Fritz Tröger (* 19. Mai 1894 in Dresden; † 5. April 1978 ebenda) war ein deutscher Maler und Grafiker, Mitglied der Dresdner Sezession 1932 und der Künstlergruppe Das Ufer.
Leben
Grab von Fritz Tröger auf dem Dresdner Heidefriedhof
Fritz Tröger wurde 1894 als Sohn von Richard Tröger, Unteroffizier im Dienstgrad eines Zeugfeldwebels, in Dresden geboren. Fritz Tröger litt an einem chronischen Ohrenleiden und war stark schwerhörig. Von 1900 bis 1905 besuchte er die Bürgerschule und von 1905 bis 1911 die städtische Realschule. Von 1911 bis 1915 absolvierte er die Fachschule für das Schneidergewerbe in Dresden und arbeitete als Volontär in verschiedenen Schneiderbetrieben.
Von 1915 bis 1918 studierte Tröger an der Staatlichen Akademie für Kunstgewerbe in Dresden bei Margarete Junge und Paul Rößler. Von 1918 bis 1925 folgte ein Studium an der Kunstakademie in Dresden, u.a. bei den Professoren Max Feldbauer, Otto Hettner und Otto Gußmann. In den Jahren 1919 und 1920 war er als Kostümbeirat am Hof- und Landestheater Meiningen tätig. Im Jahr 1924 unternahm er eine Studienreise nach Italien.
Ab 1925 war Tröger als freischaffender Maler in Dresden tätig. Er unternahm 1927 eine Studienreise nach Spanien und Portugal und war von 1928 bis 1930 Lehrer an der Kunstschule von Guido Richter in Dresden. Tröger unternahm 1929 eine Studienreise in die Tschechoslowakei und nach Österreich und 1930 eine Studienreise nach Frankreich. Von 1929 bis 1935 war er außerdem Lehrer an der Heeres-Handwerker-Schule in Dresden.
Zwischen 1929 und 1933 experimentierte Tröger mit keramischer Wandmalerei in der Meißner Porzellanmanufaktur und fertigte einige Wandbilder. Fritz Tröger war Mitglied der Künstlergruppe Freie Künstlerschaft Sachsen um Peter August Böckstiegel, Conrad Felixmüller, Otto Griebel, Gustav Alfred Müller und Friedrich Skade.[1] Im Jahr 1932 wurde Fritz Tröger Mitglied der Dresdner Sezession 1932.[2]
Die Stellung Tröger als Künstler in der Nazizeit ist zwiespältig. Er war seit 1933 Mitglied der NSDAP. Obwohl 1937 im Rahmen der Aktion „Entartete Kunst“ Bilder Trögers beschlagnahmt und vernichtet wurde, konnte er von 1942 bis 1944 an der Großen Deutschen Kunstausstellung in München teilnehmen.
Ab 1936 besaß Tröger in Laske bei Kamenz ein Landatelier und fand nach eigenen Worten eine „zweite Heimat“. Er wurde 1947 Mitglied der Künstlergruppe Das Ufer. Ab 1949 folgten regelmäßige Studienaufenthalte in der MTS (Maschinen-Traktoren-Station) Barnitz bei Meißen sowie ab 1951 Arbeitsaufenthalte im Braunkohlenwerk „John Schehr“ in Laubusch bei Hoyerswerda. Er leitete dort den Zirkel für künstlerisches Volksschaffen und verfügte seit 1961 über einen Werkvertrag.
