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Hermann Steinfurth (* 18. Mai 1823 oder 1824[1] in Hamburg; † 7. Februar 1880 ebenda) war ein deutscher Maler und Grafiker der Düsseldorfer Malerschule und der Hamburger Schule.

Schwarz-Weiß-Abbildung eines Selbstporträts, Hamburger Kunsthalle
Schwarz-Weiß-Abbildung eines Selbstporträts, Hamburger Kunsthalle
Die Erziehung des Jupiter auf dem Berge Ida auf Kreta, 1846
Die Erziehung des Jupiter auf dem Berge Ida auf Kreta, 1846
Diana wird von Aktäon im Bade überrascht, 1847, Hamburger Kunsthalle
Diana wird von Aktäon im Bade überrascht, 1847, Hamburger Kunsthalle
Schlafende Venus und Amor (Hermann Steinfurth zugeschrieben)
Schlafende Venus und Amor (Hermann Steinfurth zugeschrieben)
Porträt Georg Ernst Harzen, Hamburger Kunsthalle
Porträt Georg Ernst Harzen, Hamburger Kunsthalle
Schwarz-Weiß-Abbildung des Porträts von Johann Matthias Commeter, nach einem Porträt des Malers Robert Schneider, 1876, Hamburger Kunsthalle
Schwarz-Weiß-Abbildung des Porträts von Johann Matthias Commeter, nach einem Porträt des Malers Robert Schneider, 1876, Hamburger Kunsthalle
Schwarz-Weiß-Abbildung des Porträts von Hermann Wilhelm Soltau, vor 1861, Hamburger Kunsthalle
Schwarz-Weiß-Abbildung des Porträts von Hermann Wilhelm Soltau, vor 1861, Hamburger Kunsthalle
Schwarz-Weiß-Abbildung des Porträts einer Dame in Schwarz, vor 1865, ausgestellt 1906 in Berlin, Hamburger Kunsthalle
Schwarz-Weiß-Abbildung des Porträts einer Dame in Schwarz, vor 1865, ausgestellt 1906 in Berlin, Hamburger Kunsthalle
Schwarz-Weiß-Abbildung des Porträts von Christian Petersen, vor 1873, Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg
Schwarz-Weiß-Abbildung des Porträts von Christian Petersen, vor 1873, Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg
Ausschnitt einer monochromen Abbildung des Porträts von August Abendroth, vor 1868, Hamburger Kunsthalle
Ausschnitt einer monochromen Abbildung des Porträts von August Abendroth, vor 1868, Hamburger Kunsthalle
Badende Kinder, heliografische Reproduktion
Badende Kinder, heliografische Reproduktion

Leben


Hermann Steinfurth wurde als Sohn des Eisen- und Kurzwarenhändlers Friedrich Steinfurth am 18. Mai 1823 oder 1824 in Hamburg geboren.[2] Seine erste künstlerische Ausbildung erhielt er von Gerdt Hardorff dem Älteren, der an der Gelehrtenschule des Johanneums Zeichenlehrer war. 1841 reiste er nach Düsseldorf, wo er als Privatschüler bei Karl Ferdinand Sohn Porträtmalerei studierte und danach an der Kunstakademie Düsseldorf bei Friedrich Wilhelm von Schadow in der 1. Malklasse.[3] Es folgte eine Studienreise nach Belgien und in die Niederlande, wo er Bildnisse von Anthonis van Dyck kopierte, um seine Fertigkeiten in der Porträtkunst zu verfeinern. 1847 kehrte er nach Hamburg zurück. Er hatte sein Atelier in der Straße Herrengraben 97 am Herrengrabenfleet, wo auch das Geschäft seines Vaters nach dem Großen Brand von 1842 war (das alte Wohn- und Geschäftshaus Mühlenbrücke 139 brannte ab[4]) und auch sein Bruder Friedrich wohnte.[5]

