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Leonor Fini (* 30. August 1907 in Buenos Aires; † 18. Januar 1996 in Paris) war eine italienische surrealistische Malerin.[1]

Leonor Fini, 1936 porträtiert von Carl Van Vechten
Leonor Fini, 1936 porträtiert von Carl Van Vechten

Leben und Werk


Leonor Fini war die Tochter der aus Triest stammenden Malvina Braun Dubich, deren Mutter südslawische, deutsche und venezianische Vorfahren hatte und deren Vater aus Sarajewo stammte. Die Familie von Finis Vater stammte aus Benevento. 1909 verließ ihre Mutter heimlich ihren Mann in Argentinien und kehrte nach Triest zurück, wo Leonor Fini aufwuchs. 1923 erhielt sie einen Schulverweis wegen Aufsässigkeit und bildete sich fortan autodidaktisch in der Familienbibliothek weiter.

1925 zog Fini nach Mailand, wo sie bis 1937 lebte und bereits erste Porträts als Auftragsarbeiten anfertigte. Hier fand 1929 die erste Ausstellung ihrer Bilder statt – zusammen mit Werken von Arturo Nathan und Carlo Sbisà. Dort machte sie auch die Bekanntschaft von Giorgio de Chirico. 1936 malte sie ein Porträt von Gogo Schiaparelli, der Tochter der Modeschöpferin Elsa Schiaparelli.[2]

1937 hielt sich Leonor Fini zum ersten Mal in Paris auf, wo sie mit den surrealistischen Malern, darunter Künstlern wie Salvador Dalí, Max Ernst, Man Ray, André Pieyre de Mandiargues oder Georges Bataille, Freundschaft schloss. Allerdings stand sie den Manifesten und den von ihr als dogmatisch empfundenen Vorstellungen ablehnend gegenüber.

In den 1940er Jahren lebte sie vorwiegend in Monte Carlo, wo eine Reihe von Porträts bekannter Persönlichkeiten, zum Beispiel von Jean Genet, Anna Magnani, Jacques Audiberti, Alida Valli und Suzanne Flon, entstand. 1942 lernte sie in Monte Carlo den italienischen Konsul Stanislao Lepri kennen, der zur Malerei wechselte und bis zu seinem Tode 1980 ihr Lebensgefährte war. Ab 1943 setzte mit der Arbeit zu Mandiargues Buch Dans les Années sordides ihr Werk als Illustratorin ein, in dem sie eine Vielzahl von Buchillustrationen beispielsweise zu Werken von Oskar Panizza, de Sade, Charles Baudelaire oder William Shakespeare schuf.

Mit der Arbeit an Bühnenbildern und Kostümen für das Ballett Le Palais de Cristal von George Balanchine für die Pariser Oper begann Leonor Finis Arbeit für Theater, Ballett und Oper, die sie für den Rest ihres Lebens begleitete. Unter den Stücken, die sie künstlerisch umsetzte, waren unter anderem Wagners Tannhäuser (1963), Lucrecia Borgia von Victor Hugo (1964) oder Le balcon von Jean Genet (1969).

Nach 1945 erregte der junge Ernst Fuchs, der zeitweise in Paris lebte, ihre Aufmerksamkeit. In den Siebzigern schrieb Leonor Fini unter anderem drei Romane und setzte ihre Bekanntschaft mit Giorgio de Chirico und Alberto Moravia fort.

1994 bereitete sie mit dem Editeur Joe F. Bodenstein in Paris eine Ausstellung ihrer Graphiken und Zeichnungen für das Museum Europäische Kunst auf Schloss Nörvenich vor, um an die Ausstellungserfolge früherer Jahre in Deutschland anzuknüpfen. Vorher hatte sie über Jahre hinweg Ausstellungen in Hamburg, Düsseldorf, Berlin, München, Köln und Bonn (Galerie Hermann Wünsche). Zur graphischen Retrospektive in Anwesenheit der Malerin kam es jedoch durch den Tod der Künstlerin nicht mehr.

Leonor Fini war die Cousine des Jazzmusikers und Malers Oscar De Mejo, Ehemann von Alida Valli.


Rezeption


Viele ihrer Gemälde handeln von erotischen Phantasien und dem Tod. Finis Schaffen fand bereits zu Lebzeiten hohe internationale Beachtung. Nach ihrem Ableben wurde sie durch eine Ausstellung in der „Galerie de Minsky“ in Paris geehrt.


Ausstellungen



Literatur





Einzelnachweise


  1. Geburtsjahr nach Encyclopædia Britannica
  2. Frau mit Eigensinn in Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung vom 19. Januar 2014, Seite 35.
Personendaten
NAME Fini, Leonor
ALTERNATIVNAMEN Fini, Léonor
KURZBESCHREIBUNG argentinisch-französische Malerin des Surrealismus
GEBURTSDATUM 30. August 1907
GEBURTSORT Buenos Aires
STERBEDATUM 18. Januar 1996
STERBEORT Paris

На других языках


- [de] Leonor Fini

[en] Leonor Fini

Leonor Fini (30 August 1907 – 18 January 1996) was an Argentinian and Italian surrealist painter, designer, illustrator, and author, known for her depictions of powerful and erotic women.[1]

[es] Leonor Fini

Leonor Fini[1] (Buenos Aires, Argentina, 30 de agosto de 1907[2]-París, Francia, 18 de enero de 1996[3]) fue una artista y pintora surrealista argentina.[4][5]

[fr] Leonor Fini

Leonor Fini, pseudonyme d’Eleonor Fini, née à Buenos Aires (Argentine) le 30 août 1908 (ou 1907 pour quelques sources) et morte à Aubervilliers le 18 janvier 1996, est une artiste peintre surréaliste, graveuse, lithographe, décoratrice de théâtre et écrivaine française d'origine italienne.

[it] Leonor Fini

Leonor Fini (Buenos Aires, 30 agosto 1907 – Parigi, 18 gennaio 1996) è stata una pittrice, scenografa, costumista, scrittrice, illustratrice e disegnatrice italiana.

[ru] Фини, Леонор

Леонор Фини (фр. Leonor Fini; 30 августа 1908 (1908-08-30), Буэнос-Айрес — 18 января 1996, Париж) — аргентинская художница-сюрреалист, дизайнер, иллюстратор и автор, известная своими изображениями влиятельных и эротичных женщин[10].



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