1955: Berlin, Zeitgenössische Deutsche Grafik, Pergamonmuseum
1956: Dresden, Zu Ehren der dritten Parteikonferenz, Albertinum
1956: Dresden, 750 Jahre Dresden, Albertinum
1956: Freital, Dresdner Künstler, Haus der Heimat. Heimat- und Bergbaumuseum
1956: Halle, Deutsche Landschaft, Galerie Moritzburg
1957: Dresden, Bezirksausstellung Dresden. Zu Ehren des 40. Jahrestages der sozialistischen Oktoberrevolution, Albertinum
1963: Dresden, Sozialistische Gegenwartskunst und proletarisch-revolutionäre Kunst des 20. Jahrhunderts, Gemäldegalerie Neue Meister
1963: Dresden, Kunstausstellung Kühl, gemeinsam mit Pol Cassel
1966: Berlin, Fritz Tröger. Ausstellung in Berlin. Arbeiten 4 Jahrzehnte von 1925 bis 1966, VEH Moderne Kunst
1970: Berlin, Auferstanden aus Ruinen, Altes Museum
1971: Dresden, Vom Werden des neuen Menschen, Gemäldegalerie Neue Meister
1978: Berlin, Revolution und Realismus. Revolutionäre Kunst in Deutschland 1917 bis 1933, Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie
1979: Berlin, Weggefährten. Zeitgenossen. Bildende Kunst aus drei Jahrzehnten, Altes Museum
1980: Dresden, Kunst im Aufbruch. Dresden 1918–1933, Gemäldegalerie Neue Meister, Albertinum
1981: Altenburg, Dresdner Grafik von der „Brücke“ bis zur Gegenwart, Staatliches Lindenau-Museum
1981: Frankfurt/Oder, Über das Antlitz der Arbeiterklasse in unserer bildenden Kunst, Galerie Junge Kunst
1982: Dresden, Dem Frieden verpflichtet, Armeemuseum der DDR
1983: Burgk, Druckgraphik der DDR. Arbeiten der alten Künstler-Generation, Neue Galerie Burgk
1984: Dresden, „Das Ufer“, Pretiosensaal des Dresdener Schlosses
1985: Dresden, Grafik aus Dresdner Werkstätten, Galerie Rähnitzgasse 8, Dresden
1985: Dresden, Malerei aus Dresden 1945–1985, Galerie Rähnitzgasse 8, Dresden
1988: Berlin, Künstler im Klassenkampf, Museum für Deutsche Geschichte
1988: Berlin, Kunst & Arbeit, Neue Berliner Galerie im Alten Museum
1989: Dresden, Kunst – Akademie – Dresden. Malerei, Grafik, Plastik von Lehrern und Schülern im 20. Jahrhundert, Galerie Rähnitzgasse 8, Dresden
2011: Bautzen, Fritz Tröger. Gemälde und Arbeiten auf Papier, Museum Bautzen
2011/12: Dresden, Neue Sachlichkeit in Dresden. Malerei der Zwanziger Jahre von Dix bis Querner, 1. Oktober 2011 – 8. Januar 2012, Kunsthalle im Lipsius-Bau
Werkdokumentation (Auswahl)
1966: Fritz Tröger. Ausstellung in Berlin. Arbeiten 4 Jahrzehnte von 1925 bis 1966. Klappkatalog mit biografischen Daten und einem Text von Hans Schulz sowie 13 Schwarz-Weiß-Abbildungen von Zeichnungen und Gemälden, VEH Moderne Kunst 1966.
1976: Fritz Tröger. Gemälde. Keramische Malerei. Grafik der dreissiger Jahre. Faltblatt mit einem Text von Fritz Tröger und 3 Schwarz-Weiß-Abbildungen von Zeichnungen, Kleine Galerie des VEB Verlag der Kunst, Dresden 1976.
2018: Fritz Tröger. Alltag und Sachlichkeit. Ausstellungskatalog mit Texten von Anja Himmel und Michael Böhlitz, Galerie Himmel, Dresden 2018, 134 Seiten mit 113 farbigen Werkabbildungen sowie Lebenslauf und biografischen Fotos (ohne ISBN).
Literatur
Tröger, Fritz. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts.Band4: Q–U. E. A. Seemann, Leipzig 1958, S.472.
Tröger, Fritz. In: Dietmar Eisold (Hrsg.): Lexikon Künstler in der DDR. Verlag Neues Leben, Berlin, 2010. ISBN 978-3-355-01761-9, S. 961
Martin Papenbrock, Gabriele Saure (Hrsg.):Kunst des frühen 20. Jahrhunderts in deutschen Ausstellungen: Teil 1. Ausstellungen deutscher Gegenwartskunst in der NS-Zeit. Verlag und Datenbank für Geisteswissenschaften, Weimar 2000, ISBN 3-89739-041-8, doi:10.1466/20061109.28.
Karin Müller-Kelwing: Die Dresdner Sezession 1932 – Eine Künstlergruppe im Spannungsfeld von Kunst und Politik. Hildesheim (u.a.) 2010, zugleich: Dissertation, TU Dresden 2008, ISBN 978-3-487-14397-2, S. 202–203, 380.
Fritz Tröger. In: Birgit Dalbajewa (Hrsg.): Neue Sachlichkeit in Dresden. Sandstein Verlag, Dresden 2011, ISBN 978-3-942422-57-4, S.309–311.
Einzelnachweise
Karin Müller-Kelwing:Die Dresdner Sezession 1932 – Eine Künstlergruppe im Spannungsfeld von Kunst und Politik. Georg Olms Verlag, Hildesheim 2010, ISBN 978-3-487-14397-2, S.386.
Karin Müller-Kelwing:Die Dresdner Sezession 1932 – Eine Künstlergruppe im Spannungsfeld von Kunst und Politik. Georg Olms Verlag, Hildesheim 2010, ISBN 978-3-487-14397-2, S.202–203.
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