Carl Philipp Fohr (* 26. November 1795 in Heidelberg; † 29. Juni 1818 in Rom) war ein bedeutender Landschaftsmaler der deutschen Romantik.
Fohr im Alter von 22 Jahren (Porträt von Carl Barth), Kurpf. Museum HeidelbergFohr: Der Luisenplatz in Darmstadt zur Zeit der Freiheitskriege, gemalt 1814; das Alexanderpalais noch im Ursprungszustand
Leben
Fohr begann das Studium der Malerei nach einer Ausbildung bei Friedrich Rottmann weitgehend als Autodidakt. Der Darmstädter Hofrat und Maler Georg Wilhelm Issel entdeckte ihn 1810 und lud ihn 1811 nach Darmstadt ein. Dort lernte er den Kammersekretär und Historiker Johann Philipp Dieffenbach kennen, der ihn mit der Erbprinzessin Wilhelmine Luise von Baden bekanntmachte, von der er finanziell unterstützt wurde und kleine Aufträge erhielt.
Später studierte er an der Akademie in München, wo er mit dem Kunststudenten Ludwig Sigismund Ruhl befreundet war und von ihm das Malen in Öl lernte. Die Studien an der Münchner Akademie brach er jedoch vorzeitig ab, um zu Fuß nach Oberitalien und später nach Rom zu reisen. Dort schloss er sich kurzzeitig dem Kreis der Nazarener um Peter von Cornelius, Philipp Veit und Friedrich Overbeck an, entwickelte jedoch zunehmend einen eigenen Stil. Mit dem Tiroler Landschaftsmaler Joseph Anton Koch, dessen Arbeiten seinen Stil beeinflussten, teilte er sich in Rom ein Atelier.
Eine seiner wichtigsten Arbeiten ist der Entwurf eines Gruppenbildes der deutschen Künstler in Rom, im Café Greco. 1816 ging er nach Heidelberg, wo er sich der Burschenschaft Teutonia um Karl Follen anschloss.[1] Am 29. Juni 1818 ertrank Fohr beim Baden im Tiber.
Sein jüngerer Bruder Daniel Fohr war ebenfalls Landschaftsmaler, zeitweise bekleidete er die Position eines badischen Hofmalers.
Karl Philipp und Daniel Fohr sind Urgroßonkel des Malers Christian Schad.
Romantische Landschaft in Italien
Literarisch wurde sein Leben in der Erzählung Fohr von Peter Härtling behandelt.
Werke
Die Wasserfälle von Tivoli
Blick auf das Stift Neuburg bei Heidelberg (1813)
Burg Ehrenberg am Neckar (1813/1814)
Das Heidelberger Schloß vom Weg zum Königsstuhl aus (1814)
Studentenversammlung im Wirtshaus zu Neuenheim (1814)
Das Heidelberger Schloß von Osten mit drei Studenten (1815)
Selbstbildnis Carl Philipp Fohrs im militärischen Schnürrock (1815/16)
Adolf August Ludwig Follen (1816)
Das Rosenwunder der heiligen Elisabeth von Thüringen (1816/17)
Drei Entwürfe der deutschen Künstler in Rom (1817/18)[2]
Peter Märker: Carl Philipp Fohr 1795–1818. Monographie und Werkverzeichnis. Hirmer Verlag, München 2015, ISBN 978-3-7774-2174-2.
Ph. Dieffenbach: Das Leben des Malers Karl Fohr. Darmstadt 1823.
Friedrich Pecht:Fohr, Carl. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band7, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S.147f.
Arthur von Schneider:Fohr, Carl Philipp. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band5, Duncker & Humblot, Berlin 1961, ISBN 3-428-00186-9, S.283–285(Digitalisat).
Kurt Schwarzweller: Karl Philipp Fohr 1795-1818. Frankfurt am Main 1968 (Städelsches Kunstinstitut, Ausstellungskatalog).
Ulrike Andersson, Annette Frese: Carl Philipp Fohr und seine Künstlerfreunde in Rom. Zum 200. Geburtstag des Heidelberger Künstlers. Kehrer Verlag, Heidelberg 1995, 248 S. (Ausstellungs Katalog des Kurpfälzischen Museums Heidelberg).
Carl Philipp Fohr: Romantik – Landschaft und Historie. Katalog der Zeichnungen und Aquarelle im Hessischen Landesmuseum Darmstadt und Gemälde aus Privatbesitz. Anlässlich der gleichnamigen Ausstellung vom 17. Dezember 1995 bis zum 3. März 1996 im Hessischen Landesmuseum Darmstadt und vom 25. April bis zum 20. Juli 1997 im Haus der Kunst München. Bearbeitet von Peter Märker. Darmstadt 1995.
Allgemeines Künstlerlexikon. Band 16, 2004, S. 504.
Peter Härtling: Tage mit Echo. Zwei Erzählungen. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2013.
Roland Dotzert et al.: Stadtlexikon Darmstadt. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2006, ISBN 3-8062-1930-3, S. 255.
Helge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band II: Künstler. Winter, Heidelberg 2018, ISBN 978-3-8253-6813-5, S. 209–211.
ausführlich mit Abb. Wilhelm Schlink: Verletzliche Gesichter. Bildnisse deutscher Künstler im 19. Jahrhundert. In: Freiburger Universitätsblätter. Heft 132, 1996, S. 131–151, freidok.uni-freiburg.de (PDF; 7,4MB).
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