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Karl Rudolf Hennemann (* 24. August 1884 in Waren (Müritz); † 20. März 1972 in Schwerin) war ein deutscher Maler, Grafiker und Holzschneider.


Leben


Karl Hennemann wurde 1884 in Waren (Müritz) als zweites von sechs Kindern eines Tiefbauingenieurs geboren. Anfang 1890 zog die Familie auf Grund der beruflichen Tätigkeit des Vaters nach Güstrow und 1898 nach Schwerin, wo der Vater nun als Ingenieur bei der Landesregierung arbeitete. Hennemann besuchte in Schwerin das Gymnasium an der Domschule. Das Elternhaus unterstützte schon frühzeitig seinen Wunsch, Maler zu werden.

Seine Ausbildung begann 1901 mit dem Studium an der Kunstgewerbeschule Hamburg; nach einem Semester ging er noch 1901 an die Kunstschule Berlin. Anschließend studierte er 1903–1905 an der Hochschule für Bildende Künste Berlin-Charlottenburg und 1905–1907 an der Akademie der Bildenden Künste München bei Karl Raupp.[1] In den Jahren 1908/09 folgte weiterer Unterricht beim Landschaftsmaler Hans Licht in Berlin und 1910–1916 die Fortsetzung der Studien bei Friedrich Kallmorgen in Charlottenburg.

Karl Hennemann heiratete 1912 die Malerin Helene Bartsch (1885–1964),[2] und war ab diesem Jahr in Berlin freiberuflich tätig.[3] Beide waren mit Hans Kollwitz und Ottilie Ehlers-Kollwitz befreundet.[4] Das Ehepaar hatte eine Tochter und einen Sohn.

Mehrere Reisen führten Hennemann in die verschiedenen Regionen Deutschlands, nach Skandinavien, in die Schweiz und nach Italien. Die Eindrücke aus der Welt der norwegischen Fjorde wie auch die Alpen wurden von ihm in mehreren Gemälden verewigt. 1918 wurde er Mitglied der Berliner Künstlervereinigung und ab 1920 auch der Freien Vereinigung der Grafiker in Berlin. Ab 1920 beschäftigte er sich zunehmend als Autodidakt auch mit dem Holzschnitt, wobei anfangs wirtschaftliche Gründe ausschlaggebend waren. Mit geringerem Materialaufwand waren hier bessere Verkaufsaussichten zu erwarten. Dieser Kunstart blieb er bis ins hohe Alter verbunden. Insbesondere in den 1930er und 1940er Jahren verbrachte Hennemann mit seiner Frau viel Zeit in und um Ahrenshoop.[5] Im September 1943 wurde sein Atelier bei einem Bombenangriff zerstört, wobei ein Großteil seiner Arbeiten verbrannte.

Karl Hennemann übersiedelte nach der Ausbombung nach Schwerin und bewohnte mit seinem Bruder Hans gemeinsam ein Haus in der Schelfstadt. 1944 wurde er für sein Schaffen mit dem John-Brinckman-Preis geehrt. In Schwerin hatte er freundschaftlichen Kontakt zu den Schriftstellern Hermann Glander und Rudolf Schaller sowie zu den bildenden Künstlern Rudolf Gahlbeck, Erich Venzmer und Vera Kopetz. Hennemann war Mitglied im Verband Bildender Künstler der DDR. Als mit zunehmendem Alter das Arbeiten mit dem Stichel schwieriger wurde, begann er noch ein neues Kapitel: das Aquarell.

Karl Hennemann verstarb im März 1972 in seinem 88. Lebensjahr und wurde auf dem Schweriner Alten Friedhof begraben.


Werk


„[…] Seine von innerem Leben durchdrungenen Landschaften mit blühenden Bäumen, weiten Feldern und knorrigen Eichen sind in ihrer liebenswerten Feinteiligkeit, ohne dabei naturalistisch zu sein, mit großer künstlerischer Meisterschaft erfaßt. Das trifft besonders für das grafische Werk zu. Aber auch in der Malerei leistete er Bleibendes. Seine Bilder strahlen stimmungsvolle Zurückgezogenheit aus. Sie sind anspruchslos im Sujet und ausdrucksstark in ihrer künstlerischen Umsetzung.“

Katalogtext[6]

Werke (Auswahl)


Sein Nachlass, das gesamte grafische Werk sowie 70 Gemälde befinden sich heute im Staatlichen Museum Schwerin.


Ausstellungen


Alle weiteren Ausstellungen im Staatlichen Museum Schwerin


Literatur





Einzelnachweise


  1. Immatrikulation von Karl Hennemann, Matrikelbuch 1905. Akademie der Bildenden Künste München, abgerufen am 11. März 2015.
  2. Grete Grewolls: Wer war wer in Mecklenburg und Vorpommern. Das Personenlexikon. Hinstorff Verlag, Rostock 2011, ISBN 978-3-356-01301-6, S. 4100.
  3. Hennemann, Karl. In: Berliner Adreßbuch, 1914, Teil 1, S. 1143. „Landschaftsmaler; Charlottenburg, Friedrich-Karl-Platz 9 III“.
  4. Jutta Bohnke-Kollwitz (Hrsg.): Käthe Kollwitz. Briefe an den Sohn. 1904 bis 1945. Siedler-Verlag, Berlin 1992, ISBN 3-88680-250-7, S. 286.
  5. Helene Hennemann-Bartsch auf schmidt-auktionen.de
  6. Karl Hennemann. In: 100 Jahre Mecklenburgische Malerei: Juli–August 1976. Staatliches Museum Schwerin, Schwerin 1976, S. 11–12
  7. Grete Grewolls: Wer war wer in Mecklenburg und Vorpommern. Das Personenlexikon. Hinstorff Verlag, Rostock 2011, ISBN 978-3-356-01301-6, S. 4094 f.
  8. Hennemann, Karl. In: Kürschners Graphiker-Handbuch: Deutschland, Österreich, Schweiz. De Gruyter, Berlin 1959, S. 70.
  9. Digitalisierte Kataloge aller „Großen Deutschen Kunstausstellungen“ 1937-1944. auf arthistoricum.net, abgerufen am 11. März 2015.
  10. Kulturbund zur Demokratischen Erneuerung Deutschlands: Jahresschau 1945 der Kunstschaffenden aus Mecklenburg-Vorpommern im Landesmuseum zu Schwerin vom 25. November bis 31. Dezember 1945. Schwerin 1945 (SLUB Dresden [abgerufen am 11. Oktober 2021]).
Personendaten
NAME Hennemann, Karl
ALTERNATIVNAMEN Hennemann, Karl Rudolf (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Landschaftsmaler, Grafiker und Holzschneider
GEBURTSDATUM 24. August 1884
GEBURTSORT Waren (Müritz)
STERBEDATUM 20. März 1972
STERBEORT Schwerin



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