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Arthur Roessler (* 20. Februar 1877 in Wien; † 20. Juli 1955 ebenda) war ein österreichischer Kunstschriftsteller und Kunstkritiker.

Arthur Roessler, um 1910
Arthur Roessler, um 1910
Egon Schiele – Porträt seines Förderers Arthur Roessler
Egon Schiele – Porträt seines Förderers Arthur Roessler
Ida Roessler (Schiele, 1912)
Ida Roessler (Schiele, 1912)
Grab von Arthur und Ida Roessler auf dem Wiener Zentralfriedhof
Grab von Arthur und Ida Roessler auf dem Wiener Zentralfriedhof

Leben


Arthur Roessler studiert an der Universität Wien Philosophie, Literatur und Kunstgeschichte bei Franz Wickhoff, wurde aber nicht promoviert. Danach bereiste er Deutschland, Frankreich, England und Italien. Er ließ sich in München nieder, wo er als Journalist für die Münchner Zeitung arbeitete. Erste Novellen und Essays, wie Die Stimmung der Gotik (1903), vereinen lyrische Empfindungskraft und sprachliche Geschliffenheit und verraten den glänzenden Stilisten, als der er später geschätzt wurde. Mit einem Buch über Adolf Hölzel und die Dachauer Künstlerkolonie (Künstlergruppe Neu-Dachau) wendete er sich 1905 der zeitgenössischen Malerei zu. Im gleichen Jahr zog er nach Wien, um – auf Vermittlung von Adolf Hölzel[1] – für ein Jahr die Leitung der Galerie Miethke zu übernehmen. In der Folge veröffentlichte er einige Monographien österreichischer Maler des 19. Jahrhunderts, darunter Ferdinand Georg Waldmüller, Rudolf von Alt und Josef Danhauser. Als Redakteur arbeitete er für mehrere Kunstzeitschriften und als Kunstreferent auf Wunsch von Victor Adler für die sozialdemokratischen Arbeiter-Zeitung sowie für die Wiener Neusten Nachrichten. Dabei erkannte er mit sicherem Gefühl die Bedeutung junger Talente, für die er sich dann publizistisch und oft auch durch persönliche Unterstützung tatkräftig einsetzte. Vor allem entdeckte und förderte er Egon Schiele. Wenn auch das Verhältnis nicht immer ungetrübt war, so vermittelte Roessler seinem Schützling doch entscheidende Anregungen und Kontakte und sammelte selbst eifrig dessen Werke. Nach Schieles Tod gab er mehrere, allerdings recht subjektiv redigierte Erinnerungsbände heraus.

In der Zwischenkriegszeit setzte Roessler seine Tätigkeit als Publizist, Verleger, Ausstellungsorganisator und Funktionär in kulturellen Organisationen fort, so war er Vizepräsident der Wiener Werkstätten und Präsident des Österreichischen Werkbundes.

In der NS-Zeit hatte der nach den Nürnberger Gesetzen als „Mischling“ geltende Roessler mit Schwierigkeiten zu kämpfen. Unter anderem wurden mehrere hundert Briefe von Rudolf von Alt bei ihm beschlagnahmt. Sein schriftstellerisches Werk ist ein bedeutender Beitrag weniger zur Kunstgeschichte als zur Künstlergeschichte der österreichischen Moderne.

Roessler war verheiratet mit Ida Roessler, die Oscar Wildes Gespenst von Canterville übersetzte. Sie wurde außer von Schiele auch von Anton Faistauer, Ludwig Heinrich Jungnickel und Viktor Tischler porträtiert.[2]

Sein ehrenhalber gewidmetes Grab[3] befindet sich auf dem Wiener Zentralfriedhof (Gruppe 30C, Reihe 1, Nr. 11).


Auszeichnungen



Werke


Übersetzungen und Bearbeitungen

Literatur




Commons: Arthur Roessler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Alexander Klee in "Formalisierung der Landschaft" S. 12
  2. Brigitte Borchhardt-Birbaumer: Das Genie und sein Förderer. In: Wiener Zeitung vom 8. April 2005. (Abgerufen am 1. August 2012).
  3. https://www.friedhoefewien.at/media/download/2020/Wiener%20Zentral_334730.pdf
Personendaten
NAME Roessler, Arthur
KURZBESCHREIBUNG österreichischer Kunstkritiker und Autor
GEBURTSDATUM 20. Februar 1877
GEBURTSORT Wien
STERBEDATUM 20. Juli 1955
STERBEORT Wien

На других языках


- [de] Arthur Roessler

[fr] Arthur Roessler

Arthur Roessler, né le 20 février 1877 à Vienne en Autriche[1], et mort le 20 juillet 1955 dans cette même ville[1], est un critique d'art, essayiste et promoteur du modernisme autrichien[2].



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