Die städtische Galerie Stihl Waiblingen ist ein im Mai 2008 eröffnetes Ausstellungshaus, das auf Arbeiten auf bzw. aus Papier spezialisiert ist. Es werden drei Wechselausstellungen pro Jahr gezeigt. Zusammen mit der in unmittelbarer Nachbarschaft gelegenen Kunstschule Unteres Remstal und dem Haus der Stadtgeschichte bildet die Galerie ein Zentrum für Kunst und Kultur in Waiblingen zwischen der historischen Stadtmauer und dem Ufer der Rems.
Unterstützt wird die Galerie u.a. durch einen Freundeskreis mit über 400 Mitgliedern, „Freunde Galerie Stihl Waiblingen“.
Galerie Stihl Waiblingen
Architektur
Die städtische Galerie wurde 2008 eröffnet. Der Name der Galerie würdigt eine großzügige Spende der Eva Mayr-Stihl-Stiftung, welche den Bau der Galerie ermöglichte, und verweist gleichzeitig auf die Trägerin der Institution, die Stadt Waiblingen. Der Stuttgarter Architekt Hartwig N. Schneider entwarf die zwei Neubauten direkt an der Rems und wurde hierfür mit dem Verzinkerpreis 2011 und dem Hugo-Häring Landespreis 2012 ausgezeichnet. Eine homogene Haut aus durchscheinendem Industrieglas umschließt die beiden Gebäude, die miteinander in einen räumlichen Dialog treten. Städtebaulich sind sie so positioniert, dass sie nur durch eine Gasse voneinander getrennt werden. Im kleineren Gebäude ist die Kunstschule Unteres Remstal untergebracht, das größere Gebäude nimmt die Exponate der städtischen Galerie Stihl Waiblingen auf. Bei Dunkelheit dringt Licht aus der Galerie durch deren Wände nach außen. Bei beiden Gebäuden werden der Werkstattcharakter, die Nähe zu einer industriehaften Alltagstauglichkeit sowie ihre Robustheit herausgestellt. Im Inneren läuft man über grauen Magnesitestrich und blickt auf Wände und Decken aus Sichtbeton.
In direkter Nachbarschaft, wo früher die alte Häckermühle stand, komplettiert ein weiterer Neubau das Gebäudeensemble. Unter einem großen, mit den Dächern der Altstadt korrespondierenden Satteldach befinden sich das im Juni 2021 neu eröffnete Galeriecafé Vorratskammer und die Verwaltung der Galerie. Die Architektur ist ebenfalls vom Stuttgarter Büro Hartwig N. Schneider.
Pavillon für Waiblingen
Olafur Eliasson: Pavillon für Waiblingen, 2009
Seit Juli 2009 wird das Kunstensemble an der Rems dank einer Schenkung der Eva Mayr-Stihl Stiftung durch eine Plastik des dänischen Künstlers Olafur Eliasson ergänzt. Der Pavillon für Waiblingen greift das Thema Wasser (Rems) und die industriell anmutende Architektur von Kunstschule und Galerie auf und trifft damit das große Thema des Künstlers: „die Zwiesprache zwischen Natur und Kunst“ – die Suche nach den physikalischen Gesetzmäßigkeiten in der Natur und ihre verborgenen Beziehungen zur artifiziellen, von Menschenhand geschaffenen Umwelt.
Ausstellungskonzept
Die städtische Galerie Stihl Waiblingen legt den Schwerpunkt auf das Ausstellen von Arbeiten auf und aus Papier. Es werden jährlich drei Wechselausstellungen gezeigt.
Das Ausstellungsspektrum gliedert sich in die folgenden drei Bereiche:
Klassische Arbeiten auf Papier von der Vergangenheit bis zur Gegenwart. Dabei handelt es sich um Arbeiten auf Papier, die als autonomes Kunstwerk angesehen werden. Dies können ausgearbeitete Zeichnungen, Druckgrafiken, Aquarelle oder Collagen sein, wie beispielsweise die Mezzotinten Turners oder die Radierungen von Rembrandt, die im Eröffnungsjahr in der Galerie gezeigt wurden.
Arbeiten auf Papier als Mittel der Massenkommunikation. Darunter versteht man Arbeiten, die mit den Techniken der Massenproduktion vervielfältigt werden, wie zum Beispiel Karikaturen, Bildergeschichten, Comics, Bilderbogen und Plakate. Hierbei spielen auch popularkulturelle, subkulturelle und kommerzielle Aspekte eine wichtige Rolle.
Angewandte Zeichnung aus Architektur, Design und Technik. Dies können Bauzeichnungen, Entwürfe des Industriedesigners, Modezeichnungen oder Konstruktionszeichnungen sein. Vor allem sollen der ästhetische Wert und der kreative Prozess dieses Mediums herausgestellt werden.
Ausstellungen
Im Rausch der Zeit. Expressionismus von Kollwitz bis Klee. 17. April 2021 bis 18. Juli 2021
Marion Eichmann: Follow M.E. 30. Mai bis 18. Oktober 2020
Liebe, Traum und Tod. Max Klingers druckgrafische Folgen. 1. Februar bis 26. April 2020
Eleganz & Poesie. Höhepunkte der französischen Zeichenkunst. 12. Oktober 2019 bis 6. Januar 2020
Aufgeblüht & abgelichtet. Blumen in der Fotografie. 11. Mai bis 25. August 2019
La Bohème. Toulouse-Lautrec und die Meister von Montmartre. 26. Januar bis 22. April 2019
Graphic Novels. Aktuelle deutsche Comic-Romane. 28. September 2018 bis 6. Januar 2019
Dior, Lacroix, Gaultier. Haute Couture auf Papier. 19. Mai bis 12. August 2018
Scharf geschnitten. Vom Scherenschnitt zum Papercut. 27. Januar bis 22. April 2018
Christoph Niemann. Modern Times. 23. September 2017 bis 7. Januar 2018
Die Linie ist Gedanke – Faszination Zeichnung. 3. Juni bis 27. August 2017.
Lyonel Feininger. Zwischen den Welten. 17. Februar bis 14. Mai 2017.
Beeindruckt von Rembrandt. Rembrandt und die englischen Malerradierer des 19. Jahrhunderts. 30. September 2008 bis 11. Januar 2009.
Reisen mit William Turner. J. M. William Turner: Das Liber Studiorum. 30. Mai bis 7. September 2008.
Bildergalerie
Ensemble bei Nacht
Ansicht in der Dämmerung
Kunstschule Unteres Remstal
Haus der Stadtgeschichte
Ausstellungsansicht: Eleganz und Poesie. Höhepunkte der französischen Zeichenkunst
Ausstellungsansicht: Liebe, Traum und Tod. Max Klingers druckgrafische Folgen
Ausstellungsansicht: La Bohème. Toulouse-Lautrec und die Meister von Montmartre
Literatur
10 Jahre. Das Buch zum Jubiläum. Hrsg.: Galerie Stihl Waiblingen, Waiblingen 2018.
Philip Jodidio: Architektur heute! Museen. Köln 2010, S. 328–335.
Paul Andreas: Galerie Stihl Waiblingen und Kunstschule Unteres Remstal. In: Deutsches Architektur Jahrbuch 2009/10, München 2009, S. 92–95.
Museen in Baden-Württemberg. Hrsg.: Landesstelle für Museumsbetreuung Baden-Württemberg und Museumsverband Baden-Württemberg e.V., Stuttgart 2009, S. 478 f.
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