Manfred Kielnhofer (* 28. Jänner 1967 in Haslach an der Mühl) ist ein österreichischer Maler, Bildhauer, Designer und Fotograf. Aufgrund seiner antisemitischen Äußerungen im Zusammenhang mit der geplanten Impfpflicht zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie wurden zahlreiche seiner Kunstwerke aus dem öffentlichen Raum entfernt.[1]
Manfred Kielnhofer (2006)Die "Wächter der Zeit" vor dem Französischen Dom am Berliner Gendarmenmarkt während des Festival of Lights 2011"Interlux-Chair", Lichtkunst-Objekt, gezeigt bei der Biennale für Lichtkunst Austria 2010Kielnhofer als Fotograf: Wasser Reflexionen, 2009
Leben
Manfred "KILI"[2] Kielnhofer absolvierte 1989 den Werkmeister Betriebstechnik und besuchte anschließend die Höhere Technische Bundeslehranstalt Linz, wo er 1995 maturierte. Die Beschäftigung mit Technik, Design und Kunst am Bau führte ihn zur eigenen künstlerischen Tätigkeit. Seit 2000 ist er als freischaffender Künstler in Linz an der Donau tätig. 2005 gründete er die Galerie Artpark. Seit 2005 ist Kielnhofer Mitglied der Bildrecht (Unternehmen), seit 2012 Mitglied beim International Sculpture Center NJ und Mitglied der Berufsvereinigung der bildenden Künstler Österreichs.
Werk
Im Jahr 2006 entstand die erste Statue Wächter der Zeit aus einer gestärkten alten Decke in der Galerie Artpark in Linz.
2009 schuf Kielnhofer eine Serie von neuartigen Aktfotografien. Dazu fertigte er in seinem Fotostudio eigens eine Wasserwanne an, die es ihm ermöglicht, die Modelle zusammen mit ihren Spiegelungen im Wasser zu fotografieren.[3] Eine Fotografie erschien als Titelseite in der New Yorker Print-Ausgabe EYES IN und weitere Fotos wurden in der Kronen Zeitung veröffentlicht.
Im Jahre 2010 entwickelte er gemeinsam mit Martina Schettina das Konzept zur ersten österreichischen Lichtkunstbiennale.[4] Der Interlux-Chair, Kielnhofers Beitrag zur Lichtkunst-Biennale, wurde in die Design-Datenbank des MAK in Wien aufgenommen.[5]
Im Jahr 2012 entstanden die ersten Miniaturwächter. Die Miniwächter haben eine limitierte Stückzahl, Maße von 54 × 36 × 34 cm und bestehen aus Kunststoff. Im folgenden Jahr 2013 wurden die ersten lebensgroßen Wächter der Zeit in Bronze in der Kunstgießerei Krismer gegossen.
"Wächter der Zeit" vor dem Brandenburger Tor in Berlin
Im Jahre 2014 wurden zum Festival of Lights auf dem Potsdamer Platz in Berlin drei großformatige Wächter aus Polyester (220 × 220 × 220 cm) gezeigt.
2015 erfolgte die erste Zusammenarbeit mit der Glasmanufaktur Berengo in Murano. Im Jahr 2016 wurden fünf stehende Wächter in lebensgroß aus weißem Carrara-Marmor gefertigt.
Im Jahr 2020 wurden von der Stadt Steyr drei sitzende Riesen mit je 220 cm Höhe mit goldener Lackierung von der Stadt Steyr angekauft und am Stadtplatz in Steyr ausgestellt.[6][7]
Ausstellungen
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2000–2005. (Auswahl): Allerton Art Gallery New York, Gallery Tampere Finnland, Citygalerie Linz, Giga Galerie Ansfelden, Filmproduktion Schattenperformance Hauptplatz Linz, Größtes Kinderbild der Welt, Galerie Gruppe Generali, Land-Kultur-Projekt Enns. Fassadengestaltung in Traun, Semperdepot Wien.
