bereits in ihrer Kindheit die Ferien verbracht hatte. Das acht Kilometer nördlich von Visby gelegene Haus nannte das Paar Brucebo und zog hier 1900 dauerhaft ein. Bis 1906 wurde das Haus erheblich erweitert. Im Winter 1903/1904 war das Paar auf Korsika. William Blair Bruce starb im November 1906 im Alter von 49 Jahren. 29 Gemälde ihres Mannes stiftete Carolina Benedicks-Bruce seiner Geburtsstadt Hamilton. Diese Bruce Collection bildete den Grundstock der heutigen Art Gallery of Hamilton.

Carolina Benedicks-Bruce lebte bis zu ihrem Tod 1935 auf Brucebo. Sie setzte sich in Schweden für zahlreiche Initiativen ein. So war sie eine Unterstützerin im Kampf zur Erlangung des Frauenwahlrechts und stiftete mit dem Blair-Bruce-Fonds Mittel für archäologische Forschungen auf Gotland. Zudem interessierte sie sich für den Denkmalschutz und förderte beispielsweise den Erhalt des alten Burmeisterska huset, einem Fachwerkhaus aus dem 17. Jahrhundert in Visby. Ihr Anwesen Brucebo dient bis heute kulturellen Zwecken. Die Kunststiftung Brucebostiftelsen fördert mit Stipendien den Aufenthalt von jungen kanadischen und schwedischen Künstlern auf Brucebo. Das von der Stiftung unterhaltene Künstlermuseum Brucebo zeigt zahlreiche Kunstwerke von Carolina Benedicks-Bruce und ihrem Mann. Das umliegende Grundstück ist heute als Naturschutzgebiet Brucebo geschützt.


Werke in öffentlichen Sammlungen (Auswahl)



Literatur




Commons: Carolina Benedicks-Bruce – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Personendaten
NAME Benedicks-Bruce, Carolina
ALTERNATIVNAMEN Benedicks-Bruce, Karolina; Benedicks, Carolina Maria
KURZBESCHREIBUNG schwedische Bildhauerin und Grafikerin
GEBURTSDATUM 28. Oktober 1856
GEBURTSORT Stockholm
STERBEDATUM 16. Februar 1935
STERBEORT Väskinde

На других языках


- [de] Carolina Benedicks-Bruce

[en] Carolina Benedicks-Bruce

Carolina Maria Benedicks-Bruce (28 October 1856 – 16 February 1935) was a Swedish sculptor. After studies at the Academy of Arts in Sweden she went to France, at first to study and later to live and work at the artists' colony in Grez-sur-Loing where she met her husband William Blair Bruce. With him she returned to Sweden and together they created the artists estate Brucebo on Gotland, which was later established as a nature reserve. She also worked actively with the preservation of heritage buildings, women's right to vote and establishing the Swedish Women's Voluntary Defence Organization.

[es] Carolina Benedicks-Bruce

Carolina Maria Benedicks-Bruce (Estocolmo, 28 de octubre de 1856 - Gotland, 16 de febrero de 1935) fue una escultora sueca.

[fr] Carolina Benedicks-Bruce

Carolina Benedicks-Bruce, née le 28 octobre 1856 et morte le 16 février 1935, est une sculptrice suédoise. Après des études à l'Académie royale des arts à Stockholm, sa ville natale, elle s'installe en France, à Paris, pour continuer sa formation artistique, puis dans la colonie d'artistes de Grez-sur-Loing où elle rencontre son mari, le peintre canadien William Blair Bruce. À partir de 1900, elle s'installe avec lui dans l'île de Gotland où ils achètent le domaine de Brucebo, devenu après la mort de Carolina une réserve naturelle et un musée. Elle s'est également impliquée activement dans la préservation des édifices patrimoniaux ainsi que dans l'action en faveur du droit de vote des femmes.

[ru] Бенедикс-Брюс, Каролина

Каролина Бенедикс-Брюс (швед. Carolina Benedicks-Bruce, полное имя Carolina Maria Benedicks-Bruce; 1856—1935) — шведская художница и скульптор.



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