Wilhelm Gause (* 27. März 1853 in Krefeld, Rheinprovinz; † 13. Juni 1916 in Stein an der Donau, Niederösterreich) war ein deutsch-österreichischer Porträt- und Genremaler sowie Illustrator der Düsseldorfer Schule. Besondere Bedeutung haben seine Gruppenporträts, welche soziales Leben und besondere gesellschaftliche Ereignisse im Wien des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts darstellen.
Wilhelm Gause (um 1916)
Leben
Die neue Kunstakademie, Illustration in der Zeitschrift Die Gartenlaube, 1879
Gause studierte von 1870 bis 1872 an der Kunstakademie Düsseldorf Malerei. Dort waren Andreas und Karl Müller, Wilhelm Lotz, Heinrich Lauenstein und Wilhelm Roßmann seine Lehrer.[1] Außerdem nahm er seit 1871 Unterricht bei dem Maler Eduard von Gebhardt.[2] In Düsseldorf war Gause Mitglied des Künstlervereins Malkasten.[3] 1879 zog er nach Wien, wo er sich in Währing niederließ und sich einen Namen als Zeichner von Gouachen und Zeitungsillustrator machte. Seine Spezialität wurden betont realistische Darstellungen des Wiener Alltagslebens und gesellschaftlicher Ereignisse wie Bälle und Feste.[4] Er zeichnete für in- und ausländische Zeitungen, unter anderem für Die Gartenlaube und die Illustrirte Zeitung. Ein Auftraggeber und enger Freund war der Wiener Feuilletonist Eduard Pötzl. Gause beschickte regelmäßig bedeutende österreichische und internationale Ausstellungen. Auf der Internationalen Aquarellausstellung in Dresden erhielt er 1889 ein Ehrendiplom, auf einer Ausstellung von Zeitungen und Illustrationswerken in Paris die Silbermedaille. 1889 übersiedelte er nach Stein an der Donau. Seine drei Töchter Mini, Grete und Isolde widmeten sich ebenfalls der Malerei. Die Jüngste, Isolde (1905–1977), war eine Schülerin Eduard Zetsches.
Werke (Auswahl)
Auf der Internationalen Kunstausstellung Wien 1882, 1882Ein Sonntag in der Ägyptischen Abteilung des Kunsthistorischen Museums, 1893Hofball in Wien, 1900Ball der Stadt Wien, 1904
Auf der Internationalen Kunstausstellung Wien 1882, Öl auf Papier, 1882, Dahesh Museum of Art, New York City[5]
Wiener Stimmungsbilder, zahlreiche Illustrationen im Buch von Johannes Ziegler (mit einer Einleitung von Eduard Pötzl), Gerlach & Wiedling, Wien 1907
Jahrhundertfeier der Völkerschlacht von Leipzig vor dem Schwarzenberg-Denkmal, 1912
Literatur
Gause, Wilhelm. In: Friedrich von Boetticher:Malerwerke des 19. Jahrhunderts. Beitrag zur Kunstgeschichte. Band 1/1, Bogen 1–30: Aagaard–Heideck. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1891, S.359 (Textarchiv– Internet Archive).
Ludwig Eisenberg: Das geistige Wien. Künstler- und Schriftsteller-Lexikon. Mittheilungen über Wiener Architekten, Bildhauer, Bühnenkünstler, Graphiker, Journalisten, Maler, Musiker und Schriftsteller. Band 2, Daberkow, Wien 1892.
Gause, Wilhelm. In: Österreichisches Biographisches Lexikon. Band 1, Lfg. 5, 1957, S. 413 (biographien.ac.at).
Harry Kühnel: Der Illustrator und Maler Wilhelm Gause. In: Harry Kühnel (Hrsg.): Wilhelm Gause. Ölbilder – Aquarelle – Gouachen – Zeichnungen. Ausstellungskatalog Moderne Galerie Dominikanerkloster Krems, Krems 1979, S. 1–3.
Gause, Wilhelm. In: Detlef Lorenz: Reklamekunst um 1900. Künstlerlexikon für Sammelbilder. Reimer, Berlin 2000, ISBN 3-496-01220-X, S. 99 f.
Robert Eigenberger:Gause, Wilhelm. In: Ulrich Thieme (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band13: Gaab–Gibus. E. A. Seemann, Leipzig 1920, S.281 (Textarchiv– Internet Archive).
Bestandsliste, Webseite im Portal malkasten.org, abgerufen am 22. Juli 2017.
Elisabeth Heimann: Migrationsziel Wien. Die moderne Großstadt als Anziehungspunkt für Kunstschaffende und Mäzene. In: Elisabeth Röhrlich (Hrsg.): Migration und Innovation um 1900. Perspektiven auf das Wien der Jahrhundertwende. Böhlau Verlag, Wien 2016, ISBN 978-3-205-20258-5, S. 409 (Google Books).
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