Heinrich Friedrich Brehmer (geläufiger Name Friedrich Brehmer, * 25. November 1815[1] in Hannover; † 1. Januar 1889 ebenda) war ein deutscher Medailleur, Münzgraveur und Goldschmied[2][Anm. 1] und das führende Mitglied des Hannoverschen Künstlervereins.[1]
Grabmal von Friedrich Brehmer auf dem Stadtfriedhof Engesohde in Hannover
Leben
Medaille des Münzgraveurs auf das am 21. September 1861 enthüllte Ernst-August-Denkmal zu Ehren des verstorbenen Königs Ernst August; Stahlstiche aus dem Ernst August Album1 (silberner) Taler des Königreichs Hannover von 1865 mit dem Porträt von König Georg V., der Künstlersignatur „BREHMER F.“ am Halsabschnitt und dem Buchstaben B für den Münzmeister Theodor Wilhelm Brüel
Heinrich Brehmer war der Sohn eines königlich hannoveranischen Münzarbeiters. Nach einer Lehre als Goldschmied war er von 1834 bis 1847 in Paris bei Augustin-Alexandre Dumont und Étienne-Jules Ramey beschäftigt. Doch schon in dieser Zeit war er – anfangs als freier Mitarbeiter – ab 1846 unter anderem für die Münze Hannover (Prägestätte) tätig. Ebenfalls im Jahr 1846 trat Brehmer dem Hannoverschen Künstlerverein bei, war von 1862 bis 1870 einer der Geschäftsführer dieser Künstlervereinigung. Er war hier vor allem mit dem Maler Edmund Koken befreundet.[2]
In Hannover fertigte Brehmer ab 1848 die Prägestempel für fast alle Münzen des Königreichs Hannover an.
Für seine Porträts der Landesherren Ernst August und Georg V. verlieh ihm Georg 1857 die Goldene Ehrenmedaille für Kunst und Wissenschaft.[2]
1864 erhielt Brehmer eine Festanstellung an der königlichen Münze bei einem Festgehalt von 800 Talern.[2] Sein hervorragender Ruf, vor allem als Porträtist, war bis über die Landesgrenzen bekannt und verschaffte der Münze Hannover viele Aufträge benachbarter Staaten. So gestaltete Brehmer unter anderem Münzen für das Herzogtum Braunschweig (ab 1864), für die Stadt Bremen (unter anderem den Börsentaler von 1864), die Stadt Hamburg (jährlich 2000 Dukaten), das Großherzogtum Oldenburg und das Fürstentum Schaumburg-Lippe. Daneben schuf er zahlreiche hochkünstlerische Medaillen zu den unterschiedlichsten Anlässen.
Heinrich Bremers Grabmal mit einer von dem Bildhauer Wilhelm Engelhard geschaffenen Büste findet sich in Hannover auf dem Stadtfriedhof Engesohde[2] in Abteilung 40R, Grabnummer 24.[3]
Brehmer-Abend
Heinrich Brehmer hinterließ dem Hannoverschen Künstlerverein 6000 Goldmark aus seinem Vermögen. Der jährlich zum Geburtstag des Künstlers am 25. November mit dem sogenannten „feuchten Gedeck“ gefeierte „Brehmer-Abend“ des Vereins geht auf diese Hinterlassenschaft zurück.[2]
Bronze-Kopf-Relief des Grabmals von Karl Karmarsch
Literatur
Brehmer, Heinrich. In: Rudolf Vierhaus (Hrsg.): Deutsche Biographische Enzyklopädie (DBE). 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Band2: Brann–Einslin. De Gruyter, Berlin 2005, ISBN 3-11-094656-4, S.37–38 (books.google.de).
Heinrich Nützel:Brehmer, Friedrich. In: Ulrich Thieme, Felix Becker (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band4: Bida–Brevoort. Wilhelm Engelmann, Leipzig 1910, S.572 (Textarchiv– Internet Archive).
Allgemeines Künstlerlexikon. Band 14, S. 79f.
Wilhelm Rothert: Allgemeine Hannoversche Biografie. (in Frakturschrift), Band 2: Im Alten Königreich Hannover 1814–1866. Sponholtz, Hannover 1914, S. 98–105.
Helmut Zimmermann: Der hannöverschen Porträts zweite Folge. Illustriert von Rainer Osswald. Harenberg, Hannover 1984, ISBN 3-89042-008-7, S. 76ff.
Johannes Kretzschmar: Die königliche Münze zu Hannover. In: Zeitschrift des Historischen Vereins für Niedersachsen 1902, S. 4–63, bes. S. 43ff. (Textarchiv– Internet Archive).
Leonard Forrer: Biographical dictionary of medallists. Bd. 1, London 1904, S. 116 (Digitalisat).
Wilhelm Rothert: Allgemeine Hannoversche Biografie, Bd. 2, Im Alten Königreich Hannover 1814–1866. Sponholtz, Hannover 1914, S. 98–99.
Ortwin Meier: Heinrich Friedrich Brehmer. Der Meister der deutschen Porträtmedaille des 19. Jahrhunderts. Lax, Hildesheim 1927.
Hugo Thielen: Brehmer, Heinrich Friedrich. In: Dirk Böttcher, Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein, Hugo Thielen: Hannoversches Biographisches Lexikon. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2002, ISBN 3-87706-706-9, S. 70 u.ö. (books.google.de).
Davon abweichend wurde in der Datenbank der Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Bibliothek (s.d., Stand: 11. Juli 2016) das Todesdatum 2. Januar 1889 angegeben.
Einzelnachweise
Brehmer, Heinrich Friedrich in der Datenbank Niedersächsische Personen (Neueingabe erforderlich) der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek (GWLB), zuletzt abgerufen am 11. Juli 2016.
Hugo Thielen: Brehmer, Heinrich Friedrich. In: Hannoversches Biographisches Lexikon, S. 70. u.ö. (books.google.de).
Karin van Schwartzenberg (Verantw.): Ehrengräber und Gräber bedeutender Persönlichkeiten auf dem Stadtfriedhof Engesohde. Faltblatt DIN A3 mit Übersichtsskizze, hrsg. von der Landeshauptstadt Hannover, Der Oberbürgermeister, Fachbereich Umwelt und Stadtgrün, Bereich Städtische Friedhöfe, Sachgebiet Verwaltung und Kundendienst, Hannover, 2012.
Franz Rudolf Zankl: Ehrenmedaille für Kunst und Wissenschaft. In: Hannover Archiv. Blatt K 34.
Bild (Mementodes Originals vom 26. Februar 2015 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/katalog.beethoven-haus-bonn.de
Stefan Krmnicek, Marius Gaidys: Gelehrtenbilder. Altertumswissenschaftler auf Medaillen des 19. Jahrhunderts. Begleitband zur online-Ausstellung im Digitalen Münzkabinett des Instituts für Klassische Archäologie der Universität Tübingen (= Von Krösus bis zu König Wilhelm. Neue Serie, Band 3). Universitätsbibliothek Tübingen, Tübingen 2020, S. 82f. (online).
Hugo Thielen: Koken, Johann Edmund Gottfried. In: Hannoversches Biographisches Lexikon. S. 207 (books.google.de).
Hugo Thielen: Bandel, Joseph Ernst von. In: Hannoversches Biographisches Lexikon. S. 38 (books.google.de).
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