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Carl Johann Rabus (* 30. Mai 1898 in Kempten; † 28. Juli 1983 in Murnau am Staffelsee) war ein expressionistischer Künstler, der von den Nationalsozialisten verfolgt wurde. Nach 1945 beschäftigte er sich intensiv mit der abstrakten Malerei.

Carl Rabus
Carl Rabus

Leben


Rabus studierte von 1916 bis 1918 bei Angelo Jank an der Münchner Akademie.Von 1918 bis 1919 nahm er am Ersten Weltkrieg teil. Danach hatte er ersten Ausstellungen bei Hans Goltz in München und bei Herwarth Walden in der Sturm-Galerie in Berlin. Ab 1923 arbeitete Rabus in Berlin als Buch- und Zeitschriftenillustrator. Er veröffentlichte unter anderem in den Zeitschriften Eulenspiegel, Orchideengarten und Jugend. In den Folgejahren entwickelte er sich weiter. Es entstanden Federzeichnungen, Tuschzeichnungen, Holz- und Linolschnitte, die einen breiten Raum seiner Anfangsjahre einnehmen, Bleistiftzeichnungen, Aquarelle, Ölgemälde; später auch Hinterglasbilder und handgeknüpfte Wandteppiche. Viele seiner Werke entstanden in den Jahren bis 1974 „vor Ort“: unter anderem in Spanien, in Frankreich, Österreich, Italien, im früheren Jugoslawien, in der Schweiz und in Belgien, wo er Asyl erhalten hatte. Dort würdigte James Ensor, einer der großen Maler seiner Zeit, den jungen Deutschen so: „Ein mitreißender Aquarellist mit Maß. Man sieht Carl Rabus, den jenseits der Norm Schaffenden, als einen der Großen“. Wenige Jahre später schrieb Albert Einstein aus den USA an Carl Rabus unter anderem: „Ich habe Ihr Werk erhalten und bin beeindruckt von der Unmittelbarkeit der Wirkung Ihrer Zeichnungen“ – gemeint war der 15 teilige Linol-Zyklus „Die Passion“.

1927 kehrte der junge Künstler nach seinen Berliner Jahren nach München zurück. Rabus war früh der Assoziation revolutionärer bildender Künstler (ASSO) beigetreten und sah sich 1934 zur Emigration nach Wien gezwungen, wo er die jüdische Fotografin Erna Adler, seine spätere Ehefrau, kennen lernte. In Wien stellte er bei Würthle, im Hagenbund und in der Neuen Galerie aus. Aufgrund des drohenden Anschlusses Österreichs ans Deutsche Reich flohen beide nach Brüssel, wurden jedoch nach dem Einmarsch des deutschen Militärs in Belgien am 10. Mai 1940 verhaftet. Erna Adler kam wieder frei; Carl Rabus wurde in das Internierungslager St. Cyprien in Südfrankreich transportiert. Dort entstanden Zeichnungen, die als eindrucksvolle Zeugnisse des Lageraufenthaltes erhalten geblieben sind. Im Lager traf er auch den deutschen Maler Felix Nussbaum, der später mit seiner Frau im KZ Auschwitz ermordet wurde. Im Nussbaum Museum Osnabrück ist Rabus mit verschiedenen Werken vertreten.

1943 wurde Carl Rabus wegen Rassenschande erneut verhaftet und ins Gefängnis nach Wien gebracht. 1944 heirateten Carl Rabus und Erna Adler. Nach dem Krieg erfolgten wechselnde Aufenthalte in Essen, München und Brüssel, wo er ein großes Wandgemälde im Helikopter Bahnhof der Fluggesellschaft Sabena malte. Vorübergehend hielt er sich auch in den USA und in Israel auf, wo er in diversen Galerien seine Bilder ausstellte. In den Nachkriegsjahren änderte er seinen künstlerischen Stil und entwickelte abstrakte Grafiken und Ölgemälde. 1974 ließen sich Carl und Erna Rabus in Murnau nieder. 1983 starb Carl Rabus beim Baden im Staffelsee. Seine Witwe Erna erzählte später: „Ich stand am Ufer und konnte ihm nicht helfen“.


Werke



Buchillustrationen



Werke in Sammlungen



Ausstellungen



Gemeinschaftsausstellung



Ehrungen



Literatur




Personendaten
NAME Rabus, Carl
ALTERNATIVNAMEN Rabus, Carl Johann (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Maler und Grafiker
GEBURTSDATUM 30. Mai 1898
GEBURTSORT Kempten
STERBEDATUM 28. Juli 1983
STERBEORT Murnau am Staffelsee

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- [de] Carl Rabus

[en] Carl Rabus

Carl Johann Rabus (May 30, 1898 – July 28, 1983) was a German expressionist artist and painter who was persecuted by the Nazis.[1][2]



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