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Margaret Raspé, geborene Ranke, (* 1933 in Breslau) ist eine international arbeitende deutsche Künstlerin, Fotografin und Filmemacherin, die seit Anfang der 1970er Jahre durch ihre performativen Experimentalfilme als Wegbereiterin des feministischen künstlerischen Films bekannt wurde. Von 1971 bis 1974 entstanden Filme mit dem selbst entwickelten „Kamerahelm“. Hinzu kamen Video- und Audioarbeiten, Performances und Installationen, Malerei und Zeichnungen, Bildhauerei und Architektur, sowie Arbeiten, die in Gärten und Landschaften den Gegensatz von Natur und Zivilisation thematisierten. Beispielsweise stieg die Künstlerin als Performerin öffentlich in industriell verseuchte Flüsse.


Leben


1939 eingeschult in Berlin, machte Margaret Raspé 1951 ihr Abitur in Lindau am Bodensee. Nach einer Schneiderlehre mit Gesellenprüfung, 1951 bis 1954 in Bonn, folgte zwischen 1954 und 1957 das Studium der Malerei und Mode an der Kunstakademie München bei Kaspar, und an der Hochschule für Bildende Künste, Berlin, Mode bei Lemcke, Malerei bei Janisch. 1957 Heirat mit Gerhard Raspé, 1958–61 drei Töchter. 1958 bis 1970 Arbeit als Modedesignerin und Ausbildung bei der Atemtherapeutin Frieda Goralewski. 1969 Scheidung.


Werk


Wiederaufnahme der künstlerischen Arbeit ab 1970. Erfindung des Kamerahelms 1971, erste Experimentalfilme. 1974 Mitglied der London Filmmakers Coop und Film-Coop Berlin. Mit dem 1971 von ihr erfundenen Kamerahelm konnte sie filmen und gleichzeitig mit den Händen tätig sein. Als Eigenproduktionen entstanden Filme wie „Alle Tage wieder - let them swing“, als Aufzeichnungen weiblicher Handlungen in der Küche. 1978 wurde sie Mitglied der Neuen Gesellschaft für Bildende Kunst, NGBK, Berlin. Als Mitglied der NGBK Arbeitsgruppe wurde sie Mitorganisation der Ausstellung Unbeachtete Produktionsformen, und anderer Ausstellungen in Berlin und Italien, deren übergreifendes Thema „Zeit und Bewegung im Raum“ war. Erste öffentliche Installationen. Zwischen 1978 und 1985 drehte sie den Dokumentarfilm „Anasteria - Das Fest der Feuerläufer von Lagadas“ in Griechenland. 1984 bis 1993 Ausstellungen zum Thema Kunst und Natur, im Garten Rhumeweg 26, Berlin. Organisation von Ausstellungen mit Berliner Künstlern im Palazzo Ruini, Reggio nell’Emilia, Italien.

1985 bis 1990 Zeichenlehrerin am Lette-Verein Berlin, Abteilung Mode. 1991–92 Lehrauftrag an der TU Berlin, Abteilung Architektur. Weitere Lehrtätigkeit an Kunsthochschulen in London, Amsterdam, Breda, Wien, Ljubljana, Zagreb, Belgrad, Hamburg, Braunschweig.

Die Künstlerin schuf ein vom Kunstmarkt weitgehend unabhängiges, künstlerisch autarkes und unorthodox ausgeprägtes Werk. Ihr Haus im Rhumeweg war ein beliebter Treffpunkt für bekannte Künstler, Musiker, Schriftsteller und Theoretiker: Walter Aue, Günter Brus, Limpe Fuchs, Joel Fisher, Ludwig Gosewitz, Dick Higgins, Allison Knowles, Otto Muehl, Arnulf Rainer, Tomas Schmit, Peter Kubelka, Hermann Nitsch, Gerhard Rühm, Rudolf Valenta, Oswald Wiener und andere.

Im Film, Sieben Frauen, Teil der Trilogie Formen der Liebe des Filmregisseurs Rudolf Thome ist Margaret Raspé eine der Darstellerinnen.

Die Künstlerin lebt und arbeitet meist in Berlin, und einen Teil des Jahres auf Karpathos, Griechenland.

Die Filme von Margaret Raspé werden in der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen, Berlin archiviert.[1]


Film und Video


Die Filme mit dem Kamerahelm, gedreht zwischen 1971 und 1983, dauern zwischen 4 und 30 Minuten. Als Ton gibt es nur das Geräusch des Filmprojektors. Dabei setzte die Künstlerin die damals leichtesten Kameras ein, die unkompliziert zu beschaffen waren: Agfa Super 8. Der Kamerahelm nach dem Muster von Margaret Raspé hält einen vor das Blickfeld montierten Rahmen und eine Kamera auf gleicher Höhe in Blickrichtung. Die Künstlerin sieht durch den Rahmen, was die Kamera aufzeichnet. Diese Kontrolle der subjektiven Zentralperspektive erlaubt eine besonders präzise und spontane Führung der sogenannten „Subjektiven Kamera“, eine direkt subjektive, an den Körper gebundene Kamera, die alle Bewegungen der Augen und des Kopfes einbezieht.

Inhaltlich zeigen die Filme teils die Umformung des Materials während des Kochens als symbolisch alchemistischer Prozess. Zerschneiden, zerstückeln, neu zusammensetzen. Nach den Küchenfilmen entstand ein Zeichenfilm und zwei Malereifilme.

Vorführungen und Seminare

Neben den Filmen mit dem Kamerahelm gibt es einen Werkteil der aus Dokumentarischen Filmen, Filminstallationen und Videoinstallationen besteht. Ein Beispiel ist Fernsehfrühstück, eine Videoinstallation 1994 in der Einzelausstellung Ecce Homo - Modulazioni, Galeria AlphaCentauri, Parma.

Erster Text über die Filme mit dem Kamerahelm von der Film und Videokünstlerin Monika Treut.


Performance



Installationen



Gartenausstellungen


Die Künstlerin veranstaltete im Garten ihres Hauses in Berlin Gartenausstellungen mit bekannten Künstlern, unter anderen mit Henning Christiansen, Joan Jonas, Rolf Julius, Wolf Kahlen und Timo Kahlen und Emmett Williams.


Fotoarbeiten



Sonstige Werke



Einzelausstellungen



Gruppenausstellungen



Eigene Publikationen



Publikationen über Werk und Künstlerin



Mitgliedschaften



Einzelnachweise


  1. „Alle Tage wieder – let them swing! Zur Aktualität der Filme von Margaret Raspé.“ 18.–21. September 2014, Kino Arsenal, Berlin; 26.–28. September 2014, Weltkulturen Museum, Frankfurt/Main
  2. Kunstverein Braunschweig: Margaret Raspé & Clara Bausch, Rückprojektion, 09.08.2017. 24. August 2017, abgerufen am 9. Juni 2018.
  3. http://www.madeleinebernstorff.de/seiten/raspe/programm.html
Personendaten
NAME Raspé, Margaret
KURZBESCHREIBUNG deutsche Filmkünstlerin, Videokünstlerin, Performerin
GEBURTSDATUM 1933
GEBURTSORT Breslau, Deutschland



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