Karl Heinz Engelin (* 17. Oktober 1924 in Memel; † 1. Dezember 1986 in Hamburg[1]) war ein deutscher Bildhauer.
Barhäuptiger Soldat, 1955, beim Breisacher StephansmünsterErzbischof Ansgar (mit Gemeinde), ca. 1962, Hamburg-LangenhornFlötenspieler mit Stier, 1962, Hamburg-Barmbek-SüdMann und Pferd, 1963, Hamburg-HornVögel, 1970, Hamburg-DulsbergFlügelturm, 1979, Hamburg-St. PauliDer Faulenzer, 1984, Hamburg-VolksdorfEinigkeitssymbol, 1986, Hamburg-Hohenfelde
Leben
1942 wurde Karl Heinz Engelin zum Militärdienst herangezogen und absolvierte an der Marineschule Kiel eine Ausbildung zum Wachingenieur auf einem U-Boot. Nach dem Militärdienst im Zweiten Weltkrieg und der Internierung arbeitete Engelin ab 1945 als Pferdeknecht in Ostholstein. 1947 absolvierte er sein Abitur im Schloss Plön. Anschließend studierte er Kunstgeschichte an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und absolvierte gleichzeitig bis 1949 eine Steinmetzlehre. Bei dem Abschluss bekam er zwei Auszeichnungen. Anschließend war er an der Bauhütte des Freiburger Münsters tätig. Engelin studierte danach an der Staatlichen Akademie der bildenden Künste in Freiburg, wo er Meisterschüler bei Wilhelm Gerstel war. 1953 erhielt er den Preis der Akademie Freiburg. Es folgte ein Studienaufenthalt in Paris, wo er an der Académie de la Grande Chaumière in Paris bei Ossip Zadkine studierte. 1954 heiratete er seine Studienkollegin aus der Freiburger Zeit Gisela Hommes, die sich fortan Gisela Engelin-Hommes nannte und begann ein Studium an der Landeskunstschule Hamburg bei Edwin Scharff. Im darauffolgenden Jahr war er als Bronzegießer an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart tätig, angeleitet durch H. Heinzel. Ab 1959 hatte Engelin mit seiner Frau Gisela Engelin-Hommes ein gemeinsames Atelier in Hamburg am Hansaplatz 14.[2] Mit ihr hatte er eine Tochter und zwei Söhne.[3] Von 1963 bis 1970 folgte seine Zusatzausbildung in Bronzeguss, Schmelz- und Schweißverfahren für Edelstahl. 1980 wurde er ausgezeichnet mit dem Verdienstkreuz am Bande.
Engelin fertigte unter anderem über 40 Aufträge in Hamburg als Kunst am Bau oder als Kunst im öffentlichen Raum. Er schuf vorwiegend figürliche Plastiken, aber wendete sich auch der abstrakten Plastik zu. Er ist unter anderem mit Werken in den Sammlungen des Augustinermuseums in Freiburg, der Stadt Stuttgart, des Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte in Schleswig, der Stiftung Ohm in Hamburg, des Hotels Grand Elysée (Sammlung Block) in Hamburg, der Behörde für Kultur und Medien in Hamburg, der SAGA Unternehmensgruppe und der Hamburger Sparkasse vertreten.[4]
Engelin wurde auf dem Friedhof Ohlsdorf (westlich des Areals Grabmal-Freilichtmuseum Heckengarten) beigesetzt. Seine Skulptur Der Faulenzer wurde als Relief von seiner Frau in den Grabstein hineingearbeitet.[5]
Der Faulenzer, 1984, Hamburg-Volksdorf (Schwarz-Weiß-Abbildung)
Kissenstein für Karl Heinz Engelin von Gisela Engelin-Hommes, Friedhof Ohlsdorf
Werke (Auswahl)
1955: Barhäuptiger Soldat beim Breisacher Stephansmünster[6]
196?: Der Gekreuzigte, Bronzeplastik, Gnadenkirche in Cuxhaven[7]
1960: Kompositionen mit Figuren, Bronzeplatte, Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung, Hamburg-Eimsbüttel[8]