2006–2007. (Auswahl): Galerie Artpark Linz – Skulpturengarten, Galerie Fotopark Linz, Integrationsweltkugel auf Tournee, Timeguards auf Welttournee, Symposium – Egon Schiele Art Centrum – Český Krumlov 100 Jahre nach Egon Schiele
2008. Symposium of sculpture on wood in Italia Ossana, Galerie Fontaine Amstetten, Black Box Gallery Copenhagen/Linz, Kunstgarten Graz; Kunst am Bau: Dianabad Wien. * 2009. Cass Sculpture Fondation (UK), ArtVilnius (LT), Artfair Berlin-Arttower (DE), Mobile-Galerie Hörsching, Woka Lamps Wien
2010. Area 53 Wien, Schloss Steyregg near Linz, Neuköllner Kunstsalon Berlin (DE), Artfair Berlin-Arttower (DE), Galerie Kunst und Handel Graz, Kunstraum Ringstrassen, Biennale für Lichtkunst Austria 2010.
2011. NordArt, Kunstprojekt "ghost car", Festival of Lights Berlin
2012. Designmonat Graz, Skulpturensymposium Steiermark, Hartberg "Slow", Occupy Kassel, Die Wächter 100 Tage in Kassel, Festival of Lights Berlin, Kunstmesse Linz, Kunst und Antiquitätenmesse Wien.
2013. Galerie Liebau Burghaun Fulda, VBKW Künstlerparade Stuttgart, Art Bodensee, Österreichische Skulpturen der Gegenwart Schloss Tabor, Festival of Lights Berlin, art and antiques vienna fair, Kunstmesse Fulda, IC contemporary Istanbul art project, Wikam Art&Antiques fair vienna sculpture garden, Art&Antique vienna Hofburg.
2014. Wiener internationale Kunst & Antiquitätenmesse, Art&Antique Residenz Salzburg, Skulpturensommer, WIKAM im Schloss Laxenburg Galerie Szaal, Kunst in der Fabrik II im GIZ Rosegg, Art Stays Festival Ptuj Slovenia, Art Salzburg, Woodlands Waterway Arts Bench Competition, Texas USA, Festival of Lights Berlin, WIKAM Galerie Kunst und Handel, Art&Antique Hofburg Vienna
2015. TRIO Biennial Three-dimensional Rio de Janeiro Biennial, ArtPrize Grand Rapids, Michigan USA
2016 ArtPrize Grand Rapids Michigan USA, Susan Mains gallery Grenada, Galerie am Museum in Frauenau, Festival of Lights Berlin, Artigo Rio de Janeiro artfair, Light festival Kolding Denmark
2017 Spotlight Festival Bucharest RO, Muralharbor Linz A, Museum Modern Art Hünfeld D, Swell Sculpture Festival Gold Coast AUS, Festival of Lights Berlin
2011: NordArt 2011, Kunstwerk Carlshütte ISBN 978-3-9813751-2-1
2011: LOÖK, Designverständnis eines Bundeslandes ISBN 978-3-200-02461-8
2011: Festival of Lights, Berlin Impressionen
2011: 500 x Art in Public, Chris van Uffelen, Braun publishing ISBN 978-3-03768-098-8
2012: Kunstforum Bd. 217 dOCUMENTA (13), Ein Rundgang, Seite 80,81
2012: EYES IN - Collector's 9, World's Innovative Creators & their Masterpieces, Cover page 51-58 ISBN 978-0-9859043-0-2
2012: Berliner Morgenpost Titelseite, Festival of Lights
2013: ice contemporary istanbul Kunstmesse Istanbul, Seite 41–45
Kritik
Plagiatsverdacht
Zumindest seit 2020 stehen Kielnhofers Wächter der Zeit im Verdacht, Plagiate von Skulpturen anderer Künstler zu sein. Demnach wurde von der tschechischen Bildhauerin Anna Chromy, der Kielnhofer 2007 in einem Marmorstudio in Italien begegnete, erstmals 1992 der Mantel des Gewissens geschaffen. Ein solcher steht seit 1998 in einer Nische des Salzburger Doms am Kapitelplatz.[7] Chromys Skulpturen wurden in den folgenden Jahren weltweit aufgestellt.[9][10] Kielnhofer streitet Ähnlichkeiten mit Chromys Skulpturen nicht ab und verweist darauf, dass es mehrere Künstler gebe, die solche "gesichtslosen Skulpturen" schufen.[7]