1848 gewann Hermann Steinfurth einen vom Hamburger Künstlerverein veranstalteten Wettbewerb und bekam dadurch den Auftrag, das dreiteilige Altarbild für die neue Hauptkirche Sankt Petri zu malen. Um Studien für das Altarbild zu machen, reiste er nach München und Düsseldorf und malte schließlich das dreiteilige Altarbild in Düsseldorf, wo er im Jahr 1850 in der Meisterklasse von Josef Wintergerst wieder an der Kunstakademie Historienmalerei studierte.[6] Als er mit dem Auftrag fertig war, lieferte er das Bild ab, das 1851 vom Hamburger Künstlerverein der Hauptkirche Sankt Petri gestiftet wurde. Auf dem Mittelteil befand sich die Auferstehung Christi. Das Mittelteil wurde im Zweiten Weltkrieg bei einem der Luftangriffe der Operation Gomorrha zerstört. Die Kirche selbst blieb aber sonst weitgehend unbeschadet.[7] Auch die Seitenteile blieben unbeschadet. Auf dem linken Teil ist der Apostel Petrus abgebildet, nach der Apostelgeschichte 10,14, und auf dem rechten Teil Paulus, nach Römer 14,17. Unten auf dem Bild von Paulus befindet sich die Inschrifttafel mit der Inschrift:[8]

„Als Altarbild gestiftet in die Sanct Petrikirche vom Hamburger Künstlerverein Anno Domini 1851“

1851 trat er eine längere Reise durch Deutschland, Österreich und Italien an. Seit 1853 wirkte er in Hamburg, nur durch gelegentliche kleine Reisen unterbrochen. 1863 hatte sein Vater das Geschäft aufgegeben und Hermann Steinfurth hatte nun sein Atelier in der Bohnenstraße 17, wohnte aber Bohnenstraße 3. 1867 wohnte er dort immer noch, hatte aber sein Atelier in der Fuhlentwiete 92. 1870 bis 1877 wohnte und arbeitete er Koppel 93 und 94. Von 1877 bis zu seinem Tod wohnte und arbeitete er dann in der Lüneburger Straße 3 (jetzt Stralsunder Straße 3) am Hansaplatz im zweiten Stock.

1877 bot er an, an der 1862 von der Patriotischen Gesellschaft gegründeten Gewerbeschule, die sich im Gebäude des Museums für Kunst und Gewerbe befand und die Vorläuferin der heutigen Hochschule für bildende Künste Hamburg war, eine Klasse fürs Aktzeichnen zu leiten. Sie sollte zur Vorbereitung für diejenigen sein, die sich auf den Besuch einer Kunstschule vorbereiteten. Das Angebot wurde angenommen und die Klasse eingerichtet mit ihm als Lehrer.[9] Der lebenslang unverheiratet gebliebene Hermann Steinfurth unterrichtete dort bis 1880 und verstarb nach einem schweren Leiden am 7. Februar desselben Jahres im Alter von 56 Jahren in Hamburg. Er vermachte der Hamburger Kunsthalle, der er im Vorjahr schon ein Gemälde schenkte, einige Ölgemälde. Die Kunsthalle ehrte ihn daraufhin mit einer Gedächtnisausstellung.

Hermann Steinfurth war Mitglied des Hamburger Künstlervereins sowie des Kunstvereins in Hamburg und war bei beiden Vereinen eine Zeit lang Vorsitzender. Zudem war er Mitglied im Düsseldorfer Künstlerverein Malkasten,[10] dessen Vorgängerverein Crignic er seit 1846 auch schon angehörte.[11] Er war Gründungsmitglied und Stellvertretender Vorsitzender des Düsseldorfer Schachvereins,[12] dessen ersteres Schachturnier beim Künstlerverein Malkasten 1855 stattfand.[13] Später gehörte er dem Kuratorium der 1871 gegründeten Gesellschaft für vervielfältigende Kunst in Wien an. Er war zudem auch Mitglied der Allgemeinen Deutschen Kunstgenossenschaft.[14]


Schüler (Auswahl)



Ausstellungen (Auswahl)


Postum


Werkverzeichnis (Auswahl)