1960: Der Kaufmann als Mittler zwischen den Völkern, Skulptur, Staatliche Handelsschule mit Wirtschaftsgymnasium Weidenstieg, Hamburg-Eimsbüttel
1961: Sitzender Mann, Skulptur im Schulgarten der Grundschule Hohe Landwehr 19, Hamburg-Hamm (Hamm-Nord)
Ca. 1962: Erzbischof Ansgar (mit Gemeinde), an der Fassade des 1962 eingeweihten Gemeindehauses der Ansgarkirche in Hamburg-Langenhorn, Wördenmoorweg 22
1962: Flötenspieler und Stier, Bronze, Bramfelder Straße 9 / Flachsland, vor dem ehemaligen Haus der Jugend Flachsland, Hamburg-Barmbek-Süd
1962: Paar auf Pferd, Bronze, Franzosenkoppel / Spreestraße, Hamburg-Lurup – SAGA Unternehmensgruppe
1963: Mann und Pferd, Bronze, Manshardtstraße 115, Hamburg-Horn
1963: Pferdebändiger, Bronze, Schöneberger Straße 55a, Berliner Platz 13, Hohenhorst in Hamburg-Rahlstedt – SAGA Unternehmensgruppe[9]
1964: Faulenzer, Skulptur, Schule Rellinger Straße, Hamburg-Eimsbüttel
1964: Metamorphose, Bronze, Höhe 60 cm – Skulpturengarten der Stiftung Ohm, Röntgenstraße 57, Hamburg-Fuhlsbüttel
Um 1965: Ursprungsform I, Bronze – Skulpturengarten der Stiftung Ohm, Röntgenstraße 57, Hamburg-Fuhlsbüttel
Um 1965: Ursprungsform II, Bronze – Skulpturengarten der Stiftung Ohm, Röntgenstraße 57, Hamburg-Fuhlsbüttel
Ca. 1965: Christusfigur, Taufsteindeckel, Altarleuchter, Johanneskirche (Friedrichsgabe), Norderstedt
Engelin, Karl Heinz. In: Heinz Spielmann: Bildhauer in Hamburg 1900–1972, Berufsverband bildender Künstler Hamburgs (Hrsg.), Hans Christians Verlag, Hamburg 1972, ISBN 978-3-7672-0194-1 (nicht paginiert).
Karl Heinz Engelin. Plastik, Skulptur, Objekt, Radierung, Zeichnung, Lithographie. Busse Verlag, Herford, 1979 (mit einem Geleitwort von Gerhard Wietek)
Karl Heinz Engelin. In: Elisabeth Axmann (Red.): Künstler in Hamburg, Kulturbehörde Hamburg (Hrsg.), Christians Verlag, Hamburg 1982, ISBN 978-3-7672-0749-3 (nicht paginiert)
Karl-Heinz Engelin. In: Heinz Zabel: Plastische Kunst in Hamburg – Skulpturen und Plastiken im öffentlichen Raum, 2. Auflage, Dialog-Verlag, Reinbek 1987, ISBN 3-923707-15-0, S. 23, 27, 31, 37, 41, 42, 48, 50, 51, 58, 60, 68, 76–78, 96, 100, 117
Volker Plagemann (Hrsg.): Kunst im öffentlichen Raum. Ein Führer durch die Stadt Hamburg. Junius Verlag, Hamburg 1997, ISBN 3-88506-275-5, S. 118, 120, 135, 138
SAGA GWG: Kunst im Quartier. Hamburgs großer Vermieter fördert Kultur in den Stadtteilen. Beispiele aus acht Jahrzehnten von Friederike Weimar und Ute Janssen, Hamburg 2008, S. 64, 65, 70, 71, 76–79 (PDF-Datei)
Maike Bruhns: Engelin, Karl Heinz. In: Der neue Rump. Lexikon der bildenden Künstler Hamburgs. Hrsg.: Familie Rump. Überarbeitete Neuauflage des Lexikons von Ernst Rump. Ergänzt und überarbeitet von Maike Bruhns, Wachholtz, Neumünster 2013, ISBN 978-3-529-02792-5, S. 113
Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg: Kunst im öffentlichen Raum im Alstertal und in den Walddörfern, Hamburg, 30. Januar 2018, S. 5, 6 (PDF-Datei)
Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg: Kunstwerke im öffentlichen Raum, Hamburg, 14. August 2018, S. 4, 13, 14, 16, 20–22, 27, 31 (PDF-Datei)
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