Antisemitische Äußerungen
Kielnhofer, welcher sich selbst auch als „Piratenkünstler“ und als „Guerillakünstler“ bezeichnet, fiel in der Vergangenheit dadurch auf, seine Kunstwerke teils ohne Genehmigung bei Umweltbewegungen und Ausstellungen zu präsentieren. 2012 und 2017 hat Kielnhofer seine Guardians teils mit auch ohne Erlaubnis an verschiedenen Documenta-Standorten in Kassel aufgestellt, die Ausstellungsmacher zeigten ihm die kalte Schulter und ließen die Statuen mehrmals entfernen.[11]
Die Anschaffung von drei Statuen der Serie „Wächter der Zeit“ durch den Kulturstadtrat der Stadt Steyr, sorgte im Sommer 2020 ebenfalls für viel Kritik aus der Kunstszene. Die Statuen führten letztendlich zum Rücktritt der Stadtkulturbeirätin und Galeristin Frieda Pohlhammer, welche gegen den Ankauf von künstlerischer „Stangenware“ protestierte, da die Statuen ebenfalls in diversen Online-Handelshäusern angeboten werden.[12] Die Form der Statuen erinnert die Künstler an diverse popkulturelle Darstellungen und somit sei der künstlerische Wert zweifelhaft. Die Inhaberin der Porzellanmanufaktur Neuzeughammer Keramik Beate Seckauer wunderte sich über die intransparente Auswahl der vermeintlichen Kunstankäufe und forderte als Obfrau des Stadtkulturbeirates der Stadt Steyr mehr Mitsprache ihres Gremiums, was die kulturellen Angelegenheiten im Allgemeinen und die Kunst im Öffentlichen Raum im Besonderen betrifft.[13] Die Statuen bezeichnete sie als "Sondermüll".[7]
Die „Wächter der Zeit“ in Steyr wurden im Jänner 2022 im Auftrag des Bürgermeisters weggeräumt, nachdem sich der Künstler auf Instagram antisemitisch geäußert hat.[14][15] Unmittelbar nach dem Bekanntwerden der antisemitischen Postings via Social Media[16] wurde auch seitens der Städte Linz[17][18] und Scheibbs[19] erklärt, dass diese die Figuren entfernen werden. „Sprachlos und schockiert angesichts der perfiden Geschmacklosigkeit dieser Verschwörungstheorie“, zeigte sich der Direktor der Kultur GmbH des Landes Oberösterreich, Alfred Weidinger, gegenüber den OÖN. „Die Geisteshaltung des Autors dieser Illustration stellt eine Bedrohung aller demokratischen, humanen und solidarischen Werte in unserem Land dar. Auch künstlerische Freiheit ist nicht grenzenlos.“[20] In einem offenen Brief behauptet der Künstler Opfer eines Hackerangriffs gewesen zu sein, bestätigt aber einen Post mit jüdischem Bezug und impfkritischen Inhalt veröffentlicht zu haben.[21] Auf der Burgruine Waxenberg wurden die Figuren ebenfalls entfernt und der Verein Waxenberg Aktiv hat sich "von den Postings und Handlungen distanziert".[22]
MAK Datenbank (Mementodes Originals vom 2. November 2013 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/dip.mak.at
In: Kronen Zeitung online unter dem Titel "So schön kann Kunst sein". (Abgerufen am 15. Juni 2009.)
MAK-Museum für angewandte Kunst Wien (Mementodes Originals vom 6. Juli 2011 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/dip.mak.at(abgerufen am 30. September 2010)
Manfred Kielnhofer im MAK (Mementodes Originals vom 8. Oktober 2011 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/dip.mak.at
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