Maße: Breite × Höhe


Literatur




Commons: Hermann Steinfurth – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. In unterschiedlichen Nachschlagewerken wird teils der 18. Mai 1823, teils der 18. Mai 1824 angegeben. Wiederum abweichend gibt Daelen 1908 den 28. August 1822 an.
  2. Friedrich Steinfurth im Hamburger Adressbuch von 1823. Er führte den Familienbetrieb J. M. Steinfurth et Comp. (Johann Moritz Steinfurth et Comp.)
  3. Im Findbuch (Verlinkung zur PDF-Datei unten auf der Seite) der Schülerlisten der Kunstakademie Düsseldorf
  4. Karte des Brandgebietes mit Uhrzeiten, Windrichtungen und Verlauf des Brandes
  5. Hamburger Adressbuch von 1849
  6. Nachweis Studium 1850 bei Josef Wintergerst
  7. St. Petri Hamburg auf der Website hamburg.de
  8. S. 83 in Die Bau- und Kunstdenkmale der Freien und Hansestadt Hamburg. Band 3, 1968
  9. Hermann Steinfurth in Nordlicht: 222 Jahre : die Hamburger Hochschule für Bildende Künste am Lerchenfeld und ihre Vorgeschichte, Junius Verlag 1989
  10. Bestandsliste, Malkasten Archiv
  11. Fußnote, S. 27 in Leben und Werk des badischen Hofmalers Georg Otto Eduard Saal, PDF-Datei
  12. Nachweis Schachverein, PDF-Datei
  13. Nachweis erstes Turnier beim Künstlerverein Malkasten
  14. Mitgliederliste der Allgemeinen Deutschen Kunstgenossenschaft
  15. Nachweis (Memento vom 8. Juli 2007 im Internet Archive) 4. Gemäldeausstellung in Bremen und Eröffnung der neuen Kunsthalle Bremen
  16. Erwähnung des Gemäldes in einem Bericht über die Ausstellung
  17. Ausstellungen (Memento vom 28. Mai 2007 im Internet Archive) Kunsthalle Bremen
  18. Beschreibung der Zeichnungen
  19. Eintrag im Ausstellungskatalog von 1879 (Digitalisat)
  20. Nachweis Internationale Ausstellung der graphischen Künste
  21. Ausstellungen (Memento vom 29. Oktober 2014 im Internet Archive) im Kunstverein in Hamburg (PDF-Datei)
  22. Das herrschaftliche Wohnhaus, Hamburgischer Correspondent, 7. Juli 1911, S. 9
  23. Ausstellungskatalog, Altona 1912
  24. Ausstellungsverzeichnis 1932
  25. Schwarz-weiße Abbildung des Selbstbildnisses
  26. Frühjahrsausstellung – Der Hamburger Künstlerverein im Hause des Kunstvereins in: Altonaer Nachrichten, 15. April 1935, S. 2
  27. Nachweis (Memento vom 12. August 2017 im Internet Archive) Verkauf des Bildes auf der Website vom Bildarchiv Foto Marburg
  28. Das Gemälde bei Dorotheum
  29. Abbildung des Porträts, das Ludwig Knaus zeigt auf der Website vom Bildarchiv Foto Marburg
  30. Beschreibung und eine Seite weiter Abbildung des Porträt Wilhelm Daniel Vivie
  31. Wilhelm Daniel Vivie bei MyHeritage mit Abbildung
  32. Abbildung des Porträts, das Hermann Soltau zeigt auf der Website vom Bildarchiv Foto Marburg
  33. Abbildung Selbstbildnis
  34. Abbildung des Porträts, das August Abendroth zeigt
  35. Abbildung des Porträts, das Carl Heine zeigt in der Sammlung Online der Hamburger Kunstahllet
  36. Aufgeführt im Katalog der wertvollen Sammlung Dr. G. Blohm, Galerie Commeter, 1927
  37. Abbildung des Porträts, das Johann Matthias Commeter zeigt
  38. Abbildung des Porträts, das Valentin Ruths zeigt
  39. Abbildung des Ölgemäldes eines Herrn
  40. Nachweis von der Existenz des Porträts und der Grafiken
  41. Abbildung Der Tartaros (auch Der Tantarus / Der Tartarus) auf hamburger-kunsthalle.de
  42. Nachweis Die Bekehrung des Heiligen Paulus
  43. Informationen zum Gemälde bei VAN HAM
  44. Informationen zu dem Porträt der Mutter in der Sammlung Online der Hamburger Kunsthalle
Personendaten
NAME Steinfurth, Hermann
KURZBESCHREIBUNG deutscher Maler und Grafiker
GEBURTSDATUM 18. Mai 1823 oder 18. Mai 1824
GEBURTSORT Hamburg
STERBEDATUM 7. Februar 1880
STERBEORT Hamburg



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