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Erich Wiese (* 30. August 1891 in Liebau in Schlesien[1]; † 24. November 1979 in München) war ein deutscher Kunsthistoriker.


Leben


Erich Wiese war der Sohn eines Lokomotivheizers aus Liebau. Er studierte an den Universitäten Jena, München, Göttingen, Lausanne und Breslau. Im Jahr 1920 wurde er an der Schlesischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Breslau mit der Arbeit Die Breslauer Holzplastik von ihren Anfängen bis zum Ausgang des weichen Stils promoviert. Er wurde als Kunsthistoriker am Schlesischen Museum der Bildenden Künste in Breslau tätig, wo er 1925 das Amt des Kustos erhielt. 1929 wurde er Direktor des Museums, das er weiter ausbaute. In seiner Amtszeit erweiterte Wiese die Sammlung des Hauses vor allem um Werke expressionistischer Künstler. So kaufte er u. a. viele sozialkritische Grafiken von George Grosz und Otto Dix an, wie bereits sein Vorgänger Heinz Braune, der das Museum von 1919 bis 1929 geleitet hatte.[2] Wegen seines Einsatzes für die Moderne Kunst galt Wiese in der Zeit des Nationalsozialismus als unerwünscht und wurde am 23. Juni 1933 von den Nationalsozialisten seines Amtes enthoben.[3] Sein Nachfolger wurde Cornelius Müller-Hofstede, der 1934 am Breslauer Kunstmuseum angestellt und zwei Jahre später zum ordentlichen Museumsdirektor ernannt wurde.

Wiese zog nach seiner Entlassung nach Hirschberg im Riesengebirge (heute Jelenia Góra), wo er sich als Privatwissenschaftler betätigte sowie ein Antiquariat führte. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs verließ er im Jahr 1945 Schlesien und siedelte sich, nachdem er kurze Zeit in Bayern gelebt hatte, in Auerbach (Bensheim) an. 1950 wurde er Direktor des Hessischen Landesmuseums in Darmstadt. Er trieb vor allem den Erwerb von Werken der Klassischen Moderne für das Haus voran und konnte dabei u. a. als Förderer den Unternehmer Karl Ströher (Miteigentümer des Darmstädter Wella-Konzerns) gewinnen, der in den 1960er und 1970er Jahren „als einer der bedeutenden Förderer und Sammler moderner Kunst“ in Deutschland galt. Wiese hatte die Leitung des Museums bis 1959 inne und ging dann in den Ruhestand.[4] Sein Nachfolger wurde Gerhard Bott. Wiese hatte ab 1952 eine Honorarprofessur an der Technischen Hochschule in Darmstadt inne.


Auszeichnungen



Veröffentlichungen (Auswahl)



Literatur





Einzelnachweise


  1. Arno Lubos: Geschichte der Literatur Schlesiens Band 3. Bergstadtverlag Korn, München 1974, S. 460 (Auszug bei Google Bücher).
  2. Maike Steinkamp: Das unerwünschte Erbe. Die Rezeption »entarteter« Kunst in Kunstkritik, Ausstellungen und Museen der SBZ und frühen DDR (= Schriften der Forschungsstelle »Entartete Kunst«, Band 2). Akademie Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-05-004450-7, S. 32 (Auszug bei Google Bücher; zugleich Dissertation, Universität Bonn 2007).
  3. Maike Steinkamp: Das unerwünschte Erbe. Die Rezeption »entarteter« Kunst in Kunstkritik, Ausstellungen und Museen der SBZ und frühen DDR (= Schriften der Forschungsstelle »Entartete Kunst«, Band 2). Akademie Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-05-004450-7, S. 54 (Auszug bei Google Bücher).
  4. Lutz Fichtner (Bearb.); Freunde des Landesmuseums Darmstadt e. V., Hessisches Landesmuseum Darmstadt (Hrsg.): 50 Jahre Freunde des Landesmuseums Darmstadt. Festschrift. Hessisches Landesmuseum Darmstadt, Darmstadt 2011, ISSN 0452-8514, S. 23 (online@1@2Vorlage:Toter Link/95.131.97.135 (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. als PDF-Datei, 4808 kB; abgerufen am 3. April 2013).
Personendaten
NAME Wiese, Erich
KURZBESCHREIBUNG deutscher Kunsthistoriker und Museumsleiter
GEBURTSDATUM 30. August 1891
GEBURTSORT Liebau in Schlesien, Deutsches Reich
STERBEDATUM 24. November 1979
STERBEORT München



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